Interview des Monats mit Saint-Gobain Weber
Maschinentechnik macht den Unterschied: Der Pump-Truck bekommt Geschwister
Seit 2008 gehört der ehemalige Vertriebsbereich Boden von Maxit jetzt schon zu Saint-Gobain Weber. Seitdem ist viel passiert: Ein neuer Markenauftritt, ein neues, überarbeitetes Sortiment, attraktive Verkaufsaktionen und Angebote für Estrich- und Bodenleger; dazu noch ein Partnerkonzept für den Fachhandel sowie innovative Serviceangebote. So viel Neues auf einmal sorgt zwangsläufig für reichlich Gesprächsstoff im Markt. Zeit für eine Bestandsaufnahme - was steckt hinter dem umtriebigen Newcomer? FussbodenTechnik sprach mit Christian Poprawa (Direktor Marketing), Günther Fischer (Leiter Produktmarketing Boden) und Marcus Lippert (Vertriebsleiter und Leiter des Geschäftsbereichs Boden).FussbodenTechnik: Welche Bedeutung hat der Boden bei Saint-Gobain Weber?
Marcus Lippert: Der Bereich Boden wird vom Konzern systematisch gefördert. Er gehört auch international mit zum Kerngeschäft im Unternehmen und ist ein strategisches Ziel für die nächsten Jahre.
Christian Poprawa: In Deutschland ist der Boden unser kleinster Bereich. Wir sind sehr stark aufgestellt im Bereich Fassade mit einem Fokus auf Putze und WDVS - das ist unser größter Geschäftsbereich. Im Bereich Abdichtung sind wir mit der Bitumenabdichtung Marktführer. Gut aufgestellt sind wir auch bei der Fliese. Der Boden ist als kleiner, aber feiner Bereich zu sehen. Klein auch deshalb, weil wir uns umorientiert haben: Weg von der Masse, hin zur Klasse. Das ist schon ein deutlicher Kurswechsel. Denn Maxit war früher Marktführer im Massen-Fließestrichgeschäft.
Lippert: Das Massen- Fließestrichgeschäft haben wir strategisch in den letzten Jahren stark zurück gefahren, weil der Preiskampf immer weiter zugenommen hat. Wir produzieren Fließestrich selbstverständlich immer noch gerne, unser Hauptaugenmerk liegt jedoch auf hochwertigen Produkten, kombiniert mit einer ausgeklügelten Technik. Das ist unsere Stärke, die auch vom Markt anerkannt und honoriert wird.
FussbodenTechnik: Das Stichwort "ausgeklügelte Technik" führt uns zum Thema Pump-Truck. Objekteure haben mit moderner Maschinentechnik die Möglichkeit, große Flächen in kurzer Zeit zu verarbeiten. Wie erfolgreich ist das Konzept?
Poprawa: Mit dieser Maschinentechnik haben wir die Möglichkeit der Differenzierung. Es ist uns wichtig, nichtaustauschbare Produkte zu haben. Unser Ziel ist es, mit Konzepten auf den Markt zu gehen, die passgenau auf den Händler und den Verarbeiter zugeschnitten sind.
Lippert: Der Pump-Truck ist ein Erfolgskozept. Bisher war einer im Norden unterwegs, gerade wurde der Pump-Truck Süd in Betrieb genommen. Ein dritter Pump-Truck ist für Nordrhein-Westfalen in Planung.
Ich bin stolz darauf, dass wir ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal mit unserer Silo- und Maschinentechnik haben. Wir bringen den Leuten auch gesundheitliche Vorteile, denn die Maschinentechnik entlastet den Mitarbeiter von schweren körperlichen Arbeiten. Der Bodenleger muss die Säcke nicht in den 4. Stock hoch schleppen und beim Anmischen im Staub stehen. Man kann auch sagen: Wir haben das einzige staubfreie System im Markt, denn bei uns gibt es bei der Pumptruck- und Silotechnik keinerlei Berührung mit dem Trockenmörtel. Es handelt sich hierbei um ein geschlossenes System, es wird im Pump-Truck oder Silo gemischt und kommt vorne flüssig raus. Das System ist also nicht nur staubarm, sondern staubfrei.
