Bona-Hinweise zu anfeuernden Grundierungen
Risiko Seitenverleimung
Je anfeuernder Grundierungen und Lacke sein sollen, um so mehr ist auf die mögliche Seitenverleimung von Holzböden zu achten. Bauschäden sind programmiert, wenn das Arbeiten von Holzböden im Verlauf von Luftfeuchteänderungen behindert wird. Bona setzt daher bei sehr tiefen Anfeuerungen auf eine ölbasierte Grundierung, Bona ,Prime Deep. Darauf muss meist noch eine Haftbrücke aufgebracht werden, ehe der Versiegelungslack eingesetzt werden kann.
Zunächst muss aber das offenporige Holz für die Lackierung passend grundiert werden. Bona ,Prime Deep hat eine lange offene Zeit. Der Auftrag ist problemlos und es wird ein gleichmäßiges Oberflächenbild erzielt. Seit über drei Jahren ersetzt Bona ,Prime Deep das Produkt Bona ,D5. Das ,D5-Imprägniersiegel galt als extrem stark kantenverleimend. ,Prime Deep habe demgegenüber keine Tendenz zur Seitenverleimung. ,Prime Deep wird nur einmal im Spachtelverfahren aufgetragen und ausgepadet, braucht zudem nicht zwischengeschliffen zu werden. Es kann nach 12 Stunden überlackiert werden.
Bona ,Prime Deep wird folgendermaßen verarbeitet: Zunächst ist der Holzboden anzuschleifen mit Bandschliff Korn 100/120, anschließend mit Schleifgitter Korn 120-150. Bona ,Prime Deep kann nun aufgetragen werden mit Edelstahlspachtel, Gummiwischer oder rotem Pad (bei Dielenböden). Die Fläche wird dann mit rotem Pad abgepadet und der Überschuss der Grundierung mit saugfähigen Tüchern trocken gerieben (Bona Waffeltücher). Für die Trocknung werden zwischen 12 und 72 Stunden benötigt. Anschließend wird die Fläche nochmals mit rotem Pad abgepadet und gegebenenfalls trocken gereinigt. Für die folgende Grundierung mit Bona ,Prime Intense genügen ein bis zwei Decklackaufträge. Pro Liter können rund 30 bis 40 m bearbeitet werden.
Bona ,Prime Intense ist ein wasserbasierter 1K-Grundlack auf Polyurethandispersion. Er dient als Haftbrücke zwischen Bona ,Prime Deep und allen weiteren Bona-Versiegelungslacken außer Bona ,Mega. Dieser Lack kann als einziges Produkt auch direkt auf Bona ,Prime Deep aufgetragen werden, so Matthias Weber, Produkt Manager für Forschung und Entwicklung bei Bona. ,Prime Intense füllt die Holzoberfläche, führt zu einer Intensivierung der Holzfarbe und reduziert die Seitenverleimung.
Die Kombination aus Bona ,Prime Deep und Bona ,Intense wird gern bei Exotenhölzern und Räuchereiche eingesetzt, immer dort, wo eine tiefe Anfeuerung gewünscht ist. Und auch dort, wo Hölzer mit hohem Quelldruck eingesetzt werden, sagt Weber. Bei niedrigerem Quelldruck und bei etwas schwächerer Anfeuerung genüge Bona ,Prime Amberseal als Grundierung. ,Amberseal, ein wasserbasierter 1K-Grundlack auf Basis einer Polyurethandispersion, werde deshalb gern für die Renovierung von Eicheböden eingesetzt. Wenn eine noch geringere, aber warme Anfeuerung beabsichtigt ist, genügt die Grundierung Bona ,Prime Classic, ein wasserbasierter 1K-Grundlack auf Acrylatbasis mit geringer seitenverleimender Wirkung. Er wird auf Holzpflaster, Dielenböden, Parkett auf Fußbodenheizung sowie bei Hochkantlamellenparkett eingesetzt.
Auf die Grundierung wird der eigentliche Versiegelungslack aufgetragen. Von stumpf bis hochglänzend: Bis zu 90 Glanzstufen lassen sich unter Laborbedingungen mit allen Lacken von Bona auf Parkett- und Holzböden verwirklichen, so Matthias Weber. Individueller Gestaltung sind damit kaum Grenzen gesetzt. Welches Das Produkt eingesetzt wird, richtet sich nach der Nutzung des jeweiligen Raumes. Für Böden mit sehr starker Beanspruchung bietet Bona den vielseitigen Lack Bona ,Mega. Der 1K PU-Lack ist abriebfest und chemikalienbeständig und hat als Basis eine fettsäuremodifizierte Polyurethandispersion. Bona ,Mega härtet oxidativ und weist damit nach Unternehmensangaben vergleichbare Eigenschaften auf wie ein 2K-Parkettlack. Die Zugabe eines Härters entfällt. Der Lösemittelanteil liegt bei nur 5 %. Für extrem starke Beanspruchung gibt es außerdem den 2K PU-Lack Bona Traffic HD und für normale bis starke Beanspruchung die einkomponentigen Lacke Bona ,Novia und Bona ,Resident Plus auf Acrylat-PU-Basis.
aus
Parkett Magazin 06/12
(Sortiment)