IVC Industrievereinigung Chemiefaser e.V.
Deutsche Chemiefaserproduktion geht um 12 Prozent zurück
Ein "sehr schwieriges Jahr 2009" hat die deutsche Chemiefaserproduktion um 12 % gedrosselt und zu "mittleren Umsatzeinbußen von 20 %" geführt. Den größten Einbruch in der Menge mussten nach Angaben des Branchenverbandes IVC Polyesterfasern mit - 26 % verkraften, Polyesterfasern schnitten mit -23 % allerdings nur unwesentlich besser ab. Verhältnismäßig wenig büßten demgegenüber cellulosische Chemiefasern mit -2 % ein. Dabei belief sich das Gesamtvolumen auf 708.000 t, das entspricht einem Anteil von 2 % an der weltweiten Chemiefaserprodukton von 43,6 Mio. t. Damit hält sich Deutschland im internationalen Wettbewerb noch einigermaßen stabil, während andere Länder weiter gegenüber dem Branchenriesen China verloren, der seinen Anteil bei einem insgesamt schrumpfenden Markt von 56 auf 60 % erhöhte.
Noch stärker als die Produktionsmenge schrumpfte die verarbeitete Menge an Chemiefasern in Deutschland: um 14 %, wobei auch die Verarbeitung von Naturfasern als "spürbar rückläufig" bezeichnet wird. Dabei konnten Chemiefasern ihre Position gegenüber Naturfasern wie schon in den Vorjahre erneut ausbauen: Bei Bekleidung stieg ihr Anteil von 73 auf 79 %, bei Heimtextilien von 87 auf 89 %.
Seit Beginn des laufenden Jahres registriert der IVC einen Anstieg der Nachfrage nach Chemiefasern, die "aber noch lange nicht das Niveau von 2008 erreicht". Zugleich führe die langsam auflebende Konjunktur zu Rohstoffverteuerungen und Lieferproblemen bei Vorprodukten.
aus
BTH Heimtex 07/10
(Wirtschaft)