Interview mit Edgar Leonhardt, Geschäftsführer BEB und ZVPF, Messebeirat der EPF
"Experten des Handwerks im kollegialen Miteinander"
ParkettMagazin: Herr Leonhardt, ziehen Sie bitte ein erstes Messe-Fazit: Wie sind die Besucherzahlen, wird es bei dem Dreijahresrhythmus der EPF bleiben, ist der Standort Feuchtwangen der richtige? Edgar Leonhardt: Wir sind insgesamt sehr zufrieden. Die Zahlen sind so gut wie vor drei Jahren, wir haben also fast 4.000 Besucher. Dazu muss man wissen, dass es eben nur eine begrenzte Grundgesamtheit an Experten in den Branchen gibt, die können wir nicht einfach vermehren. Den Dreijahresrhythmus sehen wir von Veranstalterseite als optimal an. Bei der EPF handelt es sich ja um eine eher kleine Messe mit familiärem Touch, aber auf hohem Expertenniveau, die alle drei Jahre immer auch Innovationen zeigen möchte. Diesen Anspruch könnten wir in einem Zweijahresabstand wahrscheinlich gar nicht erfüllen. Doch so wie es ist, mit dieser Atmosphäre des Expertentreffs, haben wir eine Kommunikationsebene für die Branche geschaffen, die von Handwerk und Industrie gewünscht und geschätzt wird. Wir wollen aus Feuchtwangen nicht weg.
PM: Wie ist das Rahmenprogramm angekommen, es gab ja reichlich Fachvorträge und Tagungen?Leonhardt: Wir hatten das ursprünglich initiiert, um unsere Fachbesucher noch mehr an die Messe zu binden, und das ist sehr positiv angenommen worden. Wir müssen aber aufpassen, die Messe nicht zu überfrachten, damit die Veranstaltungen und die Aussteller sich nicht gegenseitig die Besucher streitig machen.
Was sehr gut ankam, waren die Podiumsdiskussionen mit mehr als 100 Besuchern, das werden wir sicher so fortführen. Die Verbandstagungen aber werden wir vielleicht nicht mehr so an die EPF angliedern, das müssen wir neu diskutieren. Richtig zufrieden sind wir als Träger mit der gemeinsamen Ausstellungsfläche, wir haben hier einen Gemeinschaftsstand mit Symposiumcharakter, eine fast ideale Kommunikationsplattform, das hat sich sehr gut bewährt.
PM: Zum ersten Mal ist auch die Fliesenbranche auf der EPF vertreten, wie ist da die Resonanz?Leonhardt: Da muss man ganz klar sagen, dass der Einstieg etwas zögerlich gelaufen ist mit erst einmal nur wenigen Aus-
stellern. Bisher ist aber auch nur das
bayerische Fliesengewerbe eingebunden. Es wäre schön, wenn sich auch der Deutsche Fliesenfachverband dazu entscheiden könnte, diese Messe in drei Jahren mit zu unterstützen. Immerhin ist unser Gastgeber, die Bayerische Bauakademie, auch für die Fliesenbranche relevant. Wir hören immer, dass die EPF besonders von den Handwerkern sehr gewollt ist, dementsprechend wäre der Fliesenfachverband da schon gefordert, sich zu engagieren, gerade als offizieller Vertreter.
PM: Wir hörten den Ausdruck "Jeansmesse" für die EPF, gefällt Ihnen das?Leonhardt: Ich habe von Besuchern aus dem Handwerk gehört, dass sie deswegen so gern herkommen, weil sie hier nicht aalglatte Stände mit gestylten Hostessen und dunkelblauen Krawattenheinis finden, sondern eine lockere Atmosphäre unter Gleichen mit echtem Know-how. Wenn "Jeansmesse" bedeutet, dass wir auf der EPF Kommunikation in legerer Form, aber auf Expertenniveau haben, dann wäre das eher noch Werbung für uns. Also: Experten des Handwerks im kollegialen Miteinander, das passt!
aus
BTH Heimtex 05/11
(Wirtschaft)