Sopro Bauchemie in der neuen ADAC-Zentrale München

Der gelbe Stern von Sendling


Nach sechsjähriger Bauzeit hat der ADAC im März dieses Jahres seine neue Zentrale an der Münchner Hansastraße offiziell eingeweiht. Entstanden ist ein Bauwerk, das die Silhouette der bayerischen Hauptstadt prägt und super-moderne Arbeitsplätze beinhaltet. Bei den verlegetechnisch anspruchsvollen Naturstein- und Fliesenarbeiten kamen Produkte aus dem Profi-Sortiment von Sopro Bauchemie aus Wiesbaden zum Einsatz.

Mit dem "gelben Stern von Sendling", wie das neue Gebäude inzwischen genannt wird, wollte das Berliner Architekturbüro Sauerbruch/Hutton nicht nur ein zeitgemäßes und funktionales Bauwerk schaffen, sondern im Münchener Westend auch ein städtebauliches Signal setzen. Vor allem der 92 m hohe, dreieckige Hochhausturm ist weithin sichtbar und prägt künftig das Münchner Stadtbild. Mit 18 Geschossen und seinen über tausend in verschiedenen Gelbtönen leuchtenden Fenstern erhebt er sich aus einem fünfgeschossigen, geschwungenen und sternförmigen Sockelbau.

Im Zentrum des Gebäudeensembles ist ein dynamisch geformter, teilweise glasüberdeckter Innenhof entstanden, der als zentrales Foyer dient. Von hier aus haben die Besucher sowie die über 2.400 Mitarbeiter Zugang zum Hochhaus mit den Büros sowie zum Gebäudesockel, der neben einem Konferenz- und Schulungszentrum und dem Betriebsrestaurant auch die Druckerei des ADAC beherbergt.

3.700 m Naturstein verlegt

Am Boden sowie auf den Treppen des zentralen Foyers mit einer Gesamtfläche von 1.400 m dominiert Naturstein in Form eines eleganten, grauen, 2cm dicken chinesischen Granits in verschiedenen Breiten und Längen. Die Verlegung erfolgte durch die Abel GmbH, einem renommierten Fachbetrieb für Fliesen und Natursteinarbeiten mit Sitz im niederbayerischen Otzing. Dabei wurde auf einem schwimmenden Zementestrich zunächst eine Grundierung in Form der Sopro Grundierung GD 749 aufgebracht, eine lösemittelfreie, schnell trocknende Kunstharz-Grundierung für stark und unterschiedlich saugende Untergründe.

Die Verlegung des Granitbelags erfolgte mit dem Sopro Mitteldickbettmörtel MDM 888. Hierbei handelt es sich um einen kunststoffvergüteten, schnell erhärtenden, flexiblen, trasshaltigen, zementären Mittel- und Dickbettmörtel für Mörtelbettdicken bis 30mm im Innen- und Außenbereich. Er eignet sich besonders zur Verlegung von großformatigen Fliesen und Platten sowie verfärbungsunempfindlichen Naturwerksteinbelägen im Mittel- und Dickbettverfahren. Der in dem Material enthaltene rheinische Trass vermindert die bei der Natursteinverlegung oftmals vorhandene Gefahr von Verfärbungen und Ausblühungen. Die schnelle Erhärtung wirkt der Verschüsselungsgefahr der dafür bekannten Belagsbaustoffe entgegen.

Naturstein auf Hohlraumboden

Ein weiterer Sektor, in welchem Natursteinbeläge verlegt wurden, waren die Fahrstuhlbereiche. Die besondere verlegetechnische Herausforderung bestand hier in dem Hohlraumboden von Lindner, auf der der Natursteinbelag verlegt werden sollte. Dies erforderte nach dem Grundieren eine zusätzliche Entkoppelung mit Hilfe der Sopro Abdichtungs- und Entkopplungsbahn AEB 640, einer dünnschichtigen, wasserundurchlässigen und rissüberbrückenden Abdichtungs- und Entkopplungsbahn zum sicheren, schnellen, flexiblen Abdichten und Entkoppeln unter keramischen Fliesen und Platten bzw. Natursteinen. Verklebt wurde die Sopro Abdichtungs- und Entkopplungsbahn AEB 640 mit dem zementären Flexkleber Sopro Fliesenfest extra FF 450.

Da die Bodenbereiche der Fahrstuhlkabinen mit einer Spanplatte auf einem Metalluntergrund versehen waren, mussten diese für hohe Belastungen nachträglich ausgesteift werden. Hier wurden von der Sopro Objektberatung zwei mögliche Varianten empfohlen: Bei der ersten Variante sollte ein 2cm starker Epoxidharzestrich (Sopro Epoxi Mörtel EE 771) im Verbund auf der Spanplatte eingebaut werden. Dieser Reaktionsharzestrich sollte die Untergrundeigenschaften enorm verbessern und die Belastung um ein Vielfaches erhöhen.

