Tarkett S.A.
Tarkett hält fast 100 Prozent an Osteuropa-Holding Sintelon
Tarkett hat wie angekündigt seine Anteile an der serbischen Sintelon AD von 64,3 auf 99,3 % erhöht. Dazu erwarb der französische Konzern von den anderen Aktionären 510.768 Anteile zum Preis von umgerechnet 230 EUR pro Aktie, was sich zu einem Kaufpreis von insgesamt 120 Mio. EUR summiert. Sintelon soll nun zum Ende des Jahres von der Belgrader Börse genommen werden.
Das 1884 als Spinner gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Backa Palanka wuchs über die Juteherstellung in die Produktion von textilen und elastischen Belägen hinein. In den 90er Jahren expandierte Sintelon nach Russland und in die Ukraine, startete 2002 ein Joint Venture mit Tarkett, das seitdem als Statthalter für die Osteuropa-Aktivitäten der Franzosen fungiert. Tarkett Osteuropa schließt zwei Gesellschaften ein, Tarkett DOO in Backa Palanka und Tarkett ZAO im russischen Otradni.
Die Zusammenarbeit mit Tarkett erstreckt sich allerdings nur auf elastische Beläge; für die textilen Beläge ging Sintelon ein weiteres Joint Venture mit dem Schweizer Teppichbodenhersteller Enia Carpets ein. Darüber hinaus betreiben die Serben weiterhin in Eigenregie die Fertigung von abgepassten Teppichen und sind zudem vertikal integriert mit diversen Vertriebsunternehmungen, unter anderem einem Bodenbelagsfilialisten in Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina.
Umsatzzahlen wurden zuletzt für 2005 veröffentlicht; damals beliefen sich die konsolidierten Erlöse auf 530 Mio. EUR bei 52,6 Mio. EUR Gewinn. Dieses Ergebnis hat Sintelon 2008 zwar nicht erreicht, war mit 4,4 Mrd. RSD (Serbische Dinare, umgerechnet 471 Mio EUR) jedoch das gewinnreichste serbische Unternehmen in privater Hand.
aus
BTH Heimtex 09/09
(Wirtschaft)