Günther Fischer: Was wir im großen Maßstab mit dem Pump-Truck und dem Silo machen, übertragen wir in Zukunft mehr und mehr auch auf Kleinverpackungen. Bei uns gibt es das Mini-Silo schon mit einer Tonne, das der Bodenleger einsetzen kann.
FussbodenTechnik: Sie sagten, dass sie auch die Maschinentechnik weiter entwickeln. Unterscheidet sich der zweite Pump-Truck vom ersten?
Lippert: Der Pump-Truck unterscheidet sich nur in den Details. Der erste Pump-Truck ist ein Lkw mit einem "Koffer" , der zweite ist ein Auflieger. Der neue Sattelzug verfügt über mehr Nutzlast und ist etwas länger. Wir können damit alle unsere zementären Produkte verarbeiten. Die Zuladung beträgt 15 t. Falls das Silo einmal leer sein sollte, kann man mit einem zweiten Fahrzeug Material in den Pump-Truck "einblasen" - sogar während der Verarbeitung. Das kann beliebig oft und lang geschehen. Man kann sagen: Der Pump-Truck pumpt so lange, bis ihm der Diesel ausgeht.
Fischer: Der Pump-Truck ist unser Instrument, um dem Kunden ein Zusatzgeschäft zu verschaffen. Die Möglichkeit, dickschichtige Ausgleichsmassen schnell und wirtschaftlich zu verarbeiten. Der Bodenleger, der bisher nur dünn gespachtelt hat, kann mit unserem Pump-Truck zusätzlich Aufträge im dickschichtigeren Bereich annehmen. Das haben wir in einer Verkaufsaktion letztes Jahr mit großem Erfolg kommuniziert und das werden wir jetzt fortsetzen.
FussbodenTechnik: Wie sieht ein typischer Pump-Truck-Kunde aus? Ist das ein Objekteur oder kann das jeder Bodenverarbeiter sein?
Fischer: Es kann praktisch jeder sein, der Boden macht. Aber es kristallisiert sich heraus, dass es häufig der Kombibetrieb Estrich/ Bodenleger ist, weil der sehr oft in der Renovierung tätig ist. Außerdem ist es der große Bodenleger - der Objekteur. Und es sind inzwischen auch Kleine, die über den Bodenbelagshandel zu uns kommen, weil der Händler eine Empfehlung ausgesprochen hat. Bei Bedarf vermitteln wir dem Kunden auch einen Subunternehmer.
FT: Ab welchem Volumen lohnt sich der Einsatz des Pump-Trucks?
Lippert: Als Faustformel gilt: Der Pump-Truck lohnt sich ab ca. 4-5 t auf einer Baustelle . Größenordnungen unter 5 t verarbeiten wir mit der Mischpumpe Duo Mix und Sackware. Rechnen kann es sich auch schon vorher, wenn man große Transportwege zu bewältigen hat: Zum Beispiel wenn die Säcke in das 15. Geschoss eines Hochhauses getragen werden müssen. Mit dem Pump-Truck fallen die Laufwege genauso weg wie eine Verunreinigung des Treppenhauses und des Aufzuges.
FT: Die Überwindung des Höhenunterschiedes bis ins 15. OG ist kein Problem?
Lippert: Das ist kein Problem. Der Pump-Truck garantiert eine Förderweite von 120 m. Man kann sie je nach Produkt auf
160 m ausweiten. Die Pumpe fördert 150-160 l/Min; dies geschieht alles vollautomatisch.
Fischer: Aber, ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mit einem Gerücht aufzuräumen: Es wird immer wieder vermutet, wir würden Estriche mit dem Pump-Truck verarbeiten. Das stimmt nicht.
