Jan Kath Design GmbH
Monaco: Hochzeitsteppich von Kath und Moghadam
Als sich im Juli 2011 Fürst Albert II. von Monaco und die Südafrikanerin Charlene Wittstock feierlich das Ja-Wort gaben, schauten dabei Hunderte Millionen Menschen an ihren Fernsehgeräten zu. Dabei dürfte ihnen ein besonderer roter Teppich aufgefallen sein, über den das monegassische Fürstenpaar schritt. Ein roter Teppich, der sich von denen ähnlicherer Festlichkeiten oder in Hotels deutlich unterschied: Das Rot schien kräftiger und vor allem die Seidenbordüre war für einen roten Teppich bis dahin unüblich. Die Idee zum Teppich hatte Kamyar Mogadham, Inhaber der Edel-Teppichkonzept-Stores Fashion For Floors in Monaco und Frankfurt, umgesetzt hat den Teppich der Bochumer Designer Jan Kath.
Das Kath für "besondere" Kunden Teppiche entwirft, ist mittlerweile bekannt. Dieser Auftrag jedoch war selbst für den Profi Kath etwas wirklich Besonderes: Er hatte nur sechs Wochen Zeit, um den 103 m langen Hauptteppich aus Wolle und Bambus-Viskose, der von der Haustür der Braut bis zur Kirche führte, zu produzieren; hinzu kamen noch fünf sternförmig angeordnete "Zubringerteppiche" sowie ein halbrunder Teppich, der um den Altar herum gelegt wurde.
Doch wie ist Jan Kath an diesen nicht alltäglichen Auftrag gekommen? "Angefangen hat es eigentlich mit Grace Kelly", erzählt Kath. "Die amerikanische Schauspielerin und Ehefrau von Fürst Rainier III. brachte in den siebziger Jahren den Hanauer Teppichhändler Alexander Moghadam dazu, auch ein Geschäft in Monaco zu eröffnen." Noch heute ist die aus Persien stammende Familie als Hoflieferant der Grimaldis, der rote Teppich war das Hochzeitsgeschenk der Familie Moghadam
Alexander Moghadams Sohn Kamyar und Jan Kath arbeiten seit Jahren geschäftlich zusammen, sind auch befreundet: "Kamyar hat mich einfach gefragt, ob ich nicht den Teppich in kürzester Zeit produzieren lassen könnte. Mir war klar, dass sechs Wochen ganz schön knapp werden", so Kath weiter. Vor allem, wenn das Design noch über Kamyar direkt mit dem Fürstenhaus abgestimmt werden muss und die Produktion in Thailand sitzt. "Ein paar Hundert E-Mails haben wir hin- und hergeschickt, bis der Handtuft-Teppich endlich bei uns in Bochum zur Qualitätskontrolle angeliefert wurde." Von dort aus wurden die in Kisten verpackten Teppichteile per Lkw an die Cote dAzur transportiert und von Kath, Moghadam und einem Teppichverlegespezialisten ausgelegt und befestigt - stets unter den Blicken des Zeremonienmeisters. Allein der 103 m lange und 2,75 m breite - macht insgesamt 282,25 m
2 - Hauptteppich brachte 1,3 t Gewicht auf die Waage.
Mit ihrem Hochzeitsteppich haben Moghadam und Kath die Messlatte für künftige fürstliche und königliche Trauungen hoch gelegt. "In Zukunft müssen eigentlich alle Royals ihre Teppiche bei uns bestellen", erzählen die Teppichdesigner mit einem Augenzwinkern.
aus
Carpet Magazin 04/11
(Referenz)