BTH/BBE-Kundenbarometer 2009 Deko+Gardine
Deko+Gardine - Wo kauft der Fachhandel am liebsten ein?
Wo kauft der Fachhandel Dekostoffe und Gardinen ein? Bereits zum achten Mal hat BTH Heimtex von der BBE dies in einer Exklusiv-Umfrage ermitteln lassen. Ado ist wie im Vorjahr in der Verbreitung nicht zu schlagen, unmittelbar darauf folgt Unland. Dahinter konnte sich Drapilux vom 4. Platz in die Top 3 vorarbeiten. Dicht an diese Spitzengruppe schließt Aufsteiger Gardisette an. Insgesamt ist das Feld nah beieinander, die Abstände sind relativ gering. Das heißt, der Fachhandel setzt bei Dekos und Gardinen mehr auf eine gewisse Lieferanten-Vielfalt, denn auf eine Konzentration. Im Vergleich zu 2008 blieben die ersten 15 Plätze relativ stabil, mit nur leichten Verschiebungen. Erneut in die Top 15 aufgestiegen sind die beiden Verlage Heco und Fuggerhaus.
Trotz leichter Einbußen hat sich Ado auch 2009 als Anbieter mit der stärksten Verbreitung im Fachhandel behauptet. 56% (Vorjahr 58%) aller Befragten arbeiten mit den Aschendorfern zusammen. Verloren hat das Unternehmen mit der Goldkante in den alten Bundesländern und bei den Filialisten, blieb dafür bei den Selbstständigen konstant und konnte im Osten sogar dazu gewinnen.
Unland hat in der aktuellen Umfrage nach dem rasanten Aufstieg der letzten Jahre einen geringfügigen Dämpfer erlitten und fiel mit einer Marktpräsenz von 55% (58%) auf den 2. Platz zurück. Dabei zeigt sich eine deutliche Verschiebung von den alten hin zu den neuen Bundesländern: Im Westen gab es ein Minus von 7% auf 54%, im Osten dagegen einen Zuwachs um 9% auf 59%. Filialisten kauften etwas häufiger bei der Daun-Tochter ein, die Selbstständigen deutlich weniger.
Drapilux stieß dieses Mal mit einem Verbreitungsgrad von 49% (53%) von Rang 4 auf Platz 3 vor. Ein besonders starkes Minus verzeichnet die Schmitz-Tochter allerdings bei den Selbständigen. Dort ging es von 51% auf 41% - ein Widerspruch zur starken Objektlastigkeit des Buntwebers. Bei den Filialisten konnte man sich dagegen verbessern. Mit 52% nannten in den alten Bundesländern weniger Unternehmen Drapilux als Bezugsquelle (57%). In den neuen Ländern rutschte man von 50% auf 41%.
Gardisette hat den Markt offenbar intensiv bearbeitet: Nach den Plätzen 9 und 8 in den vergangenen beiden Jahren katapultierte sich die Jab-Tochter auf Rang 4. Stärker vertreten ist sie vor allem bei den Filialisten und in den neuen Bundesländern, etwas schwächer bei den Selbstständigen. In den alten Bundesländern blieb man konstant.
Gerster entwickelt sich in die andere Richtung und rutscht von 3 auf 5. Die Verluste des Familienunternehmens verteilen sich gleichmäßig auf alte und neue Bundesländer, selbstständige Händler und Filialisten.
Plauener Gardine/Nickel hielt sich auf dem 6. Rang, wenn auch mit geringerer Verbreitung im Markt (41% statt 52%). Trotz deutlicher Einbußen im Osten ist die Albani-Tochter dort noch immer der meistgenannte Lieferant überhaupt.
Zwei Plätze gut machen konnte Indes und steht nun an 7. Stelle. Für die Tochter von A.S. Création lief es besonders gut bei den Selbstständigen und im Osten, weniger gut Westen und bei den Filialisten. Unter dem Strich verbleiben insgesamt 39% gegenüber 42% im Vorjahr.
Unklar ist, warum sich die Verbreitung von Rasch Textil verringert hat. Hat der Textil- und Tapetenverlag vielleicht die Vertriebspolitik verändert oder sich mehr auf Tapeten konzentriert? Weniger präsent waren die Niedersachsen vor allem bei den Selbstständigen und im Osten. Insgesamt sank die Marktdurchdringung auf 38%.
Verluste in allen Segmenten drückten die Präsenz von Albani von 47% auf 37%. So reicht es nach Platz 7 im Vorjahr nur noch für Platz 9.
Bei einem Gesamt-Verbreitungsgrad von 34% blieb Jab Anstoetz im Westen und bei den Selbständigen nahezu konstant. Doch orderten weniger Filialisten und weniger ostdeutsche Händler bei dem Bielefelder Textilverlag. Insgesamt bedeutete das Platz 10.
Gleichauf und damit zurück unter den Top 15 landete die Heco. Der Memminger Textilverlag trifft anscheinend besonders gut den Geschmack der Selbständigen. Mit einer Marktdurchdringung von 43% gab es hier ein Spitzenergebnis. Im Westen (33%) wie im Osten (35%) ist Heco ähnlich stark vertreten.
Mit einer Marktdurchdringung von 31% hat Saum & Viebahn erneut eine Position eingebüßt und steht nun auf Platz 12. Lediglich bei den Filialisten blieben die Werte konstant. Hat man in Kulmbach vielleicht zu sehr den Export und zu wenig das Inland im Blick?
Besonders in den neuen Bundesländern ist die Neutex gut im Geschäft (plus 7% auf 47%). Auch bei den Selbständigen (plus 5% auf 16%) machte die Weberei Boden gut. Im Westen (minus 10% auf 22%) und bei den Filialisten (minus 14% auf 41%) gibt es aber noch einiges zu tun. Summa summarum Rang 13.
Garotex ist besonders stark im Osten (47%) und bei den Filialisten (53%). Doch orderten weniger Händler im Westen (minus 16% auf 20%) und weniger Selbständige (minus 8% auf 3%) bei den Telgtern, die schließlich auf Platz 14 landeten.
Auch Fuggerhaus konnte sich wieder in die Top 15 empor arbeiten und schließt gleichauf mit Garotex. Die Schwestergesellschaft von Indes ist in den alten (28%) und neuen Bundesländern (24%) ähnlich stark vertreten, mit deutlicher Betonung bei den Selbständigen (43%) gegenüber den Filialisten (9%).
Immerhin 25% der Befragten nannten den Großhandel als Bezugsquelle - im Westen (28%) mehr als im Osten (18%). Auch kaufen deutlich mehr Filialisten (32%) als Selbständige (19%) dort ein.
aus
BTH Heimtex 06/09
(Wirtschaft)