Lippert: Wir machen ausschließlich Spachtelmassen und dickschichtige Bodenausgleiche.
FT: Also auch keine dünnschichtigen Estriche?
Lippert: Wir verarbeiten mit dem Pump-Truck ausschließlich Hochleistungsspachtelmassen und Bodenausgleichsysteme von 2 - 50 mm Schichtstärke, Ausgleichsmassen auf dünnschichtigen Fußbodenheizungssystemen, sowie Holzausgleichsmassen, jedoch nicht den herkömmlichen dickschichtigen Estrich.
Fischer: Der Begriff "Dünnestrich" hat sich am Markt durchgesetzt, ein normativer Terminus ist es aber nicht. Estrich setzt Schichtdicke voraus, wie Herr Lippert richtig sagt.
FT: Wie hat die Integration der Bodensparte über den Pump-Truck hinaus funktioniert?
Lippert: Vielleicht zunächst aus Vertriebssicht: Wir sind als Boden-Sparte nach wie vor ein eigenständiger Bereich - das war damals genauso wie heute. Bei Weber gab es früher keine Produkte für das bodenlegende Gewerbe. Abgesehen von einigen Neuzugängen ist das Boden-Team nahezu unverändert. Auch das Produktportfolio aus hochwertigen Estrichen, Ausgleichs- und Spachtelmassen sowie Verlegewerkstoffen entspricht in etwa dem Ursprungssortiment.
Wenn zwei Unternehmen zusammengehen, wird alles genau betrachtet - Produkte, Standorte, Abläufe, Mitarbeiter. Was ist gut, was kann man verbessern? Das war im ersten Jahr ein sehr lebhaftes Wechselspiel von Wandel und Konstanz. Beim Boden hatten wir die wenigsten Turbulenzen durch den Unternehmenszusammenschluss. Wir haben einige Brancheninsider für uns gewinnen können, die tolle Teamarbeit abliefern. Für uns ist die Zusammenführung der beiden Unternehmen sehr positiv gewesen.
FT: Wie groß ist die Bodenmannschaft bei Ihnen?
Lippert: Die Bodenmannschaft besteht aus 22 Mitarbeitern. Wir haben jetzt schon aufgerüstet und es geht weiter.
FT: Wenn wir schon beim Thema Vertrieb sind, verkaufen Sie an große Objekteure direkt?
Lippert: Die Philosophie von Saint-Gobain Weber besteht darin, über den Handel zu vertreiben: Das sind der Bodenbelagshandel und der Estrichspezialhandel. Nur da, wo wir keinen Bodenbelagshändler haben, der mit uns zusammenarbeitet, müssen wir uns einen anderen Weg suchen. Wobei unser Händlernetz mittlerweile schon weite Teile abdeckt.
Poprawa: Für die intensive Zusammenarbeit mit dem Handel halten wir entsprechende Tools bereit. Wir haben das "Weber Profi Depot" initiiert, d.h. wir bieten dem Händler ein definiertes Sortiment, das dort geführt werden muss. So können der Bodenleger und Estrichleger sicher sein, das Sortiment von Weber zu finden. Auf der anderen Seite führen wir dem Händler Umsatz zu, weil wir durch Internet und allgemeine Ansprache im Markt Umsatz generieren.
Lippert: Beim Boden haben wir sogar zwei Sortimente. Wir haben für den Baustoffhändler/Estrichfachhandel und für den Bodenbelagshandel unterschiedliche Sortimente. Das ist wichtig.
Poprawa: Es gibt entsprechende Lagersortimente, für jeden Kundenwunsch das passende Produkt. Das macht auch dem Händler Spaß, weil er einen schnellen Lagerumschlag hat.
