Pichler
Positives und entspanntes Klima
Laichingen - Das Klima anlässlich der Heimtextil empfand man bei Pichler vor dem Hintergrund der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung als äußerst positiv und entspannt. Die rasant gestiegenen Rohstoffpreise seien allenfalls bei einigen Objektausstattern ein Thema gewesen, vielleicht auch deshalb, weil die Kalkulationen der vorgelegten Preislisten überwiegend noch weit unter den aktuellen Wiederbeschaffungspreisen lagen.
Nach Aussage von Geschäftsführer Dr. Thomas Wagner konnte man in allen Kategorien (Anzahl Kunden, Neukontakte, Anzahl geschriebener Aufträge und Gesamtwert), deutlich zweistellige Zuwachsraten verbuchen und zwar sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vorvorjahr. Seiner Ansicht nach wurde die neue Halle 11 jetzt im zweiten Jahr als Premium-Halle voll angenommen; der Lauf zwischen Halle 8, 9 und 11 habe sich eingespielt, auch wenn der Eingang Halle 11 immer noch keine große Rolle spielt. "Wir hoffen", so Dr. Wagner, "dass sich hiermit der von uns wahrgenommene mehrjährige negative Trend bezüglich der Inlandskunden umkehrt. Wenn Kunden sagen, dass sie nicht mehr auf die Heimtextil, sondern lieber auf die Maison & Objet nach Paris oder die Möbelmesse nach Köln fahren, dann ist das unverständlich und bedauerlich, aber schließlich liegt es an uns, etwas dagegen zu unternehmen. Wenn aber Mitbewerber dasselbe tun, dann ist es ein Spiel mit dem Feuer, denn letztlich kann dies für die Gemeinschaft aller Aussteller nicht positiv enden."
Offenbar, so mutmaßt der Firmenchef, bedenken die Entscheidungsträger nicht, welches "Kapital" mit einem Messeplatz Heimtextil über viele Jahre aufgebaut wurde. Unter den heutigen Umständen werde es kaum gelingen, so etwas zu wiederholen. "Paris mag zwar immer eine Reise wert sein", so Dr. Wagner, "auch wir haben dort einige Messen bestritten und orientieren uns auch heute noch gerne dort. Wenn man jedoch den Rotstift ansetzt, dann wird trotz mancherlei Klagen immer wieder Frankfurt übrig bleiben." Die Messe Frankfurt als Zugpferd zu nutzen und dort seine eigene Hotelmesse aufzuziehen, bedarf aus seiner Sicht keines Kommentars. Kunden, die einer solchen Einladung folgten, müssten sich allerdings fragen, was sie wohl machen, wenn in Zukunft nicht nur ein oder zwei, sondern weitere wichtige Aussteller darin eine Chance sehen. Die kurzfristige Annehmlichkeit eines solchen Ausflugs würde dann im Chaos enden.
aus
Haustex 02/11
(Wirtschaft)