Ligna Hannover 30. Mai bis 3. Juni 2011

Automatische Holz-Inspektionssysteme auf dem Vormarsch

"Mehr aus dem Holz herausholen" lautet das Motto der diesjährigen Ligna in Hannover. Auf der führenden Messe für Holzbearbeitungsmaschinen stehen diesmal Technologien im Vordergrund, die für bessere Nutzung der Ressourcen sorgen und die Qualität in der Produktion weiter optimieren. Weit vorn rangiert die automatische Holzinspektion. Sie bietet Einsparmöglichkeiten und Ansatzpunkte für höhere Wertschöpfung.

Computertechnologie, Elektronik und Medizintechnik sind Basis der Technik, um Holz mit modernen Methoden berührungslos zu prüfen. Kombinierte Systeme sind in der Lage, Fehler optischer und topologischer Natur zu erkennen, die Holzdichte zu bestimmen, Feuchte und Festigkeit zu messen, Fremdkörper zu orten und Beschädigungen auszumachen. Farbkameras, Infrarot- und Laserprojektoren inspizieren die Oberfläche. Röntgenstrahlen durchdringen das Holz und machen die innere Struktur sichtbar.

In anderen Bereichen der Produktion überwachen 3-D-Laserkameras den maschinellen Leimauftrag, erfassen Werkstückdimensionen oder errechnen die wertmäßig beste Brettaufteilung. Spezielle Software stellt die Analyse und Auswertung der gewonnenen Daten sicher. Viel schneller und präziser als der Mensch - und rund um die Uhr - gewährleistet die automatische Holzinspektion ein breites Spektrum von der reinen Qualitätssortierung bis zur umfassenden Prozessinformation.

Zu den neuesten Entwicklungen gehören selbstlernende Fehlersuchsysteme im Plattenbereich, die neue und bereits bekannte Dekore unterscheiden. Andere Systeme können um die beschichtete Kante herum sehen. Die Drehlageoptimierung aus dem Massivholzbereich arbeitet mit kleinster Fehlertoleranz beim Kappen und erzielt durch die passende Drehung des Werkstücks höhere Holzausbeute. Ein neues Röntgensystem schützt die Stahlbänder kontinuierlicher Pressen vor bleibenden Schäden durch nichtmetallische Fremdkörper.

Bei der Messtechnik für Rundholz drängt die Computertomografie auf den Markt und verspricht noch exaktere Ergebnisse. Immer leistungsfähigere Rechner und individuell zugeschnittene Softwarepakte sorgen dafür, dass eine Vielzahl von Aufgaben zeitgleich abgearbeitet werden kann.

Der Scan-Vorgang wird kürzer, die Produktivität der Anlage steigt. Hochauflösende Kameras liefern immer perfektere Bilder, Multichannel-Detektion verbessert deutlich die Erkennung feinster Nuancen. Einheitliche Benutzeroberflächen mit verketteten Maschinen erleichtern die Bedienung.

Mobile Kleinsägewerke im Kommen


In der Sägewerktechnik zeigt die Ligna stat-ionäre und mobile Kleinsägewerke mit einem Einschnittvolumen bis über 6.000 fm/a. Damit lasse sich preiswert der Eigenbedarf einschneiden sowie Rohholzzuschnitt in Lohnarbeit ausführen.

Der Vorteil flexibler Kleinsäger baut auf Nähe zum Kunden nach dem Motto: Nicht das Holz aufwendig zur Säge, sondern die Säge zum Holz bringen. Weg von der Kettensäge und hin zur Bandsäge geht der Trend. Stufenlos einstellbarer Vorschub und modularer Aufbau sind gehobener Standard. Hochwertige Anlagen verfügen über vollautomatische SPS-Steuerung samt Bildschirmkontrolle und sind mit einem Hobelwerk nachrüstbar, um bei Bedarf besonders glatte Oberflächen zu erzeugen.

Erreicht werden Schnittlängen von mehr als 9m bei Stammdurchmessern bis zu 1,60 m.
aus Parkett Magazin 02/11 (Wirtschaft)