Die zweite Variante in Form der 4mm dicken Sopro Fliesendämmplatte FDP 558, einer kunstharzgebundenen Polyesterfaserplatte, im Verbund mit der Spanplatte, wurde aus höhentechnischen Gründen (mit geringster Aufbauhöhe) vorgeschlagen. Eine Konstruktion, bei welcher die Tragfähigkeit des Untergrundes nicht beeinflusst und zudem die Biegesteifigkeit erhöht wurde. Die Auftraggeber haben sich letztendlich für diese kostengünstigere Variante und insbesondere die geringere Aufbauhöhe entschieden.

Die anschließende Verlegung des Natursteinbelags auf insgesamt 2.300 m erfolgte wiederum mit dem Sopro Mitteldickbettmörtel MDM 888.

Umfangreiche Fliesenarbeiten

Neben den Natursteinarbeiten wurden von der Fliesen Pirzer GmbH, einem im oberpfälzischen Walderbach ansässigen Fachbetrieb, auf insgesamt 5.500 m auch umfangreiche Fliesenarbeiten durchgeführt. Dies insbesondere in den verschiedenen Teeküchen, aber auch in den Personal- und Gästetoiletten. Zum Einsatz kam dabei eine Fliese von Villeroy & Boch in den Formaten 10x10cm sowie 15x15cm.

Da es sich hier um Feucht- bzw. Nassräume handelt, erfolgte nach der Grundierung zusätzlich eine Abdichtung mit Hilfe der Sopro Dichtschlämme Flex 1-K DSF 523, einer einkomponentigen, flexiblen, zementären Dichtungsschlämme zum Erstellen von rissüberbrückenden Abdichtungen. Sie eignet sich zur alternativen Abdichtung von Balkonen, Terrassen, Duschen, Waschräumen, WC-Anlagen und Schwimmbecken. Verlegt wurden die Fliesenbeläge mit Sopro Fliesenfest extra FF 450, einem zementären Flexkleber (C2 TE S1 nach DIN EN 12 004) mit hoher Ergiebigkeit und besten Verarbeitungseigenschaften, der speziell zur Anwendung auf alternativen Abdichtungen geeignet ist. Die abschließende Verfugung erfolgte mit der Sopro Brillant Perlfuge, einem zementären, schnell erhärtenden, flexiblen, wasser- und schmutzabweisenden Fugenmörtel (CG2 WA nach DIN EN 13888). Durch seine feine und glatte Fugenoberfläche, seine antimikrobielle Wirkung sowie seine hohe Farbbeständigkeit sorgt er für ein lang anhaltend schönes Fugenbild. Besonders geeignet ist die Sopro Brillant Perlfuge dank ihres Perleffekts für Feucht- und Nassräume.

Ständige Beratung vor Ort

Nicht nur in der Planungsphase, sondern auch während der Arbeiten vor Ort unterstützten MItarbeiter der Sopro Architekten- und Objektberatung die ausführenden Fachuntenhemen.

Bei der Beratung des Generalunternehmers (Züblin) wurden zuvor verschiedenste Materialien der Sopro Bauchemie empfohlen. Unter anderem wurde darüber nachgedacht, einen schnell abbindenden Zementestrich einzubauen. Dieses wurde in Betracht gezogen, um eventuelle, im Bauablauf entstandene Engpässe zu kompensieren. Es sollte demzufolge ein Schnellestrich mit einem zuverlässigen Schnellestrichbinder wie Sopro Rapidur B5 767 - einem kunststoffvergütetem, schnell abbindenden Spezialbindemittel - zum Einsatz kommen, mit welchem ein Estrich der Güteklasse CT- C60- F7 hergestellt werden kann.

Dieser Spezialestrich, der sich bereits auf vielen Terminbaustellen bestens bewährt hat, hätte bei höheren Schichtdicken eine schnellere Naturstein- und Fliesenbelegung zugelassen. Dieses wird durch die hohe kristalline Wasserbindung, die enormen Festigkeiten sowie die reduzierten Schwindprozesse ermöglicht. Da es im Falle des Münchner Objekts jedoch zu keinen Verzögerungen im Zeitplan kam, brauchte im Falle des ADAC-Gebäudes nicht auf diese schnelle Variante zurückgegriffen werden.


Objekt-Telegramm



Objekt: ADAC-Zentrale München
Bauherr: ADAC Allgemeiner Deutscher Automobil Club
Generalunternehmer: Ed. Züblin AG, München
Architekt: Sauerbruch Hutton, Berlin
Natursteinarbeiten: Abel, Otzing
Fliesenarbeiten: Pirzer, Walderbach

Verwendete Sopro-Produkte:
-Sopro Grundierung GD 749
-Sopro Mitteldickbettmörtel MDM 888
-Sopro Abdichtungs- und Entkopplungsbahn AEB 640
-Sopro Fliesenfest extra FF 450
-Sopro Brillant Perlfuge

Verlegewerkstoff-Info:
Sopro Bauchemie
Tel.: 0611 / 1707-0
www.sopro.com
aus FussbodenTechnik 04/12 (Referenz)