Création Baumann

Investitionen trotz Umsatz- und Ertragseinbußen


Die schwache Nachfrage im Objektgeschäft und ungünstige Wechselkurse drückten 2008 auf den Umsatz des Schweizer Textilherstellers Création Baumann: Mit 65,7 Mio. CHF, umgerechnet 43,3 Mio. EUR hinkte das stark exportorientierte (74 % Exportquote) Familienunternehmen um 7,2 % hinter dem Vorjahr hinterher.

Im Detail konnte die auf Privatkunden ausgerichtete Kollektion Living Line um 6,3 % zulegen, während die unter Creation Baumann Line geführten Objektstoffe 5,3 % verloren. Insgesamt war der Stoff-Umsatz um 3,8 % rückläufig. Geradezu einen Einbruch erlebte das Innensonnenschutz-Programm Systems mit einem Minus von 15 %. Weiter voran kam das 2007 eingeführte Spezialprodukt Gecko, ein auf Glasfläche selbsthaftendes Textil. Auch der Industriekunden-Bereich entwickelte sich positiv.

Unter den einzelnen Märkten zeigen nur die heimatliche Schweiz, die USA und Belgien positive Vorzeichen. In Deutschland wurden die sehr guten Vorjahreswerte nur knapp verfehlt, in allen anderen Ländern mussten Einbußen hingenommen werden.

In Folge des Umsatzeinbußen verschlechterte sich auch die Ertragslage. Dennoch wurde 2008 investiert: Rund 1,45 Mio. EUR flossen in Liegenschaft, Logistik, Informationstechnologie und Produktion.

Das wird sich auch 2009 fortsetzen. "Wir begreifen die Krise auch als Chance", sagt Inhaber Philippe Baumann. "In das neue Jahr sind wir wie viele andere Firmen mit Umsatzrückgängen im zweistelligen Bereich und kostensenkenden Maßnahmen gestartet. Doch unser Ziel ist klar: Wir wollen gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise bei Produktentwicklung, Marktbearbeitung und Service noch zulegen. Als Familienunternehmen haben wir die Möglichkeit, langfristig zu denken, und und weiter in unsere Kernkompetenzen zu investieren, ohne kurzfristig rein ertragsorientiert zu denken".
aus BTH Heimtex 07/09 (Wirtschaft)