85 Jahre EK/servicegroup

Vom regionalen Einkaufsverband zum europaweiten Marktgestalter


Bielefeld - Die Kultur des Einzelhandels hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert - stand früher der Gedanke der Warenbeschaffung im Vordergrund, dreht sich heute alles um Trends, Lifestyle und differenzierte Zielgruppen.

Wer in diesem Umfeld erfolgreich besteht, hat den richtigen Weg eingeschlagen und allen Grund zu feiern, meint Franz-Josef Hasebrink, Vorstandsvorsitzender der Bielefelder EK/servicegroup. "85 Jahre sind in einer so lebendigen Branche wie unserer eine lange Zeit. Viele der früheren Mitbewerber haben sich längst vom Markt verabschiedet - die EK ist noch da und das stärker denn je. Der an uns gerichtete Auftrag, Wertschöpfung für unsere Handelspartner zu schaffen, hat sich nie verändert. Unsere Aktivitäten haben sich daran immer orientiert und daher ist die EK ein Unternehmen in ständiger Entwicklung. In sich wandelnden Märkten schaffen wir Zukunftsperspektiven, immer für und mit unseren mittelständischen Handelspartnern. Deshalb visieren wir mit großer Zuversicht das 100-Jährige an!"

Die Handelspartner der EK/servicegroup kommen nicht nur aus Deutschland, sondern längst auch aus den Nachbarländern. Aus dem Einkaufsverband von einst hat sich eine internationale Unternehmensgruppe entwickelt, deren Kernkompetenzen weit über die klassische Funktion des Warenbeschaffers hinausreichen. EK ist heute auch ein unternehmernaher Systemgeber für den europäischen Einzelhandel und bietet den angeschlossenen Händlern außerdem echte Mehrwerte in ihrem immer engmaschiger werdenden Kompetenz-Netzwerk. Auch hier heißt es: Gemeinsamkeit macht stark.

Gemeinsamkeit und persönliches Engagement sind es, die EK gut durch wechselvolle Zeiten gebracht haben. Franz-Josef Hasebrink: "Wenn ein Zusammenschluss freier Unternehmer Weltkrieg, Währungsreform und einen grundlegenden Strukturwandel im Wettbewerb übersteht, liegt das zum einen am partnerschaftlichen Miteinander und der daraus resultierenden Stärke - zum anderen aber auch an den Personen, die sich weit über das normale Maß für die Gemeinschaft engagiert haben, sowohl im Händlerkreis als auch bei EK selbst. Das sind Vorbilder, die ihren festen Platz in den Analen der EK haben. Denn Geschichte wird immer von Menschen gemacht, auch die von Unternehmen."

Die 85-jährige Vergangenheit der EK ist ganz entscheidend von dieser Haltung geprägt - das zeigt sich nicht zuletzt in der genossenschaftlichen Struktur der Verbundgruppe. Die Kontinuität der EK-Entwicklung wird aber auch bei einem Blick auf die Liste der Handelspartner deutlich. Noch heute finden sich hier Namen aus den Anfangszeiten. Für Hasebrink ein sicheres Indiz für die enge Verbundenheit der Händler mit ihrer EK und ein deutliches Zeichen dafür, dass auf dem langen Weg die richtigen Ziele verfolgt wurden: "Eine Verbundgruppe wie unsere ist kein Selbstzweck. Sie hat immer die Aufgabe, alles zu tun, damit die Einzelhändler im Wettbewerb bestehen können. Das war so und bleibt so." Der EK-Vorstandskollege Bernd Horenkamp stimmt zu: "Im Wettbewerb wird der erste Eindruck am POS immer wichtiger. In Zukunft wird es noch mehr als heute darum gehen, den Verbraucher mit Leidenschaft zu verführen."

Die Rolle der EK heute ist untrennbar mit der Entwicklung des Einzelhandels insgesamt verbunden. Als sich 1925 drei Einzelhändler aus Westfalen zur Zusammenarbeit bzw. zum gemeinsamen Einkauf entschließen, ahnt keiner dieser progressiven Köpfe, dass sie den Grundstein für eine der größten europäischen Mehrbranchen-Verbundgruppen der Gegenwart legen. Vorbildlich ist von Beginn an die Offenheit für Kooperationen. So ist die EK-Historie auch die Geschichte von Zusammenschlüssen. 1972 entsteht aus Eweli-Keramik, Rheinwest und Rote Erde die EK Großeinkauf, 2005 wird daraus die EK/servicegroup. Neben dem Namen erhält die Unternehmensgruppe ein neues Leitbild mit klarer Festlegung auf den eigentlichen Zweck aller Aktivitäten: die Optimierung der Wertschöpfung ihrer Handelspartner.

Wachstum um jeden Preis kommt für die EK-Führung allerdings nicht in Frage. Die Prämisse des gemeinsamen unternehmerischen Handelns heißt: Wettbewerbsvorteile erzielen und den Markt für heutige und zukünftige Partner aktiv gestalten. Einzelhandel ist eine spannende und gewinnbringende Angelegenheit mit hohem Spaß-Faktor für alle Beteiligten. Das sehen nicht nur die EK-Verantwortlichen so. Auch in 15 Jahren wird es noch darum gehen, den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden mit guten Sortimenten, Konzepten und absoluter Servicebereitschaft gerecht zu werden. "Diesen Prozess werden wir nicht nur begleiten, sondern vorausschauend prägen. Ich bin sicher, dass es auch 2025 für uns viele Anlässe zum Feiern geben wird", ist Franz-Josef Hasebrink überzeugt.
aus Haustex 10/10 (Wirtschaft)