Ostdeutsche Textil- und Bekleidungsbranche

Überdurchschnittlich starkes Umsatzwachstum


Chemnitz - In der 16.000 Beschäftigte zählenden ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie setzt sich der Aufwärtstrend aus dem Vorjahr fort. Im ersten Quartal dieses Jahres war beim Gesamtumsatz ein überdurchschnittliches Wachstum von 14,9 Prozent zu verzeichnen. Damit wurde das mit 7,5 Prozent bezifferte Umsatzwachstum der gesamtdeutschen Branche deutlich übertroffen, wie bei Halbjahresfrist zur Mitgliederversammlung des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie (vti) e. V. bilanziert werden konnte. Der als Interessenvertreter sowie Tarif- und Sozialpartner für die ostdeutsche Branche wirkende vti verzeichnet mit 170 Mitgliedern von insgesamt 230 Textil- und Bekleidungsfirmen einen hohen Organisationsgrad.

Nach Angaben von vti-Hauptgeschäftsführer Bertram Höfer widerspiegele insbesondere die um 15 Prozent gewachsene Produktivität, d. h. der Umsatz pro Beschäftigten, die Fortschritte. Die Zahl der Arbeitnehmer blieb nahezu konstant. Motor der positiven Gesamtentwicklung war der Export. Es sei davon auszugehen, dass im Verlauf dieses Jahres die Folgen der allgemeinen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 überwunden werden. Höfer: "Allerdings sind die Umsatzwerte nur die eine Seite der Medaille; ihnen stehen exorbitant gewachsene Kosten gegenüber. So ist der Baumwollpreis, an dem sich die Preise für alle anderen textilen Rohstoffe ausrichten, innerhalb von drei Jahren auf das Vierfache gestiegen. Extreme Belastungen erwachsen unseren Firmen zudem aus politisch verursachten Energiepreiserhöhungen. Infolge höherer Stromsteuern und des Inkrafttretens der Erneuerbare-Energien-Umlage per Jahresbeginn 2011 müssen die Unternehmen eine Steigerung der Energiekosten zwischen 15 und 30 Prozent verkraften.
aus Haustex 08/11 (Wirtschaft)