Heimtextil 2011

Beste Aussichten für Öko-Textilien


Frankfurt - Dem Markt für nachhaltige Textilien gehört offenbar die Zukunft: Laut einer 2010 von der Messe Frankfurt beauftragten Studie entwickelt sich das Segment für ökologische Heimtextilien weltweit überdurchschnittlich gut. Danach liegt das Marktvolumen für nachhaltige Textilien im Bereich Bett und Bad in Deutschland bei ca. 40 bis 80 Mill. Euro, in Europa und Nordamerika bei etwa 400 Mill. Euro.

Laut der Studie ist für diesen Bereich in den Segmenten "Bett" und "Bad" mit einer jährlichen Wachstumsrate von rund zehn Prozent zu rechnen. Damit ergäbe sich in Deutschland nach einer eher konservativen Prognose bis 2015 ein Marktpotenzial von 50 bis 130 Mill. Euro. Europa mit Deutschland, Frankreich und Benelux an der Spitze gelten dabei als Zugpferd im Markt für nachhaltige Heimtextilien.

Die Heimtextil 2011 in Frankfurt rückt daher das Angebot nachhaltig produzierter Textilien ins Zentrum und thematisiert den Aspekt der Nachhaltigkeit mit Vorträgen und Sonderpräsentationen. Zudem gibt die Messe Frankfurt mit dem Green Directory Besuchern der Heimtextil eine Einkaufshilfe für ökologische Produkte an die Hand. Der Green Directory, der erstmals zur Heimtextil erscheint, listet laut Messe Frankfurt Aussteller auf, deren Angebot sich durch eine hohe ökologische Produktqualität oder eine nachhaltige Herstellungsweise auszeichne. Die Palette dieser Textilien umfasst Produkte aus beinahe allen Segmenten der Heim- und Haustextilien. "Damit bieten wir der Branche eine wertvolle Orientierungshilfe", erklärt Olaf Schmidt, Bereichsleiter Textilmessen der Messe Frankfurt. "Auf anderen Textilveranstaltungen der Messe Frankfurt hat sich die Kennzeichnung bereits etabliert. Mit dem Guide können Einkäufer schnell und einfach nachhaltig produzierende Aussteller und deren Produkte finden."

Vertieft wird das Thema Nachhaltigkeit durch eine Vortragsreihe im Forum "Lets talk about it!" in Halle 8. Unter anderem geben Referenten von Unternehmen wie Tchibo und Ikea einen Einblick in die Geschäftsstrategien und Qualitätskontrollen ihrer Großkonzerne. Zudem verschafft ein Beitrag unter dem Titel "Bio-Qualität sichtbar machen: Labels für Ökologie und Nachhaltigkeit" einen Überblick in Sachen Öko-Textillabels.

Unter Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission findet im Foyer zwischen den Hallen 5.1 und 6.1 eine Sonderschau statt, bei der nachhaltige Rindenvliesprodukte in Szene gesetzt werden. Auf rund 100 qm zeigt das schwäbische Unternehmen Bark Cloth Textilien und Verbundwerkstoffe aus Baumrinde. Die handwerklichen Produktionsprozesse des Ur-Werkstoffes Rindenvlies zählen seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Darüber hinaus zeigt eine Sonderpräsentation in Halle 11.1 nachhaltig produzierte Textilien.
aus Haustex 12/10 (Wirtschaft)