Fischer: Beim Boden kann man sagen, dass wir mit zehn Produkten 90 % der Verlegefälle abdecken. Es ist vor allem hochinteressant, wie stark der Handel das angenommen hat. Solche Partnerschaftskonzepte gibt es von anderen auch, aber unser Weber Profi Depot ist wirklich gut angenommen worden, weil wir schon seit jeher handelstreu sind.
Poprawa: Wichtig ist für den Händler nicht nur, dass die Ware immer verfügbar ist, sondern auch das Thema Schulung. Wir müssen die Mitarbeiter beim Handel schulen, damit die Beratung funktioniert.
FT: Finden die Schulungen ausschließlich beim Handel statt?
Poprawa: Ja, überwiegend beim Handel. Das ist eine sehr starke Verbindung, die wir da gezielt aufbauen und pflegen. Daneben haben wir noch unsere Akademie. Wir starten regelmäßig Verkaufsaktionen, von denen auch der Handel profitiert. Jeder Händler mit einem Weber Profi Depot bekommt bei neuen Produkten einen Vorsprung von sechs Monaten gegenüber anderen Händlern. Als letzte Verkaufsaktion haben wir dickschichtige Ausgleichsmassen mit dem Motto "Dick ist beautiful" beworben. Das Ganze wurde begleitet von Anzeigen, Broschüren, Flyern etc. Ende des Jahres werden wir das Thema "schnelle Produkte" in den Fokus rücken, weil wir auch da einen klaren Produktvorteil bieten.
Daneben gibt es noch unseren beliebten "Bodenguide" - sicherlich ein Novum im Bereich Boden.
FT: Welche Bedeutung hat der "Guide" und wie ist das Feedback auf dieses umfassende Nachschlagewerk?
Fischer: Im ersten Jahr haben wir 50.000 Stück im Markt verteilt. Unser Ziel ist, dass der Handwerker in jedem Auto einen Guide hat. Wenn er irgendeine Frage vom Kunden beantworten muss, soll er schnell nachschlagen können. Wir haben den Guide in den Innungen und Schulen verteilt, in den Bauinnungen haben wir den Zielgruppen eine ganze Palette zur Verfügung gestellt. Die Rückfragen sind entsprechend zahlreich.
Poprawa: Der Guide ist weit mehr als eine Sammlung von technischen Daten. Der wesentliche Aspekt ist, dass wir den Handwerkern mit Anwendungstipps helfen. Beispielsweise: "Was muss ich beachten bei einer Untergrundprüfung?" oder "Wie kann ich Estrichkonstruktionen ausführen?" Daran anschließend werden die Produkte vorgestellt.
Fischer: Zusätzlich gibt es wertvolle Standardaufbauempfehlungen für Bauvorhaben. Sie kennen das ja: Der Handwerker sagt, ich habe hier ein Bauvorhaben mit einem komplizierten Anwendungsgebiet. Mach mir mal eine Empfehlung. Dann zeigen wir ihm gleich die entsprechende Seite, die dazu passt. Da ist jeder Arbeitsschritt ausführlich beschrieben. Den Guide erstellen wir jedes Jahr neu.
Poprawa: Wir haben insgesamt vier spezifische Guides für die vier Aktivitäten Fassade, Bautenschutz, Fliese und Boden; wir haben aber auch einen gesamten Guide, in dem wir allerdings nur noch die Grundsortimente vorstellen.
FT: Sie deuteten bereits an, dass Saint-Gobain Weber seine Aktivitäten mit Bodenlegern und dem Bodenbelagsfachhandel ausbauen möchte? Wie sehen die Pläne aus?
Fischer: Eine Verkaufsaktion steht unmittelbar bevor. Da geht es um schnelle Estrich-Produkte. Wir haben neue, modifizierte Produkte, kleinere Verpackungen etc. - dieses Paket schnüren wir jetzt neu und gehen damit insbesondere zum Estrichfachhandel, aber wir bieten es auch dem Bodenbelagsfachhandel an. Es freut uns wirklich, dass der Bodenbelagsfachhandel auch einen schnellen Fließestrich oder einen Schnellestrich anbieten will. Die Aktion beginnt bereits jetzt im Oktober.
