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Lenzing will mit Zellulose-Faser Tencel neues Marktsegment erschließen
Am Anfang steht der Baum - zumeist Buche oder Eukalyptus - am Ende multifunktionale, umweltfreundliche Fasern für die verschiedensten Einsatzbereiche. Aus dem Rohstoff Holz entstehen über den Zwischenschritt Zellulose Viskose, Modal und Lyocell - der Unterschied liegt in verschiedenen Produktionsprozessen - , die sich durch ihre positiven Eigenschaften für viele Einsatzbereiche von der Bekleidung über Haustextilien und Bettwaren bis zu technischen Textilien empfehlen. Jetzt will der österreichische Konzern Lenzing, weltweit einer der führenden Anbieter von Zellulosefasern, neue Anwendungsgebiete speziell für seine Lyocell-Markenfaser Tencel erschließen und hat eine neue Type für Teppichböden entwickelt.
Aus Tencel werden bereits Bettwaren aller Art hergestellt: von Matratzen und Unterbetten über Bettdecken und Bettwäsche bis hin zur Nachtwäsche. Hier hat sich Tencel unter anderem durch sein aktives Feuchtigkeitsmanagement wie auch den hautfreundlichen Griff bewährt.
Zellulosefasern sind eher fein und kurz, konnten daher bislang nicht für Teppichböden verarbeitet werden, weil dort gröbere und lange Fasern bevorzugt werden. Also hat Lenzing Tencel entsprechend modifiziert und eine neue, gröbere Variante mit einem größeren Durchmesser als die bisherigen Standardtypen konzipiert, ohne dass die charakteristischen Vorteile der Lyocell-Faser beeinträchtigt werden.
Das fängt an bei den hervorragenden Feuchtigkeitsaufnahmekapazitäten, die es der Faser ermöglichen, Feuchtigkeit ins Innere zu transportieren und rasch wieder abzugeben. Das wirkt zugleich klimaregulierend und antibakteriell, da Schimmelbildung vorgebeugt und kein Nährboden für Mikroorganismen geschaffen wird. "Und das ohne chemische Zusatzstoffe", wie Dr. Dieter Eichinger, der die Sparte Textilfasern leitet, bei der Präsentation der neuen Tencel-Teppichfaser betonte. Als weitere Pluspunkte nannte Marketingleiterin Susanne Jary: " Tencel ist von Haus aus mottenresistent, antistatisch, umweltfreundlich und ressourcenschonened in der Herstellung, lässt sich besonders gut anfärben, ergibt brillante, ausdrucksstarke Farben und fühlt sich durch die glatte Faseroberfläche seidig und sanft an."
Das lässt sich auch schon am fertigen Teppichböden begutachten: Das niederländische Unternehmen Best Wool Carpets, eigentlich Spezialist für Wolle, hat Tencel getestet. Der geschäftsführende Gesellschafter Yvar Monasch zeigt sich von der neuen Faser sehr angetan.
Lenzing hat auf Produktionsseite die Voraussetzungen für eine Expansion geschaffen. 120 Mio. EUR sind bereitgestellt worden, um die Standorte in Europa und Asien in diesem Jahr und dem nächsten Jahr auszubauen. "Wir erwarten in den kommenden Jahren eine anhaltend starke Nachfrage nach Lenzing-Fasern. Als Weltmarktführer wollen wir unsere Marktposition qualitativ und quantitativ noch besser absichern", kommentiert der Vorstand diese jüngsten Weichenstellungen.
Das Unternehmen
Die Lenzing-Gruppe ist ein internationaler Konzern mit Sitz in Oberösterreich und Produktionsstätten in allen wichtigen Märkten sowie einem weltweiten Netz an Vertriebs- und Marketingbüros. Hauptaktionär des an der Wiener Börse notierten Unternehmens ist mit über 90 % der Anteile die B & C Industrieholding aus Wien.
Lenzing ist auf Man-made (aus natürlichen Rohstoffen industriell hergestellte Fasern) Cellulosefasern spezialisiert und bedient die globale Textil- und Nonwovens-Industrie mit einem Vollsortiment von der klassischen Viskose- über die Modal- bis zur Lyocellfaser. Neben ihrem Kerngeschäft Fasern (82,4 % Umsatzanteil) sind die Österreicher auch in den Bereichen Kunststoff, Anlagenbau und Engineering aktiv.
2008 hat die Gruppe mit 5.945 Mitarbeitern 1,33 Mrd. EUR umgesetzt, davon 88 % im Ausland. Die Faserproduktion belief sich auf 540.300 t.
