Thomsit

Sanierung von Museums-Dielen mit Flextec-Klebstoff P 685 gelöst


Eine großflächige Parkett-Sanierung mit maßgeschneiderten Oregon-Pine-Dielen im Martin-Gropius-Bau in Berlin gelang im vergangenen Jahr mit der elastischen Klebetechnologie Flextec der Marke Thomsit von Henkel. Insgesamt 38 Ausstellungsräume mit einer Gesamtfläche von 3.800 Quadratmeter umfasste der Verlegeauftrag.

Über Jahrzehnte gerieten die Ausstellungsflächen des Martin-Gropius-Baus von 1881 in Berlin in Schieflage. Das ehemalige Kunstgewerbemuseum war im 2. Weltkrieg schwer zerstört und erst 1978 wieder aufgebaut worden. Eine umfassende Renovierung gab es zwischen 1998 und 2000, aber nicht im Bereich der Holzböden. Bis zu 1,5 Meter Höhendifferenz drifteten die Rohdecken des Museums teilweise auseinander. Auf diesem unebenen Untergrund sackten die auf die alte Balkenlage genagelten Oregon-Pine-Dielen aus den Siebzigern spürbar ab. Die notwendige Radikalkur des Bodens im renommierten Museum mitten im Berliner Ortsteil Kreuzberg wurde von Dezember 2010 bis Juni 2011 vom norddeutschen Bodenausstatter Viebahn aus Möllenhagen umgesetzt. Das Unternehmen nutzte dabei die elastische Klebetechnologie Flextec der Marke Thomsit von Henkel.

98% der alten Bodenbalken mussten dabei entfernt und bis auf wenige intakte Teilflächen ein völlig neuer Bodenaufbau vorgenommen werden - ein Tribut an die improvisierte erste Restaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Problematisch: Gegossene Rohbetondecken und alte Kappendecken gehen im Untergrund nahtlos ineinander über. Um die Höhendifferenzen auszugleichen, wurde das Trockenestrichsystem Floor & more der Firma Lindner AG eingesetzt, dessen Stelzen sich von wenigen Zentimetern auf bis zu 1,6 Meter variabel einsetzen lassen.

Zu den Vorgaben des mit EU-Fördermitteln finanzierten denkmalgeschützten Sanierungsprojekts zählte, dass sich Neuboden und die wenigen noch verbliebenen Parkettflächen nicht markant unterscheiden durften. "Wir haben erst nach eingehender Recherche feststellen können, dass der originale Altbelag aus einer 32 mm Massivdiele Oregon Pine bestand", erläutert Frank Schmidt, Geschäftsführer von Viebahn. Ursprünglich hatte aber Lärche in den edlen Ausstellungshallen gelegen. In den 1970er Jahren war diese gegen die robustere Oregon-Pine ausgetauscht worden. Dieses Dielenholz wird häufig für Bühnenböden eingesetzt.

Sonderdielen mussten gekürzt werden

Der Belag wurde in Kooperation mit dem Großhandelsunternehmen Parkett Hinterseer komplett neu erstellt. Bestellt wurde die Rohware in den USA, verschifft und in Deutschland zu einer 28 mm Diele verarbeitet. "Diesen Holzboden gibt es nirgendwo sonst auf der Welt in gleicher Art noch einmal. Er ist als Einzelprodukt maßgeschneidert genau auf die Anforderungen dieses Museums produziert worden", sagt Schmidt.
Elf Wochen lagen zwischen Bestellung und Einbau, ehe die Dielen die richtige Ausgleichsfeuchte erreicht hatten. Zuletzt waren sie in Trockenkammern auf eine Holzfeuchte von 9 % heruntergetrocknet worden. Im Museum sollten ursprünglich Dielen von bis zu 6 Metern Länge eingebaut werden. Die Realität zeigte aber, dass dieses Maß im Martin-Gropius-Bau nicht verlegbar ist. Schmidt erläutert: "Das ist eben das Naturprodukt Holz. Wir haben über die Länge teils Abweichungen von 10 cm gemessen. Das bekommt man auch mit rohen Kräften unmöglich zusammen." So wurden die Dielen nach der Produktion in Berlin kurzentschlossen noch einmal gekürzt. Das längste Maß beträgt jetzt 3,10 Meter, die kürzeste Diele misst 2,40 m.

Lösemittelfreie Flextec-Parkettklebstoffe

Geklebt wurden die Dielen mit dem lösemittelfreien Parkettklebstoff Thomsit P 685 Elast Universal - der Bewährte. Um die beachtlichen Dimensionsänderungen des Holzes neutralisieren zu können, hatte die Thomsit-Technik das kraftvolle und zugleich elastisch eingestellte Produkt empfohlen. Ein Vorteil ist die große Hafteigenschaft dieses Parkettklebers auf verschiedensten Untergründen, die überwiegend ohne Grundierungen möglich ist. Daher trugen die Viebahn-Profis den Klebstoff auf den gründlich gesaugten, ansonsten nicht weiter vorbehandelten Trockenestrichuntergrund auf. Die lange offene Zeit von Thomsit P 685 bot zudem optimalen Spielraum für das Einlegen und Anpassen der unterschiedlichen Parkettdielen.

Thomsit P 685 Elast Universal gilt als der herausragenste Kleber einer neuen Linie elastischer Parkettklebstoffe, die Henkel auf einer völlig neuartigen Rohstoffbasis entwickelt und patentiert hat - der Flextec-Technologie. Produkte dieser Linie sorgen nicht nur für Entspannung zwischen Parkett und Untergrund, sondern lassen sich auch ausgesprochen leicht mit dem Spachtel auftragen. Außerdem hinterlassen sie keine schwarzen Spuren mehr an den Händen. Der Klebstoff trägt das aktuell schärfste Emissionssiegel Emicode EC 1R Plus und wurde vom DIBt in Berlin bauaufsichtlich zugelassen.


Objekt Telegramm


Objekt: Neues Parkett im Martin-Gropius-Bau Berlin
Parkett: Massivdiele, amerikanische Oregon Pine 3000 x 100 x 28 mm, Sonderanfertigung aus Direktimport
Oberflächenbehandlung: Osmo Hartwachsöl Natur


Verlegebetrieb Viebahn


Seit mehr als 20 Jahren ist der professionelle Objekteur und Bodenausstatter Viebahn als GmbH im norddeutschen Raum tätig. Der 1988 von Klaus-Peter Viebahn gegründete Betrieb ist heute Mitglied im Handwerkerverband Mecklenburg-Vorpommern und beschäftigt aktuell 40 Mitarbeiter. Das Dienstleistungsspektrum ist breit gefächert und umfasst Bodenausstattung sowie sämtliche Estricharbeiten. Zur Palette gehören unter anderem Teppichböden, Kunststoff- und Gummibeläge, Linoleum, Kork, Parkett, Beschichtungen sowie Sportböden und Unterflursysteme für den gewerblichen Bürobereich. Parkett stellt ein wichtiges Kompetenzfeld von Viebahn dar. Von Viebahn verlegtes Parkett findet sich in öffentlichen Gebäuden, hochwertigen Wohnungsneubauten und aufwändigen Sanierungsbauten. Infos unter www.viebahn-bodenausstatter.de.

Viebahn GmbH
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17219 Möllenhagen
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aus Parkett Magazin 05/12 (Referenz)