RAL Gütegemeinschaft Holzhandel

"Verlässlichkeit kommt nie aus der Mode"

Per Mausklick statt per Handschlag werden immer mehr Transaktionen abgeschlossen - natürlich auch in einer Branche mit so langer Tradition wie dem Holzhandel. In einer Zeit, in der ständig wachsende Märkte, das Verschwinden von Grenzen und eine moderne Kommunikation mit allen nur denkbaren Präsentationstechniken das Bild des Handels nachhaltig verändern, haben die Kunden eine berechtigte starke Sehnsucht nach den guten alten Tugenden wie Verlässlichkeit, Güte, Streben nach Qualität. Der Holzhandel hat sich mit der Gründung der RAL-Gütegemeinschaft Holzhandel eine neutrale, glaubwürdige Plattform geschaffen, auf der diese Werte sauber kommuniziert werden.

Das RAL-Gütesiegel, schon 1925 zum ersten Mal verliehen, hat in nur wenigen Jahren die Welt des Holzhandels mit seiner fast unübersichtlichen Vielfalt von Angeboten und Anbietern nachhaltig verändert. Schon 30 leistungsfähige und qualitätsbewusste Holzhändler dürfen heute mit dem RAL-Signet am Eingang (oder auf der Homepage) ihre Kunden darauf aufmerksam machen, dass sie hier ganz besonderes Bemühen um Qualität und Service erwartet. Zahlreiche weitere bekannte Namen aus der Branche stehen auf der Liste der Erstprüfungen durch einen unabhängigen Sachverständigen.

Welche alten Begriffe hinter dem Kürzel RAL stehen ("Reichs-Ausschuß für Lieferbedingungen") interessiert heute wohl kaum jemanden. Aber dafür ist das Interesse an der Grundidee heute so aktuell wie kaum jemals zuvor. Verlässlichkeit, Güte, Qualitätsstreben konnte man früher seinen langjährigen Partnern persönlich zuordnen. Man kannte sich von Angesicht zu Angesicht, man wusste genau, was man voneinander zu halten hatte. Und man hatte auch einen "guten Ruf" zu verspielen. Damals, als Werbung noch "Reklame" hieß oder Bildbearbeitung zur optischen Veredelung noch mit dem Retuschepinsel vorgenommen wurde

Gar nicht altmodisch und unmodern, sondern im Gegenteil: das RAL-Gütezeichen kann gerade heute seine Vorteile als anerkannter Garant für Qualitätsüberwachung voll ausspielen. Denn das RAL-Siegel von Anfang des letzten Jahrhunderts hat seine Glaubwürdigkeit über die Jahrzehnte bewahrt und sogar in die Welt moderner Kommunikation und Transaktion hinübergerettet. Ausschlaggebend dafür sind die Regeln, nach denen es erteilt und mit denen jeder Missbrauch verhindert wird.

Für die zuverlässige Einhaltung der hohen Standards sorgen Güteausschüsse. Sie werden von den Gütegemeinschaften eingesetzt, zu denen sich Unternehmen der Produkt- oder Dienstleistungsgruppe zusammengeschlossen haben, für die das jeweilige Gütezeichen gilt. Die Ausschüsse gewährleisten die regelmäßigen Kontrollen und ahnden Verstöße gegen die Bestimmungen. Ihnen gehören sowohl Firmenvertreter als auch Sachverständige an, was für Neutralität und Vertrauenswürdigkeit bürgt.

Derzeit existieren mehr als 160 RAL Gütezeichen für tausende Produkte und Dienstleistungen. Sie werden von über 130 RAL Gütegemeinschaften vergeben, denen mehr als 9.000 Mitgliedsunternehmen aus allen Branchen der Wirtschaft im In- und Ausland angehören.

Im deutschen Holzhandel werden von den bislang knapp 30 RAL-zertifizierten Unternehmen bereits mehr als 1 Mrd. EUR pro Jahr umgesetzt - Tendenz weiter stark steigend. Denn in einer Zeit, in der Käufer aus Industrie und Gewerbe oder Beschaffer aus Institutionen nach deutlicher Sicherheit für ihre Entscheidungen suchen, signalisieren immer mehr Händler ihre Qualitätsbestrebungen mit dem RAL-Siegel, das zusammen mit Qualitätsmangement-Systemen und Umwelt-Zertifikaten ein wesentliches Instrument ist, mit dem Käufer Spreu vom Weizen trennen können oder sicherstellen, dass hohe Anforderungen nicht nur versprochen, sondern auch gehalten werden. Olaf Rützel, Gescäftsführer der Gütegemeinschaft Holzhandel ist überzeugt: "Das RAL-Gütesiegel schafft auch im Internet Vertrauen."
aus Parkett Magazin 05/11 (Wirtschaft)