A. S. Création:
Rekordumsatz durch Übernahmen, aber Einbruch in Osteuropa
Die börsennotierte A. S. Création AG hat ihre Marktposition als führender europäischer Tapetenhersteller weiter ausgebaut. Resultierend aus der Übernahme der beiden französischen Großhändler MCF und SCE fuhr der Konzern im vergangenen Jahr einen neuen historischen Rekordumsatz von 181,3 Mio. EUR ein. Das entspricht einer Zunahme von 2,9 % gegenüber 2008, wie der Vorstand mitteilte.
Bereinigt um die Umsätze der 2008 akquirierten Großhändler musste A. S. Création im Geschäftsjahr 2009 jedoch einen Umsatzrückgang um 17,8 % verkraften, der damit höher ausfiel als im deutschen Branchenschnitt. Nach Angaben des Verbands der Deutschen Tapetenindustrie (VDR) lag der durchschnittliche Umsatz rund 15 % unter Vorjahresniveau.
Begründet wurde der Einbruch bei A. S. Création mit dem Absturz auf den osteuropäischen Märkten. Die Brutto-Umsätze in dieser Region seien um 50,1% unter dem Vorjahreswert geblieben. Gründe seien die Abwertung der lokalen Währungen gegenüber dem Euro sowie Finanzierungsschwierigkeiten. In Deutschland stieg der Umsatz dagegen um 2,3 %.
Aufgrund der insgesamt rückläufigen Entwicklung konnte der Konzern seine Produktionskapazitäten im vergangenen Jahr nicht auslasten. Doch trotz der Verschlechterung der Kostenstruktur, die sich daraus ergibt, zeigt sich das operative Ergebnis (Ebit) stabil. Es erreichte 13,4 Mio. EUR nach 13,5 Mio. EUR im Vorjahr. Dabei lagen sowohl der Kernbereich Tapete als auch Dekorationsstoffe im Gewinnbereich. Der Konzernjahresüberschuss fiel allerdings 2009 mit 7,5 Mio. EUR um 16 % hinter den Vorjahreswert zurück.
Verbessert hat sich dagegen die Finanzlage des Konzerns. Nach der Übernahme von MCF und SCE startete A. S. Création mit einer Nettofinanzverschuldung von 37,8 Mio. EUR in das Jahr 2009. Mittlerweile betragen die Verbindlichkeiten nur noch 20,6 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote entwickelte sich positiv von 46,8 % auf 51,8 %.
Der Vorstand erwartet zwar auch für 2010 wieder ein schwieriges Marktumfeld, das durch Überkapazitäten und steigende Rohstoff- sowie Energiepreise gekennzeichnet sein werde. Dennoch geht er von einem Umsatzplus aus. Diese positive Prognose stützt er auf eine verstärkte Produktentwicklung, für die die Weichen 2009 gestellt worden seien. Festlegen will sich der Vorstand nicht und belässt es bei dieser vagen Zukunftsaussicht.
aus
BTH Heimtex 04/10
(Wirtschaft)