Caparol am Schloss Rastatt

Barocke Farbenpracht am Rhein


Das 1707 im Auftrag von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden gebaute Schloss Rastatt zeigt sich in neuer Farbenpracht. Verantwortlich dafür ist eine umfangreiche Fassadensanierung, die mit dem Auftrag des Kalkanstrichs Histolith in Rastatt Rot von Caparol endete. "Mit Kalkfarben lässt sich eine natürliche Farbigkeit herstellen, die historischen Fassaden ihr gebührendes authentisches Erscheinungsbild verleiht", betonte Dr. Christian Brandes von der Caparol-Baudenkmalpflege nach Abschluss der zweijährigen, 1,7Mio.EUR teuren Sanierung des ältesten Barockschlosses am Niederrhein. Erbaut wurde es von dem italienischen Architekten Domenico Egidio Rossi, für die spätere Vergrößerung zeichnet dessen böhmischer Kollege Johann Michael Ludwig Rohrer verantwortlich.

Die gewaltige Schlossanlage öffnet sich nach Westen hin zum Rhein. Sie besteht aus dem Haupthaus Corps de Logis und zwei Seitenflügeln. Architekt Rossi stand beim Bau unter Zeitdruck. Deshalb verzichtete er auf den damals für Prunkbauten üblichen roten Sandstein und ließ stattdessen das Gebäude mit schnell vor Ort gefertigten Ziegeln errichten und rot verputzen. Dies war jetzt die vom Denkmalschutz geforderte Farbe, die als Vorlage für Rastatt Rot diente.

Bei der denkmalpflegerischen Bestandsaufnahme der 12.000 m großen Fassade wurden Spannungsrisse und hohle Putzstellen entdeckt. Vermutlich führte die Verkieselung der Silikatfarbe nach mehreren Anstrichen zu starken Spannungen, so dass der Putz in Teilen hohl lag. Um diese Problematik nicht weiter zu verschärfen, sollte das neue Anstrichsystem sehr offenporig sein. Unter dieser Prämisse kam für die Verantwortlichen nur die Sanierung mit dem Caparol Histolith System in Frage, dessen Kalkanstrich auf Kalkhydrat mit Zusatz von Leinöl basiert. Die Fassadenfarbe ist spannungsarm, wetterresistent, offenporig und damit hoch wasserdampfdurchlässig. Zudem verfügt sie über eine lichtechte mineralische Pigmentierung.

Der historische Kalkanstrich ist in der Verarbeitung komplizierter als moderne Beschichtungssysteme und wird deswegen fast nur noch für denkmalgeschützte Gebäude verwendet. Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Lufttemperatur lassen den Anstrich zu schnell abbinden, bei weniger als 8 C ist keine Verarbeitung möglich. Dies stellte auch die Experten am Rastatter Schloss vor Herausforderungen, die sie aber mit Fachkenntnis, Achtsamkeit und Übung meisterten.

Im Zuge der Neubeschichtung wurde die komplette Fassadenfläche gereinigt und renoviert, um einen einheitlichen Untergrund herzustellen. Nachdem die Putzoberfläche zur Fixierung einen Grundanstrich mit Histolith Silikat-Fixativ erhalten hatte, folgte ein Voranstrich mit Histolith Kalkschlämme. Dieser auf Kalkhydrat basierende und mit Füllstoffen angereicherte Schlämmanstrich füllt Schwindrisse und gleicht die Oberfläche aus. Ein Zwischen- und ein Schlussanstrich mit Histolith Fassadenkalk, von Hand im Kreuzstich aufgetragen, vollendeten die Beschichtung.


Objekt-Telegramm


Objekt: Schloss Rastatt
Bauleitung: Stefan Klaus, Karlsruhe
Ausführung: Fa. Fuchs +Girke, Bau- und Denkmalpflege Sachsen, Fa. Koppenhöfer, Karlsruhe
Betreuung: Dr. Christian Brandes und Reinhard Moosler von Caparol
Fassadenfläche: 12.000 m
Produkt: historischer Kalkanstrich Histolith

Anbieter:
Caparol
www.caparol.de
aus BTH Heimtex 03/12 (Referenz)