EPLF: 2010 zweitbestes Jahr in der Verbandsgeschichte
Laminatboden weltweit im Aufwind
Die Wirtschaftskrise ist überwunden, Laminatboden befindet sich weltweit wieder im Aufwind. Dokumentiert wird das durch den zweithöchsten Absatz in der Geschichte des EPLF: Knapp 479 Mio. m2 haben die Mitglieder des Verbandes der Europäischen Laminatbodenhersteller 2010 verkauft, das sind 8,1 % mehr als im Jahr zuvor. Der deutsche Markt war schwieriger und schloss mit einem kleinen Minus, blieb aber mit einem Volumen von 83 Mio. m2 die Nr. 1 in Westeuropa. Auf den zweiten Platz hat sich mit 52 Mio. m2 die Türkei katapultiert.Nach einem flauen 2009 hat Laminatboden in vergangenen Jahr wieder Fahrt aufgenommen: "2010 ist besser gelaufen als erwartet. Noch entwickeln sich nicht alle Märkte gleich gut, aber der Aufwärtstrend ist unverkennbar", lautete das knappe Resümee von Ludger Schindler, Präsident des Branchenverbandes EPLF. Konkret haben die 21 Mitglieder des Verbandes im vergangenen Jahr 479 Mio. m
2 Laminatboden abgesetzt, 8,1 % mehr als 2009. Erfolgreicher waren sie nur im Vorkrisenjahr 2007 mit gut 500 Mio. m
2.
Die traditionellen westeuropäischen Kernmärkte des EPLF konnten mit diesem Wachstum nicht ganz mithalten, legten aber immerhin um 4,9 % auf 299 Mio. m
2 zu. Deutschland entzog sich komplett dem positiven Trend und musste ein leichtes Minus von 2,4 % auf 83 Mio. m
2 verkraften. Hier erwächst Laminatböden mit den boomenden Designbelägen zunehmend Konkurrenz. Dennoch bleibt die Bundesrepublik weithin unangefochten der größte Einzelmarkt in Westeuropa.
Auf den zweiten Platz ist mit 52 Mio. m
2 die Türkei hochgeschossen (2009: 36 Mio. m
2). Das ist zum einen auf die türkischen Mitglieder des EPLF zurückzuführen, zum anderen auf das hohe Wirtschaftswachstum in dem Land am Bosporus. Frankreich zeigt eine stabil-positive Tendenz und belegt mit 40 Mio. m
2 (39 Mio. m
2) den dritten Rang, Großbritannien ist mit 29 Mio. m
2 (33 Mio. m
2) auf Platz 4 zurückgefallen, die Niederlande behaupten sich mit wie im Vorjahr 21 Mio. m
2 auf Platz 5.
"Ganz erfreulich" gestaltet sich laut Schindler auch das Bild in Osteuropa. Mit einem Verkaufsvolumen von 104 Mio. m
2 verbesserten sich die europäischen Laminatbodenhersteller dort um 7,2 %. Polen verlor leicht von 29 auf 28 Mio. m
2, blieb aber dennoch vorne. Dicht dahinter aufgeschlossen ist Russland, das mit einem exorbitanten Zuwachs von 41 % auf 24 Mio. m
2 anzog. Rumänien als Nr. 3 hielt sich mit 12 Mio. m
2 stabil, vor der Ukraine und Ungarn.
Nordamerika und Asien werden hauptsächlich von heimischen Anbietern bedient. Das schließt auch EPLF-Mitglieder mit Fertigungsstätten vor Ort ein. In Nordamerika entwickelte sich der Absatz mit +14 % auf 41 Mio. m
2 deutlich nach oben. Der größte Anteil entfiel auf den US-amerikanischen Markt, der 2010 mit 24 Mio. m
2 (20 Mio. m
2) europäischen Produzenten wieder etwas mehr Potenzial bot. Auch Kanada hat sich mit 17 Mio. m
2 (16 Mio. m
2) verbessert, wenn auch in geringerem Umfang.
In Asien kommen die europäischen Hersteller nicht über 10 Mio. m
2 hinaus, obgleich ausgewählte Märkte wie Israel oder Iran eine gute Performance gaben und auch in China wieder Wachstum möglich ist - allerdings nur im Hochwert-Bereich.
Südamerika schließlich kommt auf 16 Mio. m
2 (11 Mio.m
2), wobei zwei Länder dominieren: Chile und Mexico.
EN-Norm für Unterlagsmaterialien kurz vor
der Realisierung
Statistik und Marktauswertung sind aber nur ein Aufgabenfeld des EPLF. Ein anderes ist die Normungsarbeit, bei dem der Verband in Brüssel (CEN) und Genf (ISO) das umzusetzen bemüht ist, was die Unternehmen in Forschung und Entwicklung hervorbringen. So steht beispielsweise der Normentwurf für Unterlagsmaterialien, 2009 in Rekordzeit erstellt, kurz vor der Realisierung als EN-Norm. Der Entwurf beschreibt die Anforderungen und Prüfmethoden bei losen Unterlagsmaterialien von Laminatböden und schafft ein einheitliches Bewertungssystem für diese Produkte. Auch das Thema Raumschall wird weiter verfolgt. Inzwischen ist ein Normentwurf auf CEN-Ebene eingereicht worden. "Und es sieht alles danach aus, dass er für die Laminatbodenbranche Gültigkeit erlangt".
Geplant ist darüber hinaus die Revision der harmonisierten Norm EN 14041 im Hinblick auf die Kennzeichnung von VOC-Emissionen. Grundlage dafür ist die bestehende VOC-Grenzwerte-Gesetzgebung, wie sie im bauaufsichtlichen Zulassungsverfahren in Deutschland verankert ist.
Außerdem will der Verband 2011 eine große Marktstudie in Richtung Endverbraucher, Handel und auch Architekten durchführen. Darin soll überprüft werden, wie sich gegenwärtig das Image von Laminatboden darstellt.
EPLF Daten + Fakten
EPLF European Producers of Laminate FlooringMittelstr. 50
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 / 13 69 76-0
Fax: 0521 / 12 25 59
info@eplf.com
Geschäftsführung: Peter H. Meyer
Public Relations: Karin Dullweber
Vorstand: Ludger Schindler, Meister Werke Schulte (Vorsitzender), Martin Prager, Kronotex (stv. Vorsitzender), Dr. Theo Smet, Unilin (Obmann des Arbeitskreises Technik), Volkmar Halbe, Parador (Obmann des Arbeitskreises Märkte und Image)
Arbeitskreise: Technik, Märkte und Image
Mitglieder:- Ordentliche Mitglieder: 21- Außerordentliche Mitglieder: 27 Zulieferunternehmen- Fördernde Mitglieder: 10 international tätige Prüfinstitute und Sachverständige
aus
BTH Heimtex 02/11
(Wirtschaft)