Gespräch mit Michael van Houten, Export Moso International

"Das A und O ist eine permanente Qualitätskontrolle"


ParkettMagazin: Woher beziehen Sie Ihren Bambus?

van Houten: Unser Firmenname weißt darauf hin. Moso wird der Riesenbambus genannt, den wir nahezu ausschließlich für unsere Bodenbeläge sowie Wand- und Deckenpaneele verwenden. Er wächst vor allem im Osten Chinas, in hügligem Gelände, mit großen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter. Klima, Bodenbeschaffenheit und Sonneneinstrahlung beeinflussen die Qualität des Materials entscheidend, wie etwa auch bei Eichenholz.

PM: Wo liegt die Schwierigkeit bei der Bambusbearbeitung?

van Houten: Risikofaktoren sind die Rohstoffqualität, eine gute Trocknung und Klimatisierung, der Streifenaufbau, die Formstabilität und mehr. Kunden würden mehr Sicherheit bekommen, wenn es in China eine verbindliche Vorgabe für Maschinenqualitäten und die Verwendung von Leimen und Lacken nach europäischem Standard gäbe. Das A und O ist eine permanente Qualitätskontrolle vor Ort von der Ernte bis zum fertigen Produkt. Doch das ist zeit- und kostenintensiv und viele Importeure nehmen den Herstellungsprozess daher nicht so genau in Augenschein.

PM: Wie lassen sich solche Schwierigkeiten lösen?

van Houten: All die genannten Faktoren sind durch bessere Prozesse, einheitliche Kontrollanforderungen und Produktionsverfahren nach EU Normen, sowie CE- und FSC-Vorgaben in den Griff zu bekommen. Moso ist in China so umfassend organisiert, dass wir in der Lage sind, unsere Produktqualität langfristig zu garantieren - teilweise bis zu 30 Jahre. Um die Qualität umfassend zu sichern, hat Moso für die Produktion von Bambusfurnieren ein Joint Venture mit einem chinesischen Partner gegründet. Bei DMVP Bamboo Timber Ltd. mit Sitz in Hangzhou arbeiten zurzeit 150 Mitarbeiter. Hier ist Moso für das gesamte Management und die Einhaltung europäischer Standards bei allen Produktionsabläufen verantwortlich.
aus Parkett Magazin 05/11 (Wirtschaft)