Elmer & Zweifel

Bio-Baumwolle ohne Gentechnik


Bempflingen - Vom Baumwollfeld bis zur Konfektion kennt der Bempflinger Textilhersteller Gebr. Elmer & Zweifel den Weg seiner Baumwolle in Projekten mit Bauern vor Ort. Damit kann das Unternehmen weitgehend sicherstellen, dass seine Textilien den weltweit strengsten Bio-Richtlinien des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN) entsprechen. Mit dem renommierten Ökö-Label IVN Best ist deshalb ein Großteil der Textilkollektionen zertifiziert. Das belegt, dass die von Elmer & Zweifel verwendete Baumwolle ohne Gentechnik produziert wird.

Große Modeketten, die mit dem Etikett Bio-Baumwolle geworben hatten, sind jetzt durch gentechnisch veränderte Baumwolle aus Indien in die Diskussion geraten: trotz anders lautendem Zertifikat verschiedener Institute waren Teile der Bio-Baumwolle gentechnisch verändert. Elmer & Zweifel bezieht deshalb seine Baumwolle aus Ländern, in denen der Bio-Baumwollanbau einen besonders hohen Standard hat: Kirgisien, Uganda, Israel und Syrien. In diesen Ländern ist das Unternehmen vom zuverlässigen Baumwollanbau überzeugt und unterstützt Projekte in Uganda und Kirgisien, mit denen der dortige Bio-Anbau intensiv gefördert wird. "Dadurch haben wir für unsere Marke Cotonea bisher Baumwolle bezogen, bei der wir sicher sein können, dass sie den Vorschriften für reine Bio-Baumwolle entspricht. Sie ist also weder gentechnisch verändert, noch mit Pestiziden oder anderen Chemikalien belastet", erklärt Roland Stelzer, Geschäftsführer von Elmer & Zweifel.

Baumwolle produzierende Länder wie Indien oder die Türkei hat Roland Stelzer aus der Lieferantenkartei gestrichen, weil er dort seine Anforderungen an biologisch angebaute Baumwolle nicht erfüllt sah. "Wir haben ein Netzwerk mit vielen Vertrauensleuten teilweise vor Ort in den Baumwoll-Ländern aufgebaut. So müssen wir uns nicht allein auf die Zertifikate von Prüfinstituten verlassen - wie dies viele größere Modeketten tun. Wir haben zusätzlich einen eigenen, genaueren Einblick in die komplette Fertigungskette", betont er.

Engen Kontakt zu seinen Rohstofflieferanten hat Stelzer beispielsweise durch ein gemeinsames Projekt mit der Schweizer Organisation Helvetas in Kirgisien. Durch Erfahrungen aus über 150 Jahren in der Baumwollverarbeitung kann Elmer & Zweifel wertvolles Wissen an kirgisische Bauern weitergeben. Diese können ihre Baumwolle kontinuierlich optimieren und hohe Qualität liefern - die Garantie für einen regelmäßigen Absatz und eine verbesserte Wettbewerbsposition. Elmer & Zweifel profitiert wiederum mit einer äußerst reinen Bio-Baumwolle - Grundlage zum Beispiel für die Eigenmarke Cotonea, zu der Bett- und Badtextilien sowie Babypflegetextilien gehören.

Roland Stelzer und sein Team setzen die Tradition des 1855 gegründeten Unternehmens fort, das von Beginn an für eine soziale und nachhaltige Wirtschaftsweise stand. Dazu gehören das Engagement für Bio-Textilien sowie der Umweltschutz am Standort Bempflingen: mit einer eigenen Solaranlage und einem Wasserkraftwerk speist das Unternehmen Strom ins öffentliche Netz. Das Werksgelände ist in den letzten 50 Jahren zu einem Biotop gewachsen, mit Streuobstwiesen, auf denen keine Pestizide eingesetzt werden, sowie einem Feuchtbiotop, in dem unterschiedlichste Frosch- und Reptilienarten leben. Über das Firmengelände verteilt findet man Brutkästen für eine Vielzahl von Singvögeln. "Unsere Firma ist seit Jahrzehnten der Nachhaltigkeit verschrieben, sowohl in unserer Arbeit, als auch bei der Herstellung unserer Textilien. Dabei haben wir uns ein sehr fundiertes Know-how erarbeitet und sind nicht einfach auf einen aktuellen Trend aufgesprungen. So können wir das Vertrauen in die Unbedenklichkeit unserer Textilien stärken", sagt Roland Stelzer.
aus Haustex 04/10 (Wirtschaft)