Schlüter-Bekotec-Therm in der Pfarrkirche St. Johannes

Warme Füße - ein Segen für die Kirchgänger


Landau a. d. Isar ist mit rund 13.000 Einwohnern ein Mittelzentrum im niederbayrischen Landkreis Dingolfing-Landau. Im Jahre 1224 gegründet, zählt Landau zu den ältesten Städten Niederbayerns. Die in den 70er Jahren gebaute Pfarrkirche St. Johannes Ev. war bislang mit einer elektrischen Radiatorenheizung ausgestattet, die sich für das Kirchengebäude als zu träge erwies und eminent hohe Betriebskosten verursachte. Die Verantwortlichen entschieden sich im Jahre 2009 für eine Sanierung. Anstatt die Kirche wie bisher über Radiatoren mehrere Tage vorheizen zu müssen, sollte mittels einer Fußbodenheizung die Wärme "just in time" direkt zu den Füßen der Kirchenbesucher gelangen. Ein System mit kurzen Reaktionszeiten war gefordert, das zudem in späterer Zukunft einmal mit regenerativer Energie betrieben werden könnte. Da nur eine Aufbauhöhe von 7 cm inklusive Belag zur Verfügung stand, war eine besonders dünnschichtige Konstruktion gefragt.

Um diese Vorgaben zu erfüllen, wurde die bestehende Elektroheizung im Publikumsbereich ausgebaut und durch den Keramik-Klimaboden Schlüter-Bekotec-Therm ersetzt. Im Gegensatz zu herkömmlich beheizten Belagskonstruktionen handelt es sich dabei um eine besonders dünnschichtige, spannungsfreie und fugenlose beheizte Estrichkonstruktion in Verbindung mit einem Fliesen- oder Natursteinbelag. Wegen der geringen Stärke der Estrichschicht, die im Bekotec-Therm System aufgeheizt werden muss, reagiert dieser Keramik-Klimaboden besonders schnell auf Temperaturveränderungen oder Einstellungen am Thermostaten und kann mit besonders niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden, wie sie alternative Energiequellen wie z.B. Wärmepumpen bereitstellen.

Die Sanierungsarbeiten begannen am 11. Januar 2010 mit dem kompletten Ausbau der Kirchenbestuhlung. Im Anschluss wurde auf einer Fläche von 240 m mit dem Rückbau des vorhandenen Estrichs begonnen. Es folgte der Einbau der Estrichnoppenplatte Schlüter-Bekotec EN23F auf den zuvor nivellierten Betonuntergrund. Zwischen den Noppen dieser Platten, die ein 75 mm Raster bilden, wurden in dem Objekt 1.700 m Heizrohre geklemmt. Durch das Noppenraster entsteht ein scherkräftefreier modularer Estrich, der auch bei großen Flächen ohne Dehnungsfugen verlegt werden kann. Die Mindest-estrichstärke über den Noppen beträgt nur 8 - 10 mm, so dass gegenüber herkömmlichen Standardkonstruktionen nicht nur ca. 50% Estrichmaterial eingespart wird, sondern auch eine bis zu 37 mm geringere Gesamtaufbauhöhe erreicht wird. Diese betrug bei der hier geschilderten Sanierung inklusive des Belags aus Ziegelfliesen (30 x 60 x 2 cm) lediglich 7 cm.

Die für Heizestriche typische Gefahr der Rissbildung im Fliesenbelag muss im Bekotec-System nicht befürchtet werden. Dafür sorgt die zum Keramik-Klimaboden gehörende Entkopplungsmatte Schlüter-Ditra, die eine Übertragung von Rissen aus dem Untergrund auf den Fliesenbelag verhindert. Da sie Feuchtigkeit aus dem Estrich über offene Luftkanäle entweichen lässt, bewirkt sie zudem einen permanenten Dampfdruckausgleich und erlaubte damit die Verlegung von Fliesen auf dem in Landau verbauten Zementfließestrich CemFlow bereits unmittelbar nach dessen Begehbarkeit.

In der Pfarrkirche St. Johannes musste allerdings mit dem Verlegen den Estrichs länger gewartet werden: wegen der kalten Temperaturen von teilweise unter -15 Grad Celsius wurde die Baustelle zwischenzeitlich für 14 Tage stillgelegt. Mit dem Ende der Kälteperiode wurden die Arbeiten Anfang März wieder aufgenommen. Nur wenige Tage nachdem der Estrich gegossen wurde, konnte auch schon der Fliesenleger die 60 x 30 cm großen Ziegelfliesen vom Typ Gima Ziegelbodenplatte XXL verlegen.

Durch die Verwendung des Schlüter-Bekotec-Therm Keramik-Klimabodens als Fußbodenheizung konnte die fertige Belagskonstruktion bereits nach 7 Tagen aufgeheizt werden, da das Belegreifheizen bei diesem System entfallen kann. So konnte die Pfarrkirche trotz der widrigen Wetterverhältnisse nach kurzer Bauzeit der Gemeinde übergeben werden. Auch für die Zukunft ist man in Landau nun bestens gerüstet. Wenn der gesamte Komplex des Pfarrzentrums in Zukunft einmal - wie geplant - mit Erdwärme oder anderen regenerativen Energieformen beheizt werden soll, hat man mit Bekotec-Therm den idealen Wärmeverteiler der sich mit niedrigen Vorlauftemperaturen begnügt und diese effizient verteilt.

Objekt-Telegramm


Objekt: Pfarrkirche St. Johannes, Landau an der Isar
Planung: Architekturbüro Schobner & Wagner, Landau/Isar
Heizungsbau: Mühlbauer, Landau/Isar
Estrich: Laskowski Systemboden, Feldkirchen-Westerham
Fliesen: Steinberger, Niederhausen

Klimaboden-Info
Schlüter-Systems
Tel.: 02371/971-0
Fax: 02371/971-111
aus FussbodenTechnik 03/11 (Referenz)