Vorwerk und der Künstler Jürgen Mayer H. in der Berlinischen Galerie

Teppichboden verbindet Menschen mit Räumen


Der Grenzgängerarchitekt und -designer Jürgen Mayer H. hat mit Hilfe von Vorwerk Teppich seiner neuen Ausstellung "Rapport. Experimentelle Raumstrukturen" in der Berlinischen Galerie ein beeindruckendes Gesicht gegeben. Für die 10 m hohe Eingangshalle wurde von seinem Team eine begehbare Installation entwickelt. Wände und Boden sind mit Teppichboden ausgekleidet, der mit schwarz-grauen Datensicherungsmustern bedruckt ist. Die stark vergrößerten und sich wiederholenden Muster erzeugen eine Art Dauerflimmern; die Halle verwandelt sich in ein faszinierendes Szenario aus in- und auseinanderfließenden Formen und Strukturen. Dabei fungiert der perfekt zugeschnittene 800 m große Vorwerk Teppichboden als tonangebendes Element der Raumarchitektur. Über ihn sollen die Besucher den Raum erforschen, erspüren und verstehen, erhofft sich der Künstler. Grundsätzlich geht es Jürgen Mayer H. immer um die Frage: "Was hat der Mensch für ein Verhältnis zum Raum?"

Mit seinem 1996 in Berlin gegründeten Büro "Jürgen Mayer H." arbeitet Mayer in kooperativen Teams an den Schnittstellen von Architektur, Kommunikation und neuen Technologien. Der 45-Jährige bezeichnet sein Schaffen als multidisziplinäre Raumforschung, bei der interaktive Medien und neue Materialien eine zentrale Rolle spielen. Berühmt geworden ist Jürgen Mayer mit innovativen Gebäuden, Objekten und Rauminterventionen wie der Mensa der Hochschule Karlsruhe oder "Metropol Parasol", der Neugestaltung der "Plaza de la Encarnacin" in Sevilla; aber auch mit Wandinstallationen fürs MoMa in New York oder mit Bettwäsche, die auf Körperwärme reagiert.

Der aktuelle Installationstitel "Rapport" ist mehrdeutig. Einerseits verweist er als Fachterminus aus der Textilherstellung auf das serielle Muster der Installation. Andererseits bedeutet er im Militärjargon "Meldung" und in der Psychologie den Zustand verbaler und nonverbaler Bezogenheit von Menschen aufeinander, also eine starke Form von Empathie.

"Rapport passt zu 100% in unsere Programmatik Art Commitment", stellt Vorwerk Geschäftsführer Johannes Schulte fest. "Wir freuen uns, eine Ausstellung unterstützen zu können, die auf so beeindruckende Weise deutlich macht, was mit dem Material Teppich alles möglich ist."


Rapport
Die Ausstellung "J. Mayer H. Rapport. Experimentelle Raumstrukturen" ist noch bis zum 9. April 2012 täglich außer dienstags von 10 bis 18 Uhr in der Berlinischen Galerie, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin zu sehen. www.berlinischegalerie.de
aus BTH Heimtex 11/11 (Referenz)