Välinge Innovation:

"Mit verbesserten Oberflächen die nächste Bodenära einläuten"


Välinge hatte seinen 120 m großen Messestand mit Nadura-Böden von Meister ausgestattet, nachdem die Kinderkrankheiten dieses Produktes ausgestanden sind. Jetzt wollen die Schweden mit neuen Oberflächentechnologien die nächste Epoche einläuten. "Seit eineinhalb Jahren sind wir dabei, neue Druckeinheiten und unterschiedliche Tinten zu entwickeln", berichtete Svante Bernow, der in dem Unternehmen für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Ziel sei, bei den Oberflächenstrukturen in neue Dimensionen vorzustoßen. "Das wird eine ähnliche Revolution auslösen wie die Einführung der Loc-Systeme", ist Bernow überzeugt. Noch in diesem Frühjahr sollen erste Versuchsreihen am Standort Viken gestartet werden.

Darüber hinaus hat sich Välinge mit der Nutzschicht von Bodenelementen auseinandergesetzt. Ein solches Overlay hat etwa bei Laminat oder digital bedruckten Fußböden die Aufgabe, das Dekor vor dem Abrieb zu schützen. Dazu wird dem Overlay in der Regel Aluminiumoxid (Korund) beigemischt. Diese Mischung darf allerdings nicht zu ungleichmäßig ausfallen, sonst können auf der Oberfläche graue Stellen und ungewollte Schatten entstehen, die das Dekor beeinträchtigen.

Välinge hat nun ein Verfahren entwickelt, das die Beimengung von Aluminiumoxid auf digitale Weise regelt. Der Prozess geschieht in zwei Schritten. Zunächst werden die winzigen Korundteile digital in einem flüssigen Medium gebunden. Nicht gebundenes Material wird entfernt. Der Rest bildet dann auf der Bodenoberfläche ein präzise ausgerichtetes Muster. Das Verfahren ähnelt dem Vorgang bei der ebenfalls digital gesteuerten Binder And Powder (BAP) Drucktechnologie von Välinge.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Im Gegensatz zur konventionellen Beimischung von Aluminiumoxid werden die Korundteilchen in diesem Fall kontrolliert im Overlay verteilt. Der Prozess kann sogar bestimmen, an welchen Punkten die Oberfläche mehr Schutz benötigt - beispielsweise an Kanten und erhöhten Stellen eines strukturierten Dekors. Hier kann dann verstärkt Aluminiumoxid eingetragen werden, während davon insgesamt auf dem Bodenelement weniger verbraucht wird. Nicht nur das spart Kosten. Oberflächenabschnitte, die in der Herstellung noch geschnitten oder gefräst werden müssen, können von den harten Korundteilen ausgenommen bleiben. Das erhöht die Lebensdauer der Schneidewerkzeuge. Und schließlich dürfte von einem derart planbaren Overlay auch die Transparenz des darunter liegenden Dekors profitieren.

Eingesetzt werden kann die neue Art von Overlay, laut Entwickler, bei Holzböden, Fliesen, Vinylböden, dem Välinge-eigenen Wood Fibre Floor und bei Laminatböden. Bei letzterem werden die Korundteile digital dem Melamin-imprägnierten Papier zugeordnet. Darüber kann entweder noch ein konventionelles Overlay ohne Aluminiumoxid oder, im Hinblick auf eine Välinge-Entwicklung, ein Pulver-Overlay mit Spänen und Melaminpulver geschichtet werden.
aus Parkett Magazin 02/13 (Sortiment)