Warema Renkhoff SE
Warema wird in Europa-AG umgewandelt
Sonnenschutzhersteller Warema wird in eine Societas Europaea SE umgewandelt, auch Europa-AG genannt. Bis Ende August soll das Unternehmen in die neue Rechtsform überführt sein und außerdem die Warema Renkhoff GmbH als größte Tochtergesellschaft mit der Warema Renkhoff SE verschmelzen. Die anderen Konzerntöchter sind von der Umwandlung nicht betroffen.
Mit diesem Schritt will Warema seine europaweite Ausrichtung stärker zum Ausdruck bringen und zugleich die Mitarbeiter deutlicher integrieren. "Wir stärken die Beteiligung der gesamten Belegschaft und hoffen dadurch auf noch stärkere Bindung an das Unternehmen. Nach außen zeigen wir internationales Profil und nutzen die Vorteile einer schlanken, schlagkräftigen Struktur um ein weiterhin gesundes Wachstum auf europäischer Ebene zu ermöglichen", erklärt die Vorstandsvorsitzende Angelique Renkhoff-Mücke.
Im Juni unterzeichneten Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertreter von Warema eine entsprechende Vereinbarung, die bei den Mitbestimmungsrechten der Belegschaft "europaweit Maßstäbe" setzen soll, da sie in vielen Punkten über gesetzliche Vorschriften hinausgehe.
Der bisherige Aufsichtsrat der Warema Renkhoff GmbH mit drei Mandaten, eines davon für Arbeitnehmervertreter, wird erhalten bleiben. Allerdings verdoppelt sich die Zahl der Mandate mit der SE-Gründung auf sechs, darunter zwei Arbeitnehmervertreter. Bei weiterem Unternehmenswachstum sollen sich die Mandate des Aufsichtsrats auf neun erhöhen, mit einem dritten Sitz für einen Arbeitnehmervertreter aus dem Ausland. Ebenfalls als "einmalig" bezeichnet Warema, dass die gesamte Belegschaft die Mitarbeitervertreter in den Aufsichtsrat wählen kannt. Zudem wurde eine Vereinbarung zum Sozialen Dialog beschlossen: In allen betriebsratslosen deutschen und ausländischen Einheiten will die Unternehmensleitung einmal jährlich in Anwesenheit des Europa-Betriebsratsvorsitzenden eine Art Betriebsversammlung durchführen.
Warema fertigt innen- und außenliegende Sonnenschutzsysteme sowie elektronische Steuerungen und beansprucht in diesem Bereich eine führende Stellung in Europa.
Die SE - Societas Europaea, auch Europa-AG - wurde Ende 2004 als Rechtsform eingeführt, um Unternehmen zu ermöglichen, Gesellschaften nach weitgehend einheitlichen Rechtsprinzipien zu gründen und EU-weit als rechtliche Einheit aufzutreten. Sie basiert im wesentlichen auf dem Aktienrecht einer AG, ist aber europaweit als Gesellschaftsform mit gleichen rechtlichen Strukturen anerkannt.
aus
BTH Heimtex 07/09
(Wirtschaft)