Frankenstolz

Verbraucherbewusstsein Rechnung getragen


Mainaschaff - "Messebesuche seitens des Bettenfachhandels scheinen immer seltener zu werden, wofür unserer Ansicht nach die Ursache primär im Strukturwandel des Handels zu suchen ist. Von Krisenstimmung im allgemeinen war wenig zu merken, die Stimmung bei den Kunden war fast durchweg positiv", zieht Frankenstolz-Geschäftsführer Eberhard Künstler Bilanz. Der Messeauftritt des zu den Branchenführern zählenden Unternehmens wie gehabt: 600 qm Ausstellungsfläche an zentraler Stelle in Halle 8 setzten Profil gebende Akzente. Der Geschäftsführer über den optischen Eindruck: "Erschreckend ist, dass in unserer Halle 8 - aber nicht nur dort - die Freiflächen stark zugenommen haben. Den Messezeitpunkt Anfang Januar betrachten wir nach wie vor als viel zu früh, da ja im Anschluss an die Heimtextil die Kölner Möbelmesse stattfindet und dort fast alle Matratzenhersteller zu finden sind. Es wäre wünschenswert, seitens der Messe Frankfurt die Anstrengungen zu verstärken, die Matratzenanbieter wieder zurückzuholen, was z.B. durch eine Terminverschiebung erreicht werden könnte."

Den Messeverlauf schätzt man bei Frankenstolz vergleichbar mit dem Vorjahr ein: "Alle wichtigen Einkäufer bis hinauf zum Vorstand waren bei uns auf dem Messestand. Obwohl auch wichtige Besucher aus dem Ausland gekommen waren, wäre eine noch höhere Frequenz ausländischer Besucher wünschenswert." Die Messetage seien wie im Jahr zuvor recht unterschiedlich besucht gewesen, "der Mittwoch startete verhalten, Donnerstag und Freitag waren stark frequentiert. Der Samstag ist unserer Meinung nach überflüssig."

Positive Bilanz habe man produktseitig ziehen können. Das Messegeschäft habe bestätigt, dass bei Bettwaren stetig die Nachfrage nach Erzeugnissen wächst, die aus nachwachsenden Ressourcen gefertigt werden. Demzufolge habe Frankenstolz genau richtig gelegen mit seinem breiten Angebot natürlicher Betttextilien wie Kaschmir, Kamelhaar, Alpaka, Wildseide, Schurwolle, Baumwolle sowie zellulosische Fasern aus europäischen Baumkulturen. Das habe sich als überzeugendes Thema für das Verbraucherbewusstsein dargestellt, zumal die Bemühungen auch durch das von der UN deklarierte "Jahr der Naturfasern" untersetzt sind. In dem Zusammenhang stellte Frankenstolz mit Leinen als Füllung für Bettwaren eine absolute Neuheit vor. Ganz exklusiv habe man einen deutschen Betrieb für eine innovative Bastfaserverarbeitung, speziell für das Befüllen von Bettwaren mit Leinenfasern, gewinnen können. Leinen - diese alte und genügsame Kulturpflanze, die keinerlei Monokulturen zulässt, nicht bewässert und nicht mit Nitraten und Stickstoff gedüngt werden muss, wird dafür nun sinnvollerweise u. a. wieder im Erzgebirge angebaut.
aus Haustex 02/10 (Wirtschaft)