Matratzenverband

Mitgliederversammlung stockt Vorstand auf


Geisenheim - Auf seiner Mitgliederversammlung, die in diesem Jahr in Geisenheim stattfand, wählte der Fachverband Matratzen-Industrie seinen Vorstand. Außerdem informierte Verbandsgeschäftsführer Dr. Ulrich Leifeld die Mitglieder über das Erreichte im vergangenen Jahr und gab einen Einblick in die Pläne für die Zukunft.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Matratzenverbandes wurde auch turnusgemäß ein neuer Vorstand gewählt. Wieder gewählt wurden Jochen Brinkmann, Geschäftsführer Fey, Emsdetten, und in Abwesenheit Werner Trenz, ehemaliger Geschäftsführer von Schlaraffia, der in Bochum jetzt in beratender Funktion tätig ist. Neu in den Vorstand gewählt wurden Martin Winter vom Schaumhersteller Carpenter, Ichtershausen-Thörey, und Manfred Greiner, Geschäftsführer von Röwa Rössle & Wanner in Mössingen. Ebenfalls wieder gewählt wurden die bisherigen Beisitzer Manfred Weber von Hülsta (Leiter des Technikausschusses) und Markus Veutgen von Schlaraffia (Leiter des Marketingausschusses). Die Vorstandsmitglieder werden zu einem späteren Zeitpunkt intern über die Positionen des Vorsitzenden, stellvertretenden Vorsitzenden und der Beisitzer entscheiden.

Die Versammlung war auch eine gute Gelegenheit für die neuen Mitglieder, sich vorzustellen. Bekanntlich gehören nun die Euro Comfort Gruppe, MFO und mit Akva Waterbeds auch erstmals ein Hersteller von Wasserbetten zu dem Verband. Euro-Comfort-Geschäftsführer Thomas Bußkamp, der mit der Gruppe ein echtes Schwergewicht der Branche repräsentiert, und Thomas Wiese, Vertriebsleiter Deutschland Nord bei Akva, berichteten kurz von ihren Unternehmen.

Im zweiten Teil der Versammlung am folgenden Tag berichtete Verbandsgeschäftsführer Dr. Ulrich Leifeld über die verschiedenen Aktivitäten des Verbandes in diesem Jahr, das von ihm auf der Möbelmesse zum "Jahr des guten Schlafs' ausgerufen wurde. Die wesentlich durch Matratzenanbieter geprägte Halle 9 der Kölner Möbelmesse imm sei erneut ein großer Erfolg gewesen, so Leifeld. Die Messetage seien für den Verband und die Mitgliedsunternehmen sehr fruchtbar gewesen. Erneuter Höhepunkt war der inzwischen traditionelle Branchenabend meet@sleep am Messedienstag gewesen. Viel Lob hat laut Leifeld die Gestaltung des Messestandes des Verbandes erfahren, der dabei von der Messe Köln unterstützt wurde und die verschiedenen Materialien eines Matratzenkernes auf ungewöhnliche Weise präsentierte. Der Vermietungsstand der Halle für 2011 sei ausgezeichnet.

Mit Blick auf den deutschen Matratzenhandel prognostizierte der Verbandsgeschäftsführer ein dramatisches Wegbrechen des mittleren Preissegmentes zu Gunsten von preiswert, um nicht billig zu sagen, und hochwertig. Entsprechend müssten sich die Hersteller in ihrer Verkaufsargumentation auf die neu zusammengestellten Zielgruppen einstellen. Als wesentliche Faktoren für die unterschiedlichen Zielgruppen macht Leifeld einerseits Zeit und andererseits Geld aus. Für die Mitglieder sind selbstredend diejenigen von Interesse, die viel Geld haben und viel oder wenig Zeit für den Kauf aufwenden wollen oder können. Für sie müsse man schlagende Argumente finden, so Leifeld. Als eine weitere Zielgruppe, die allerdings nicht in dieses Raster passt, bezeichnet er die so genannten Lohas. Bei ihnen dreht es sich beim Konsum unter anderem um Kriterien wie Genuss, Design, aber auch Nachhaltigkeit.

Erstmals wird der Verband auch auf einer reinen Verbrauchermesse auftreten, der Heim+Handwerk in München. Leifeld bewertet diese lokale, aber sehr erfolgreiche Messe als geeignete Plattform, um Konsumenten markenneutral über den guten Schlaf und den Zusammenhang zu Matratzen und Schlafsystemen zu informieren.

Manfred Weber berichtete unter anderem über die Arbeit der Stiftung Warentest beim Testen von Matratzen. Nach seiner Einschätzung wird die Stiftung auch in Zukunft nicht davon abgehen, Matratzen ohne Wendegriffe unabhängig von der sonstigen Performance deutlich abzuwerten. Eine schlechte Nachricht für alle die Hersteller von solchen Matratzen, die nur einseitig verwendbar sind und nicht gewendet werden sollen. Sehr zufrieden zeigte sich Leifeld bei der Zusammenarbeit mit der Wettbewerbszentrale. So sei es gelungen, einem Marktteilnehmer die Behauptung zu untersagen, auf seinen Matratzen könne man Gewicht verlieren. Die vom Verband eingeschaltete Wettbewerbszentrale erreichte vor Gericht einen Vergleich mit der Gegenseite, die eine Unterlassungserklärung abgab.

Ein weiterer Tagungsordnungspunkt war die Generalversammlung der Vereinigung der europäischen Matratzenanbieter EBIA. Der Verband, der im Übrigen auf seiner Homepage leider immer noch veraltete Angaben zu den Matratzenkern-Anteilen von 2005 veröffentlicht, hält die Versammlung in diesem Jahr auf Betreiben des deutschen Verbandes am 7. und 8. Oktober im polnischen Sopot an der Ostsee ab. Jochen Brinkmann hielt ein eindringliches Plädoyer an seine Verbandskollegen, möglichst zahlreich an der Veranstaltung teilzunehmen. Die Übernachtungspreise seien im Vergleich zu früheren Veranstaltungen sehr günstig. Außerdem sei es gerade für die deutschen Mitglieder eine gute Gelegenheit, den polnischen Nachbarn Respekt und Anerkennung für das Geleistete zu zollen.
aus Haustex 08/10 (Wirtschaft)