Jordan

2009 Zweistelliges Umsatzwachstum trotz Krisen-Umfeld

Das bundesweit agierende Großhandels-Haus Jordan ficht die Krise nicht an: Das Familienunternehmen konnte seinen seit Jahren anhaltenden Aufschwung auch 2009 dynamisch fortsetzen. Laut Jörg L. Jordan, Kopf des auch in Österreich und Frankreich präsenten Grossisten, stieg der Umsatz im vergangenen Jahr um beachtliche 12,5 % auf die neue Rekordhöhe von 225 Mio. EUR. Die Ertragslage bezeichnet er als "befriedigend", konkrete Zahlen nennt er traditionell nicht. Für das laufende Jahr geht Jordan von einer weiterhin positiven Umsatzentwicklung aus und rechnet mit einem Zuwachs von 6 % auf 240 Mio. EUR.

Dass Jordan im Krisenjahr 2009 erneut kräftig zulegen konnte, resultiert zum einen aus der Konsolidierung der österreichischen Tochter Inku Jordan, die die Kasseler aus der Insolvenz übernommen und saniert hatten. Sie steuerte die Hälfte zum Umsatzplus bei. Die andere basiert auf internem Wachstum durch neue Produkte und verstärkte Vertriebsaktivitäten. Mittlerweile betreibt die Großhandelsgruppe 52 Standorte in Deutschland, Österreich und Frankreich, beschäftigt 850 Mitarbeiter und beliefert über 20.000 Kunden.

Die weitere Expansion geht Jordan vorsichtig an. So sind nach derzeitigem Stand 2010 keine Zukäufe und neuen Filialen geplant. Die Investitionen fließen vornehmlich in Ersatzbeschaffungen für den Fuhrpark sowie den Ausbau bestehender Niederlassungen.

Erst Anfang Mai hatte das Unternehmen am Stammsitz in Kassel ein neues Holzlager- und Logistikzentrum für Hessen, Thüringen und Nordbayern eingeweiht. Mit dem Neubau sollten nicht nur die Lagerkapazitäten für die Holz-Sortimente erweitert, sondern auch die Effizienz in Kommissionierung, Lagerhaltung und Preisabwicklung gesteigert werden. "Denn das Thema Service wird für uns immer wichtiger", weiß Jörg L. Jordan. Das Investitionsvolumen für den neuen Hallenkomplex mit einer Gesamtfläche von rund 15.000 qm betrug 4 Mio. EUR.

Kleine Anekdote am Rande: Seniorchef Horst Dieter Jordan wandte Zeit und Geld für ein besonderes Projekt auf. Beim Abriss der multifunktionellen Kurhessenhalle im Kasseler Stadtteil Niederzwehren, viele Jahre lang das Domizil für die Jordan-Hausmessen, rettete er die in die 1935 erbaute Halle integrierte Gaststätte Kurhessen-Stube. Sie wurde modernisiert und vergrößert, mit Seminar- und Büroräumen ergänzt, im Gastraum allerdings blieb alles beim Alten. Mit der Küche übrigens auf Wunsch von Jordan auch - denn er zieht die Hausmannskost der Kurhessen-Stube jedem Gourmetrestaurant vor.

Jordan 2009 Daten + Fakten



Gründung: 1919 als Holzhandel
Umsatz: 225 Mio. EUR (+ 12,5 %)
Niederlassungen: 52, davon 45 in Deutschland, 5 in Österreich und 2 in Frankreich
Mitarbeiter: 850
Kunden: 20.000
Sortiment: textile und elastische Bodenbeläge, Parkett und Laminat, Holz, Gardinen, Deko- und Möbelstoffe, Tapeten
Eigenmarke: Joka
aus BTH Heimtex 05/10 (Wirtschaft)