Sandler

Neues Werk eingeweiht

Schwarzenbach/Saale - Mit einer Jubiläumsfeier in Anwesenheit 250 hochrangiger Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft hat die Sandler AG ihr neues Werk 4 eingeweiht. Festredner Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich bezeichnete Sandler als Musterfall eines Familienunternehmens, in dem auch der Übergang zwischen den Inhabergenerationen hervorragend gelungen sei. Auch unter schwierigen Bedingungen wie in der Wirtschaftskrise vor zwei Jahren habe die Sandler AG Kurs gehalten, betonte der Minister und bekundete seinen Respekt vor dieser und anderen Firmen, die nicht den vermeintlich leichteren Weg der Produktionsverlagerung ins Ausland gegangen sind.

Vor zwei Jahren - in der Hochphase der Finanzkrise - haben sich die Vorstände der Sandler AG dazu entschlossen, 40 Mill. Euro in ein neues Werk und eine moderne Spunlace-Produktionsanlage zu investieren", erinnerte sich Dr. Christian Heinrich Sandler. "Der Neubau des Werkes 4 war eine Herausforderung für alle Mitarbeiter unseres Unternehmens, die sich hoch motiviert und begeistert in allen Phasen für dieses Projekt eingesetzt haben." Das neue Gebäude ist 150 m lang, 70 m breit und 20 m hoch; seine beiden Geschosse haben eine Fläche von je 10.500 qm, was in etwa einer Gesamtfläche der Größe von vier Fußballfeldern entspricht. Das obere Stockwerk dient als Lagerfläche. Im unteren Geschoss findet sich das Kernstück: eine neue Vliesstoffanlage. Die Dimensionen dieses Werkes waren eine wichtige Voraussetzung, um diese moderne Spunlace-Produktionsanlage aufzubauen. Hier werden mittels Spunlace-Technologie eine neue Generation von Materialien für Pflege- und Reinigungstücher sowie technische Vliesstoffe produziert. Die Sandler AG verfügt damit allein in diesem stark wachsenden Bereich über drei Fertigungsanlagen.

Nachhaltigkeit war auch im Hinblick auf Energienutzung ein Thema anlässlich der Werkseinweihung. Bundesinnenminister Friedrich warnte in seiner Rede vor übereilten Entscheidungen in der Energiepolitik: "Wenn wir hier Fehler machen, kann dies zu einer Deindustrialisierung des Landes führen, die wir bitter bereuen würden", so der Minister. Es komme darauf an, beim Ausstieg aus der Kernenergie und dem Einstieg in erneuerbare Energien "die Geschwindigkeiten zu synchronisieren". Sandler setzte bereits im Rahmen der Konzeption des neuen Werkes und der Produktionsanlagen auf optimale Energienutzung. Der Neubau führte weiterhin zu einer Umstrukturierung der gesamten innerbetrieblichen Logistik. Das Werk 4 ist durch Brückenkonstruktionen mit den Werken 1 und 3 verbunden. So kann der Materialtransport auf kürzestem Wege realisiert werden.

"Die Sandler AG hat mit dem fertig gestellten Werk 63 neue Arbeitsplätze geschaffen und verfügt über den größten faserbasierten Vliestoff-Produktionsstandort Europas", erklärte der Vorstandsvorsitzende. Sandler zählt zu den Technologieführern im Vliesstoffsektor und liefert an weltweite Kunden in den Märkten Hygiene, Wipes, Automobil, Filtration und Technik sowie dem Traditionsmarkt Heimtextil. Das Unternehmen steht weltweit auf Platz 15 der Umsatzrangliste und ist heute in Europa der einzige größere familiengeführte Vliesstoffhersteller.
aus Haustex 08/11 (Wirtschaft)