ISP/Schweiz

Objektbereich unter Preisdruck Parkettabsatz im Minus

Der Schweizer Parkettmarkt hat Verluste hinnehmen müssen. Besonders deutlich wurde das Mitte 2010 an den bis zu 15% gesunkenen Preisen im Objektbereich. Dort herrscht nach Auskunft der Interessengemeinschaft der Schweizerischen Parkettindustrie (ISP) starker Preisdruck. Auch günstige Importware und ein starker Schweizer Franken machen den heimischen Produzenten zu schaffen.

Im Krisenjahr 2009 hatte sich der Parkettabsatz in der Schweiz erstmalig seit sieben Jahren verringert. Es wurden insgesamt knapp 5,3 Mio.m2 Parkett verkauft. Das sind 1,8% weniger als im Jahr 2008. Von dieser Menge waren 4,99Mio.m2 Importe. Zieht man von der Produktionsmenge 1,45 Mio.m2 Schweizer Parketthersteller ihre Exportmenge 1,23 Mio.m2 ab, dann brachten die Eidgenossen nur etwa 220.000m2 des selbst hergestellten Holzbodens im eigenen Land unter. Dabei handelt es sich zum weitaus größten Teil um Produkte des dominierenden Schweizer Parkettmachers Bauwerk.

An der Tatsache, dass Parkett als Bodenbelag in der Schweiz vor Laminat rangiert, zeigt sich der anhaltende Wunsch im Land nach natürlichen Materialien. Eiche ist dabei mit gut 74% das beliebteste Holz. Nach einer von Bauwerk beauftragten Studie der Fachhochschule St. Gallen ist Qualität oberstes Kriterium bei der Kaufentscheidung - zumindest bei Männern.

Ob der Verbraucher die tatsächliche Wertigkeit eines angebotenen Fußbodenproduktes wirklich beurteilen kann, bleibt eine unbeantwortete Frage. Eher von Bedeutung ist hier wohl das Geschick im Verkaufsgespräch. Klare Vorstellungen der Kunden dagegen werden deutlich, wenn es darum geht, in welchen Räumen Parkett verlegt werden soll. Da peilen die Schweizer zu mehr als 70% Wohnzimmer und Schlafräume an. Es folgen mit rund 50% Küchen und Essbereiche, während in Bädern und Nassräumen nur 6% der Verbraucher Parkett bevorzugen.

Blickt man auf die Statistik neuer Wohnungsbauten, hält sich die Zuversicht für wachsenden Parkettabsatz in Grenzen. Zwar gab es im 2. Quartal 2010 einen Anstieg der Bautätigkeit, doch sanken gleichzeitig die Mengen an Anträgen und Baubewilligungen für zukünftige Bauvorhaben.
aus Parkett Magazin 01/11 (Wirtschaft)