Eine zweite Aktion folgt dann im neuen Jahr. Da werden wir neue Bodenlegerprodukte präsentieren, die wir im Moment zur Marktreife bringen - entwickelt sind sie schon. Im Groben ist es wieder ein Grundsortiment - schnell und umweltfreundlich; und dazu ein Umweltlabel.
FT: Für welche Label haben Sie sich entschieden?
Fischer: In Deutschland dominieren derzeit EC 1 und Blauer Engel. Jetzt kommt noch EC 1 Plus dazu. Dann haben wir international LEED und das englische BREEAM. Da wir ein international aufgestelltes Unternehmen sind, müssen wir auch einen internationalen Ansatz wählen. Wir haben eine Kommission im Konzern, die gerade prüft, welche Umweltsiegel auf der Welt wichtig sind.
Poprawa: Die Vielzahl der Siegel führt zur Verunsicherung des Verbrauchers und des Kunden. Der schaltet dann irgendwann auf Durchzug und dann sind die Siegel gar nichts mehr wert.
FT: Apropos international: Weber gehört zu dem französischen Baukonzern Saint-Gobain. Wie profitieren Sie in Deutschland von der starken Muttergesellschaft?
Poprawa: Auf der einen Seite monetär, wir brauchen keine Bank zu fragen. Und wir pflegen eine sehr intensive Kommunikation innerhalb der Ländergesellschaften. Herr Fischer ist z.B. in einer Boden-Community aktiv. Wir haben auch regelmäßig Marketing- und Verkaufs-Treffen. Dadurch bekommt man Impulse und muss das Rad nicht immer neu erfinden.
Fischer: Ein schönes Beispiel für dieses Thema ist der Design-Boden. Wir hatten in dieser Community vor einem halben Jahr einen Austausch zum Thema farbige Designböden. Diskutiert wurde der Oberflächenschutz. Bislang haben wir die Produkte eines Reinigungsmittelherstellers empfohlen. In der Diskussionsrunde regte jemand an, einen entsprechenden Auftrag an die Forschungsabteilung Saint-Gobain Research zu geben. Ein Konzerneigenes Institut in Shanghai erhielt den Auftrag und entwickelte für unseren Designboden einen Oberflächenschutz. Das Produkt werden wir nächstes Jahr am Markt einführen - nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.
Poprawa: Wir haben die entsprechenden Kapazitäten, um neue Produkte zu entwickeln. Unsere internationale Forschungsabteilung übernimmt auch Grundlagenforschung, die wir selbst nicht leisten könnten.
FT: Wie hat sich denn Ihr Grundsortiment im Bereich Boden in den vergangenen zwei Jahren entwickelt? Welche Produktsegmente sind besonders erfolgreich und wo besteht noch Wachstumspotenzial?
Fischer: Marktführer sind wir sicherlich bei den Ausgleichsmassen und "Dünnestrichen", das behaupte ich einfach mal. Bei den Spachtelmassen erreichen wir seit Jahren zweistellige Zuwachsraten.
Lippert: Bei Klebstoffen haben wir noch Luft nach oben. Wir verzeichnen eine gute Entwicklung, in jedem Jahr ein zweistelliges Wachstum, jedoch auf niedrigem Niveau. Natürlich lässt sich auch im Spachtel- und Ausgleichsbereich durchaus noch das Volumen steigern. Am meisten Luft haben wir bei Klebstoffen, weil der Markt durch Spezialisten sehr stark besetzt ist.
FT: Wie sieht es bei den eingefärbten Spachtelmassen aus?