Tencel
Tencel ist eine nach dem Lyocellverfahren (ein Lösemittelspinnverfahren, Anm. d. Redaktion) hergestellte Cellulosefaser, die eine hohe Trocken- und Naßfestigkeit aufweist, dabei weichen Griff und fließenden Fall behält, durch ihre spezielle Struktur Feuchtigkeit sehr gut absorbiert und nur geringe Knitterneigung hat. Tencel-Fasern werden in einem breiten Spektrum von Mikrofasern mit 0,9 dtex bis zu groben Titern mit 15 dtex hergestellt. aus BTH Heimtex 02/10 (Wirtschaft)
Der botanische Teppichboden
Die Zellulosefaser Tencel hat sich mit ihren positiven Eigenschaften bereits bei Bettwaren und Matratzen bewährt. Jetzt will der österreichische Konzern Lenzing, weltweit einer der führenden Anbieter von zellulosebasierten Fasern, die funktionalen und ästhetischen Vorteile von Tencel auch auf Teppichboden übertragen und stellt eine modifizierte Type für diesen neuen Einsatzbereich vor.Am Anfang steht der Baum - zumeist Buche oder Eukalyptus - am Ende multifunktionale, umweltfreundliche Fasern für die verschiedensten Einsatzbereiche. Aus dem Rohstoff Holz entstehen über den Zwischenschritt Zellulose Viskose, Modal und Lyocell - der Unterschied liegt in verschiedenen Produktionsprozessen - , die sich durch ihre positiven Eigenschaften für viele Einsatzbereiche von der Bekleidung über Haustextilien und Bettwaren bis zu technischen Textilien empfehlen. Jetzt will der österreichische Konzern Lenzing, weltweit einer der führenden Anbieter von Zellulosefasern, neue Anwendungsgebiete speziell für seine Lyocell-Markenfaser Tencel erschließen und hat eine neue Type für Teppichböden entwickelt.
Aus Tencel werden bereits Bettwaren aller Art hergestellt: von Matratzen und Unterbetten über Bettdecken und Bettwäsche bis hin zur Nachtwäsche. Hier hat sich Tencel unter anderem durch sein aktives Feuchtigkeitsmanagement wie auch den hautfreundlichen Griff bewährt.
Zellulosefasern sind eher fein und kurz, konnten daher bislang nicht für Teppichböden verarbeitet werden, weil dort gröbere und lange Fasern bevorzugt werden. Also hat Lenzing Tencel entsprechend modifiziert und eine neue, gröbere Variante mit einem größeren Durchmesser als die bisherigen Standardtypen konzipiert, ohne dass die charakteristischen Vorteile der Lyocell-Faser beeinträchtigt werden.
Das fängt an bei den hervorragenden Feuchtigkeitsaufnahmekapazitäten, die es der Faser ermöglichen, Feuchtigkeit ins Innere zu transportieren und rasch wieder abzugeben. Das wirkt zugleich klimaregulierend und antibakteriell, da Schimmelbildung vorgebeugt und kein Nährboden für Mikroorganismen geschaffen wird. "Und das ohne chemische Zusatzstoffe", wie Dr. Dieter Eichinger, der die Sparte Textilfasern leitet, bei der Präsentation der neuen Tencel-Teppichfaser betonte. Als weitere Pluspunkte nannte Marketingleiterin Susanne Jary: " Tencel ist von Haus aus mottenresistent, antistatisch, umweltfreundlich und ressourcenschonened in der Herstellung, lässt sich besonders gut anfärben, ergibt brillante, ausdrucksstarke Farben und fühlt sich durch die glatte Faseroberfläche seidig und sanft an."
Das lässt sich auch schon am fertigen Teppichböden begutachten: Das niederländische Unternehmen Best Wool Carpets, eigentlich Spezialist für Wolle, hat Tencel getestet. Der geschäftsführende Gesellschafter Yvar Monasch zeigt sich von der neuen Faser sehr angetan.
Lenzing hat auf Produktionsseite die Voraussetzungen für eine Expansion geschaffen. 120 Mio. EUR sind bereitgestellt worden, um die Standorte in Europa und Asien in diesem Jahr und dem nächsten Jahr auszubauen. "Wir erwarten in den kommenden Jahren eine anhaltend starke Nachfrage nach Lenzing-Fasern. Als Weltmarktführer wollen wir unsere Marktposition qualitativ und quantitativ noch besser absichern", kommentiert der Vorstand diese jüngsten Weichenstellungen.
Lenzing Daten und Fakten
Das Unternehmen
Die Lenzing-Gruppe ist ein internationaler Konzern mit Sitz in Oberösterreich und Produktionsstätten in allen wichtigen Märkten sowie einem weltweiten Netz an Vertriebs- und Marketingbüros. Hauptaktionär des an der Wiener Börse notierten Unternehmens ist mit über 90 % der Anteile die B & C Industrieholding aus Wien.
Lenzing ist auf Man-made (aus natürlichen Rohstoffen industriell hergestellte Fasern) Cellulosefasern spezialisiert und bedient die globale Textil- und Nonwovens-Industrie mit einem Vollsortiment von der klassischen Viskose- über die Modal- bis zur Lyocellfaser. Neben ihrem Kerngeschäft Fasern (82,4 % Umsatzanteil) sind die Österreicher auch in den Bereichen Kunststoff, Anlagenbau und Engineering aktiv.
2008 hat die Gruppe mit 5.945 Mitarbeitern 1,33 Mrd. EUR umgesetzt, davon 88 % im Ausland. Die Faserproduktion belief sich auf 540.300 t.
Tencel
Tencel ist eine nach dem Lyocellverfahren (ein Lösemittelspinnverfahren, Anm. d. Redaktion) hergestellte Cellulosefaser, die eine hohe Trocken- und Naßfestigkeit aufweist, dabei weichen Griff und fließenden Fall behält, durch ihre spezielle Struktur Feuchtigkeit sehr gut absorbiert und nur geringe Knitterneigung hat. Tencel-Fasern werden in einem breiten Spektrum von Mikrofasern mit 0,9 dtex bis zu groben Titern mit 15 dtex hergestellt. aus BTH Heimtex 02/10 (Wirtschaft)