Marktbericht Federn/Daunen
Mal sehen, was das Jahr so bringt
Ein sehr bewegtes Jahr 2010 ist zu Ende. Selten war ein Jahr so schwierig zu bewältigen. Es war gekennzeichnet von rasant steigenden Preisen auf der einen Seite, und andererseits von einer Knappheit an Ware. Diese Entwicklung war Anfang 2010 nicht vorhersehbar. Man kam von einem Krisenjahr 2009 und man hatte alles andere als die Erwartung, dass Daunen ein knappes Gut werden und die Preise so schnell und so steil ansteigen.
Aber was wird das vor uns liegende Jahr wohl so bringen? Die Unternehmen in Asien gehen von einer sehr stabilen Binnennachfrage in China aus und sie erwarten obendrein einen wachsenden Markt für Daunenjacken. Dank neuer Fertigungsverfahren können diese Artikel mittlerweile so dünn und in allen modischen Varianten hergestellt werden, dass es inzwischen zu einem Muss geworden ist, so eine Jacke zu tragen. Der Absatz dieser Jacken ist auch nicht mehr so sehr vom Wetter abhängig, wie es noch die so genannten "Michelin-Männchen"-Versionen waren, die außer dem wärmenden Aspekt keine weitere Bedeutung hatten.
In dem Maße, wie sich die Daune wachsender Beliebtheit erfreut, ist der Konsum an Gänse- und Entenfleisch rückläufig. Das bedeutet, es tut sich eine Schere auf, und wenn die Nachfrage weiterhin boomt, wird man sich auf weiter steigende Preise einstellen müssen. Der Turnus, in dem sich die Preise verändert haben, hat ab Mitte 2010 an Dynamik gewonnen und bewegte sich gegen Ende 2010 im wöchentlichen Rhythmus. Erschwerend kommt dazu, dass auch die Baumwollpreise um bis zu 100 Prozent gestiegen sind und Baumwolle ebenfalls knapp ist. Eine mittel- oder gar langfristige Planung wird unter diesen Gesichtspunkten schwieriger werden und auch kurzfristige Aktionen werden davon abhängen, ob das Gewebe und das Füllgut verfügbar sind. Es ist ein Aufeinandertreffen vieler Faktoren, die das Jahr 2011 zu einem noch schwierigeren machen können, als es 2010 ohnehin schon war.
Rohdex GmbH & Co. KG, Unterschleißheim
aus
Haustex 01/11
(Wirtschaft)