Tarkett
Ziel in Deutschland: Über 100 Mio. EUR Umsatz
"Tarkett hat die Krise gut überstanden" war die Quintessenz eines Resümees der letzten zwei Jahre von Patrick Mathieu, Präsident Westeuropa des Konzerns. Im schwierigen Jahr 2009 hatte Tarkett am meisten Umsatz in Russland verloren - "ein sehr volatiler Markt", um 35 % brachen die Erlöse dort damals ein. 2010 entspannte sich die Lage mit "zweistelligem Wachstum in fast allen Bereichen und Divisionen".
Die Globalisierung wurde weiter forciert, mit Blick auf Zukunftsmärkte wie Brasilien, wo 2009 zugekauft wurde, oder China, wo ein Joint-Venture vereinbart worden ist, dass Tarkett Zugang zu lokalen Distributionswegen eröffnet.
Parallel hat das Unternehmen sein Marketingkonzept komplett geändert und stellt statt einzelner Produkte sein kompatibles Angebot in den Vordergrund, organisiert nach Einsatzsegmenten und nicht nach Warengruppen. "Wir wollen mit unseren Kunden nicht mehr über Produkte oder Materialien diskutieren, sondern über Projekte", ist die Zielsetzung.
Dass Deutschland angesichts der zunehmenden Internationalisierung von Tarkett nach und nach aus dem Blickfeld und an Bedeutung in der Konzernstrategie verliert, verneinte Mathieu energisch: "Wir wollen Marktführer sein. Das geht nicht, wenn wir nicht in den wichtigsten Märkten führend sind." Tarkett müsse sich in Deutschland weiter entwickeln. "Unser Ziel sind 100 Mio. EUR Umsatz sobald wie möglich." Tarkett komme hierzulande aus "einer Phase, in der wir nicht mehr wachsen konnten." Das sei erkannt und schon 2007/2008 die Umstrukturierung mit Investitionen in Sortiment, Vertrieb und Mitarbeiter eingeleitet worden. "Wir sind jetzt sehr stark kundenorientiert."Das trage allmählich Früchte, konstatierte Ivo Schintz, Tarkett-Direktor Zentraleuropa, der sich für 2011 von den zahlreichen Neuheiten des Unternehmens weitere Impulse verspricht, die die "sehr positive Resonanz" auf den Messen andeuteten.
Alle Novitäten aufzuführen, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen; deshalb beschränken wir uns darauf, einige besondere Produkte heraus zu heben. Das ist zum Beispiel das Designbelags-Sortiment von Tarkett, zweifellos eines der umfangreichsten Angebote am Markt mit vier Kollektionen: der Premiumlösung I.D. Premier für den professionellen Einsatz, dem im Herbst 2010 neu vorgestellten Allround-Programm I.D. Essential für Wohnen und leichtes Objekt, der Einstiegsreihe I.D. Living und den selbstklebenden Starfloor-Belägen.
Flaggschiffe bei CV-Belägen sind die klassischen Großhandels-Kollektionen Ornamenta und Traffic. Daneben präsentierte Tarkett auf den Messen über 100 neue Dessin-Ideen, bei denen das 45 kreative Köpfe zählende Design-Kompetenzzentrum von Tarkett im luxemburgischen Clervaux sämtliche Trendthemen berücksichtigt hat. Weiter im Vormarsch: Vliesrücken-Beläge.
Das Thema Nachhaltigkeit wurde breit am Domotex-Stand kommuniziert. Ein wichtiger Aspekt ist die Entwicklung ökologisch verantwortungsbewusster Bodenbeläge wie IQ Natural - eine neuartige homogene Qualität mit einem maximalen Anteil (75 %) natürlicher und nachwachsender Rohstoffe - in 11 neuen, zusätzlichen Farben. Mit Alterna lässt Tarkett ein früheres Konzept wieder aufleben und hat es zeitgemäß weiterentwickelt; die chlorfreie Bodenlösung basiert auf einer Polyolefin-Rezeptur.
Ganz anders, aber ebenso einzigartig ist Tekstone, ein dreischichtiger Hartboden mit einer optisch und haptisch keramikartigen Oberfläche in verschiedenen Stein- und Holzstrukturen. Das Klicksystem erleichtert und beschleunigt die Verlegung.
Die natürliche Schönheit und noble Anmutung von Holz mit den praktischen Eigenschaften eines PVC-Bodens verbindet I.D. Vision Wood: Die Elemente mit Echtholz-Furnier sind mit einer hochstrapazierfähigen, pflegeleichten Vinyl-Verschleißschicht verstärkt.
aus
BTH Heimtex 02/11
(Wirtschaft)