Trevira-Insolvenz

Finanzierung des Geschäftsbetriebes gesichert


Neu-Ulm/Bobingen - Den vergleichsweise schnellen Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung wertet Insolvenzverwalter Werner Schneider als eindeutigen Vertrauensbeweis für die hervorragende Substanz und die guten Zukunftsperspektiven des Textilfaserherstellers. "Nach der erfolgreichen Restrukturierung ist das Unternehmen sehr gut aufgestellt und kann bei Produktion und Vertrieb vollkommen eigenständig agieren", erklärt Schneider weiter. Er wiederholte zudem die Prognose, dass die Trevira Gruppe 2010 ein positives operatives Ergebnis erreichen wird.

Das neue Unternehmen nach dem Betriebsübergang firmiert ab Januar 2010 unter dem bisher am Markt bestens bekannten Namen Trevira GmbH. Die restlichen Unternehmensbestandteile der bisherigen Trevira Gruppe - für die derzeit nach anderen Lösungen gesucht wird - werden in "Trevira Abwicklungsgesellschaft mbH" umbenannt. Die entsprechenden Einträge im Handelregister wurden bereits veranlasst. "Für uns war die Sicherung des Markennamens Trevira außerordentlich wichtig, denn wir wollen auf Kontinuität setzen", erklärt Uwe Wöhner, der zum Beginn des neuen Jahres die Funktion des Geschäftsführers der neuen Gesellschaft übernommen hat. Kunden und Lieferanten stehen erfreulicherweise unverändert zum Unternehmen, so dass es Anlass für einen begründeten Optimismus gibt. "Eine meiner wichtigsten Aufgaben wird es sein, mich bei unseren Geschäftspartnern für das beinahe unerschütterliche Vertrauen zu bedanken und für eine Fortsetzung der guten Beziehungen zu werben", so Wöhner weiter.

Die Finanzierung des Geschäftsbetriebes der Trevira Gruppe wird zunächst gemeinschaftlich von der Bayerischen Landesbank (BayernLB), der Sparkasse Augsburg und der LfA Förderbank Bayern gestellt. Später sollen auch Kreditinstitute aus Brandenburg in die Finanzierung mit einbezogen werden. Das komplette Paket der jetzigen Finanzierung wird durch eine Bürgschaft des Freistaates Bayern abgesichert. "Mein Dank gilt insbesondere allen Beteiligten der Landesregierung und der finanzierenden Banken für die Unterstützung des Geschäftsmodells. So können langfristig mehr als 1.400 Arbeitsplätze erhalten werden", so Insolvenzverwalter Schneider. In der aktuellen Zeit mit den Nachwirkungen der Bankenkrise sei eine langfristige Unternehmensfinanzierung keine Selbstverständlichkeit. Die Vorbereitungen zum Betriebsübergang verlaufen weiter nach Plan.
aus Haustex 02/10 (Wirtschaft)