Lippert: Bei eingefärbten Spachtelmassen, Designfloor genannt, verfolgen wir eine klare Strategie. Im Gegensatz zu einigen Wettbewerbern haben wir Fertigmischungen inklusive der Farben in einem Sack. Die Produkte beraten wir nicht selbst. Stattdessen haben wir unsere Verarbeitungsbetriebe zertifiziert. Ausschließlich die können die Produkte überhaupt kaufen. Die Verarbeiter sind so geschult, dass sie dem Bauherrn klar machen: Du bekommst ein Unikat, das nicht genauso aussieht wie die Musterplatte. Der Verarbeiter klärt im Vorwege genau auf, was den Kunden erwartet.
Wir verzeichnen hervorragende Zahlen im Bereich Designfloorbeläge. Wir haben die Produkte schon seit 1989 im Programm, aber erst in den letzen Jahren sind sie zu einem Trend geworden. Hoffentlich hält dieser Trend noch viele Jahre an.
Fischer: Aber vielleicht hilft es andererseits, dass viele Wettbewerber auf den Zug aufspringen. Wenn man das Produkt als Bodenbelag etablieren kann, wird es auch Zukunft haben. Wir schmunzeln immer darüber, dass das früher als farbiger Industrieboden eingesetzt worden ist.
Erst 2003/2004 hat es sich als Designboden langsam entwickelt. Aus der Konzernführung heißt es, das sei der Bereich im Unternehmen mit den höchsten Zuwachsraten - und in Deutschland ist das auch so. Der Trend kann gerne noch anhalten.
FT: Rollkleber für Designbeläge - werden Sie hier nachziehen?
Fischer: Wir haben das Thema Rollkleber noch nicht abgeschlossen. Unser aktueller Haftkleber 4850 ist so gut am Markt angekommen, dass wir eigentlich auch dieses Segment gut abdecken können. Ich kann es im Moment nicht endgültig beantworten.
FT: Zwei Fragen noch zum Ausblick 2011: Erstens: Gibt es auf der BAU wieder den übergreifenden Markenauftritt?
Poprawa: Auf der BAU werden die drei Saint-Gobain-Baustoffmarken Rigips, Weber und Isover unter einem dem Dach auftreten: Ein gemeinschaftlicher Stand mit jeder Menge Synergien.
FT: Zweitens: Wird an dem Markennamen Maxit auch zukünftig festgehalten?
Poprawa: Nach dem Zusammenschluss der Unternehmen wurden die Bodenaktivitäten unter der Marke "Weber-Maxit" neu im Markt eingeführt. Bestehende wie neue Kunden konnten sich in diesem Markenauftritt wiederfinden.
Ab dem nächsten Jahr wird der Zusatz "Maxit" im Markenlogo nach und nach entfallen. Mittelfristig werden wir als "Weber" im Markt auftreten.
Das Unternehmen heißt Saint-Gobain Weber, unsere Bodenprodukte nennen sich "weber.floor" und bei unseren Kunden werden wir mehr und mehr als "Weber" wahrgenommen. Wir sind zu einem Unternehmen zusammengewachsen. Ein Unternehmen - ein Markenname.
Saint-Gobain Weber im Überblick
Saint-Gobain Weber GmbHBürgermeister-Grünzweig-Straße 1
67059 Ludwigshafen am Rhein
Tel.: 0621/ 5 01 28 00
Fax: 0621/ 5 01 28 01
Internet: www.sg-weber.de
E-Mail: info@sg-weber.de
Muttergesellschaft: Compagnie de Saint-Gobain SA, Paris
Markennamen: Weber-Deitermann, Weber-Maxit
Geschäftssegmente: Fassade/Wand, Bautenschutz, Fliese und Boden
Verbandsmitglied bei: - Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme
- IWM Industrieverband Werkmörtel
Geschäftsführung: Mark Kooij (Vorsitz), Roman Lackner (Vertrieb)
Direktor Marketing: Christian Poprawa
Vertriebsleiter Boden: Marcus Lippert
Leiter Produktmarketing Boden: Günther Fischer
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FussbodenTechnik 06/10
(Wirtschaft)