Mafi mit Nischenprodukten erfolgreich

Design steht im Mittelpunkt

Das Aushängeschild von Mafi liegt gegenüber der Festung Hohensalzburg am Ufer der Salzach. Dort hat der österreichische Holzbodenhersteller ein besonders modernes und edles Ambiente für seine Produkte geschaffen. Im Flagship-Store treffen sich Architekten, Händler und Verleger hochwertiger Parkettböden zum fachlichen Gespräch.

Salzburg ist eine traditionsreiche Residenzstadt. Das Zentrum ist eng, doch Parketthersteller Mafi hat seinen Platz gefunden: Seit zwei Jahren befindet sich der Flagship-Store des Unternehmens in der Imbergstraße 9, einer Uferstraße entlang der Salzach. Zwar steht nur ein Parkplatz zur Verfügung, aber das Innenleben des Mafi-Stores entschädigt durchaus für einige Schritte Anmarschweg.

Mafi ist mit seinem Schauraum bewusst in die Salzburger Innenstadt gezogen. Mit der Nähe zu den Kunden will man die Attraktivität des Angebotes erhöhen und ist gleichzeitig in der Lage, Laufkundschaft auf die Produkte aufmerksam zu machen. Der Schritt durch die Eingangstür lohnt sich: Die kreative, regelmäßig wechselnde Innenraumgestaltung gibt Anlass zu aufrichtiger Bewunderung. Hier sind Könner am Werk. Augenblicklich ist man geneigt, der Mafi-Aussage zuzustimmen: Im Flagship-Store gibt es 100% Beratungskompetenz.

Der Showroom soll kein Verkaufsladen sein, sondern ein Ort, um in Gestaltung und Design zu schwelgen, um sich neue Ideen zu holen und von Fachleuten in die besondere Welt des exklusiven Holzbodens entführt zu werden. Im Stil einer Kunstgalerie präsentiert Mafi wenige, aber ausgesuchte Parkett-Exponate. Dazu passt der Slogan "walk on art", mit dem die Österreicher ihre Produkte als "begehbare Kunstwerke" positionieren wollen. Den Kauf eines Mafi-Holzbodens muss der Kunde dann über den Verleger vor Ort abwickeln.

Der Ursprungsort der "Holzkunstwerke" liegt nicht weit entfernt: Von Salzburg bis zum Mafi-Werk in dem kleinen Ort Schneegattern ist es nur eine knappe halbe Autostunde. Dort wird mit Hingabe an der Entwicklung besonderer Böden geforscht und gefeilt. Obwohl industriell ausgestattet, erweckt der familieneigene Betrieb, der bei einem Exportanteil von 80% hauptsächlich in deutschsprachige Länder liefert, den Anschein einer Manufaktur. Als Teil einer handwerklichen Tradition möchte Mafi seine Böden auch verstanden wissen.

Buche und Nadelholz sind bevorzugte Arten

Ein edel gestalteter Katalog, deutlich größer als DIN-A4, gibt in sieben Sprachen Auskunft über die breite Palette der Mafi-Böden. Er beginnt mit den dreischichtigen Produkten der Kollektion ,Fresco, die sich in drei Linien gliedern: ,Buche Vulcano Fresco duna bietet in verschiedenen Farbgebungen eine stark strukturierte Barfuß-Oberfläche, deren Wellen sich wie Dünen dahinschlängeln. Bei der Linie ,Fresco rombo wandelt sich die Struktur in ein Rhomben-Muster. Auch hier ist Buche erste Wahl. ,Fresco punto schließlich zeigt in der Oberfläche ein punktuelles Prägemuster. Wie bei allen Mafi-Böden ist das Buchenholz stets geölt.

Ebenfalls im Dreischicht-Aufbau konstruiert sind die Nadelholzböden von Mafi. Lärche und Tanne - auch in geräucherter Variante - sowie Zirbel-Kiefer und thermisch behandelte Fichte Vulcano werden als Materialien genutzt. Allesamt sind sie gebürstet, teils gelaugt und natur oder weiß geölt. Die Breitdiele Tanne Vulcano kann wurmstichig geliefert werden und erhält so einen besonders antik wirkenden Charakter.

Der Bereich Dreischichtböden wird komplettiert durch eine Reihe an Laubholzprodukten. Ahorn, Akazie, allein acht Eiche Varianten, dazu ,Tiger Eiche, Esche, Kirsche und Nussbaum sind Produkte aus dem Standardkatalog. Der geht erst gar nicht auf Maße oder Nutzschichtdicken ein - was einzig zählt, sind die Oberfläche und das Design.

