BTE fordert
Knappe Ware fair verteilen
Köln - Ende Februar kam das BTE-Präsidium unter der Leitung von Steffen Jost zu seiner turnusmäßigen Frühjahrssitzung zusammen. Dabei wurde konstatiert, dass das Jahr 2010 für den Mode- und Textilhandel meist sehr gut gelaufen sei. Dank des vielerorts günstigen Wetterverlaufs war die Lagerräumung oft gut, was sich auch positiv auf die Ertragslage ausgewirkt hat.
Für 2011 ist das BTE-Präsidium zuversichtlich, auch wegen der meist guten Umsätze in den ersten Wochen des Jahres. Vor allzu großer Euphorie beim Ordern, wie sie in einigen Randsortimenten zu beobachten ist, wurde jedoch gewarnt. Für ein erneutes starkes Umsatzplus müsste dazu erneut das Wetter mitspielen, das jedoch naturgemäß nicht geplant werden kann.
Aktuell geht das BTE-Präsidium davon aus, dass der Textilfachhandel im laufenden Jahr ein Umsatzplus von zwei bis drei Prozent erreichen kann. Dazu dürften auch die weithin unvermeidlichen Preissteigerungen beitragen. Das BTE-Präsidium ist optimistisch, dass der Kunde die höheren Preise angesichts der nachvollziehbaren Gründe akzeptiert - wenn er sie überhaupt bemerkt. Schließlich zeigt die Praxis, dass selbst die Verkaufsmitarbeiter veränderte Preislagen längst nicht immer bemerken.
Voraussetzung für einen guten Umsatz ist selbstverständlich eine saubere Auslieferung der Ware durch die Industriepartner. Hier registriert das BTE-Präsidium aktuell zwar einige Stornierungen, diese halten sich jedoch noch im Rahmen. Besonders betroffen davon scheinen in der Vergangenheit vor allem kleinere Fachgeschäfte gewesen zu sein, während Großbetriebe bevorzugt beliefert wurden.
Das BTE-Präsidium appelliert deshalb an die Industriepartner, bei Lieferausfällen die vorhandene Ware fair zu distribuieren. Es darf nicht sein, dass nur die marktstarken Handelsunternehmen mit knappen Kollektionen beliefert werden und mittelständische Geschäfte weitgehend leer ausgehen. Schließlich ist die Vielzahl der kleinen und mittleren Händler für die meisten Lieferanten oft eine ertragreichere Einnahmequelle als die wenigen Großbetriebe.
Sorge bereitet dem BTE-Präsidium zudem die künftige Finanzierung des Mode- und Textilfachhandels. Denn Kredite dürften aufgrund der Anforderungen von "Basel III" ab 2012 knapper und teurer werden. Das BTE-Präsidium empfiehlt deshalb allen Modehändlern, frühzeitig mit ihrer Hausbank über die Finanzierung des Geschäftes zu sprechen.
aus
Haustex 04/11
(Wirtschaft)