Qualität und Maßhaltigkeit der mit formaldehydfreiem Weißleim und kreuzweise angeordneter Fichte-Mittellage verpressten Konstruktion versteht sich von selbst. Im Mittelpunkt steht das Design. Und das hat es in sich. Bestes Beispiel sind die Varianten der ,Tiger Eiche. Dieser Produktname ist geschützt und zeigt bei Mafi weiß, schwarz, silber, golden und violett ausgefüllte Rissspuren in einer rustikalen Eichendeckschicht. Sogar eine rückseitig beleuchtete ,Tiger Eiche gibt es, deren transparenter Look beispielsweise als Wand- oder Tresenverkleidung zum Einsatz kommen kann.

Die ,piccolino und ,vulcanino Zweischichtböden, typische Klebeparkette, warten bei Mafi mit 9 Standardoberflächen auf. Das sind Lärche, Akazie, dunkle Buche, Esche in zwei verschieden starken Räucherungen und Edelkastanie, amerikanischer Nussbaum und die beiden Eichen vulcanino sowie Astarm piccolino - wobei sich der Begriff piccolino auf eine Diele kleineren Formats bezieht. Die Böden sind geschliffen oder gebürstet und, je nach Ausführung, natur oder weiß geölt.

Hirnholzböden sind der dritte eigenständige Bereich bei Mafi. Hier werden sie ,Domino genannt. Lärche und Esche sind die Hölzer, aus denen die Quadrate mit den oben liegenden Jahresringen geschnitten werden. Die Elemente sind stets thermisch behandelt und können auf Anfrage auch zu dekorativen Sitzwürfeln verarbeitet werden. In einem Objekt in Mexiko wurde das Domino-Dekor sogar als Wandbelag genutzt.

Überhaupt bietet Mafi mehr als nur Boden; Gesamtlösungen stehen auf dem Plan. Zum Angeboten gehören Treppen, ganze Küchenfronten aus Bodenholz oder eine Theke, wie sie auf der Insel Rügen verwirklicht wurde. "Wir arbeiten nicht für Großprojekte oder im Breitengeschäft", betont Verkaufsleiter Harald Maier. "Mafi fertigt für Villen, gehobene Shops und Sonderobjekte Kommissionsware innerhalb von 5 Tagen."

"Wir sind die Nische in der Nische von naturgeölten Böden", heißt es in Schneegattern. Mit drei bis vier neuen Produkten pro Jahr folgt man nicht allein Zeitströmungen, sondern will selbst Trends schaffen - beispielsweise mit der ,Tiger Eiche, für die es zuvor nichts Vergleichbares gab. Fast durchweg sind es ausgefallene Ideen, die das Unternehmen bei einer derzeitigen Produktion von rund 30.000 qm im Monat verwirklicht. "Wir verarbeiten und verkaufen den ganzen Baum, auch den astigen, kernigen Bereich", heißt es. "So entstehen Produkte in der Preisklasse 80 bis 200 EUR/qm, die sich nach oben hin abheben. Darüber liegt nur noch die reine Handarbeit."

Die Produktphilosphie beinhaltet Nachhaltigkeit und Natürlichkeit: Es gibt keinen Lack und keine Beize, koloriert oder behandelt wird die Oberfläche nur thermisch und mit Ölen. Dieses Öl wird speziell für Mafi produziert und erlaubt später eine desinfizierende Bodenpflege allein mit Wasser und abgestimmter Seife.

Auf Messen sind die Österreicher kaum präsent, man engagiert sich lieber in der internationalen Architektenszene. Dort ist man allein durch die Zusammenarbeit mit dem Stararchitekten Norman Foster längst angekommen. Handelspartner in aller Welt decken diesen hochwertigen Bereich ab.

Ohnehin sind verlegte Mafi-Böden ihr eigener Werbeträger. "Eine violette ,Tiger Eiche im Schwarzlichtbereich zieht die Blicke an. So etwas wird weiter erzählt", weiß Harald Maier um das Marketingpotential solcher Highlights.



Mafi in Kürze

Mafi Naturholzboden GmbH
A-5212 Schneegattern, Österreich
Tel. +43 (0)662/82 75 30 30 (Flagship-Store)
www.mafi.co.at
office@mafi.at

Produkte: Mehrschichtparkett, Treppen, Design- und Verlegezubehör, hauseigene Pflegelinie
Exportrate: 80%
Mitarbeiter: 80-100
Geschäftsführer: Friedrich Fillafer
Vertrieb: Christian Wöls (auch für Deutschland)
Export: Harald Maier
Marketing: Christiane Lindner
Entwicklung: Florian Fillafer
Werksleiter: Heidrun Zerbs
aus Parkett Magazin 06/09 (Wirtschaft)