Tarkett eröffnet neuen Showroom in Paris
Lösungsbeschaffer für alle Bodensegmente
Nach der Umstrukturierung des Deutschlandvertriebs tritt der französische Bodenbelags-hersteller Tarkett jetzt mit einer klaren Strategie im deutschen Markt auf: Das Unternehmen soll nicht "nur" als Bodenbelagsanbieter sondern vor allem als "Lösungsbeschaffer" in allen Bodensegmenten wahrgenommen werden. Stellvertretend für diese Vorgehensweise steht der neue Showroom in Paris, in dem Tarkett zur Jahrespressekonferenz geladen hatte. Dort -erklärte unter anderem Deutschland-Vertriebsleiter Albert Waibel, wie Tarkett seine Marktanteile deutlich ausbauen will - auch durch ein größeres Engagement im Großhandel.Der neu eröffnete Showroom von Tarkett in Paris ist ein Sinnbild für die Strategie des französischen Bodenbelagsherstellers: Alle Segmente, die das Unternehmen bedient, werden in perfekt inszenierten Räumen vorgestellt. Ob Healthcare, Bildungswesen oder Ladenbau - Tarkett schlägt dem Besucher die ideale Bodenbelagslösung für jedes Segment vor und zeigt ihm, wie ihre Umsetzung konkret auf dem Boden aussieht. Da fehlt dann auch nicht das kleine, aber feine Detail, dass im nachempfundenen Kindergarten nicht nur Linoleum auf dem Boden liegt, sondern auch die Geräusche spielender Kinder aus Boxen an der Decke kommen. Und weil das Unternehmen alle Beläge im Portfolio hat, positioniert es sich nicht mehr "nur" als Hersteller sondern als "Lösungsbeschaffer", wie Albert Waibel, Vertriebsleiter Deutschland, und Roberto Jacono, Marketingleiter für Deutschland, Österreich, die Schweiz und die Niederlande, während einer Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung betonten.
Vertrieb arbeitet mit lösungsorientierter BemusterungDas Ziel ist, nicht allein auf Produktebene vom Markt wahrgenommen zu werden, sondern als ein Unternehmen, das weiß, was seine Kunden wollen. Konkret füllen die Tarkett-Verantwortlichen die Strategie auf unterschiedliche Weise mit Leben. Auf Produktebene eröffnen Design- und Farbwelten die Möglichkeit, produktübergreifend Bodenbelagslösungen anzubieten. Im Gesundheitswesen arbeiten die Vertriebsmitarbeiter von Tarkett beispielsweise mit lösungsorientierter Bemusterung. "Die Kollegen zeigen dem Entscheider oder Architekten nicht erst alle Farbstellungen, die wir im Angebot haben. Wir machen ihm einen konkreten Vorschlag, der aus unserer Sicht und aufgrund unserer Erfahrung zu seiner Nachfrage passt", erklärte Roberto Jacono.
Die Umsetzung der Strategie spiegelt sich ebenso in der mannschaftlichen Stärke der Tarkett-Vertriebsmannschaft in Deutschland wider. Mit insgesamt 38 Außendienstmitarbeitern ist das Unternehmen im Markt präsent - darunter jeweils ein Key-Account-Manager für Healthcare und Ladenbau, acht Ansprechpartner für den Bodenbelagsfachhandel sowie 24 Kollegen für den Objektbereich. "Wir bauen unsere Zusammenarbeit mit dem Großhandel gerade aus. Große Ausschreibungen machen wir nur mit ihm zusammen", erklärte Albert Waibel. Auch bei kleineren und mittleren Ausschreibungen soll die Kooperation mit dem Großhandel intensiviert werden. In der Vergangenheit hatte Tarkett diese Vertriebsschiene vernachlässigt.
Auf der anderen Seite will der Verkaufsleiter auch die Zielgruppe der Architekten stärker bearbeiten. Hintergrund sind die Bestrebungen, die Umsätze im Objektmarkt in allen Segmenten auszubauen - besonders in den Bereichen Ladenbau, Hotel, Gesundheitswesen sowie Altenheim.
"Der LVT-Markt wird Mitte 2012 explodieren"Die generelle Entwicklung der einzelnen Produktsegmente im deutschen Markt sieht Tarkett sehr unterschiedlich. Nachdem Parkett und Laminat 2010 zwischen 8 und 10% beziehungsweise 6 und 8% eingebüßt hätten, werde sich Parkett 2011 und 2012 mit leichten Zuwächsen erholen. Laminat bleibe auch in diesen beiden Jahren Sorgenkind mit Umsatzrückgängen von 3 bis 5% beziehungsweise 2 bis 3%. Freude bereite allen CV-Anbietern die konstant guten Umsatzzunahmen der Streichbeläge zwischen 3 und 4% in den Jahren 2010 bis 2012. Ähnlich entwickle sich Linoleum, berichtet Tarkett. Über den Drei-Jahreszeitraum erwirtschafte das Produkt Zuwächse zwischen +2 und +4%. Homogene PVC-Beläge für das Objekt hätten 2010 ihre Umsätze deutlich steigern können (+5 bis +6%). 2011 und 2012 falle das Wachstum moderater aus.
Regelrecht überstrahlt werden die Umsatzentwicklungen und -prognosen von den Aussichten, die der Markt für Designbeläge bereithält. Dort wird es nach Meinung von Waibel Mitte des kommenden Jahres mit einem Umsatzplus von 30 bis 35% "so richtig losgehen" - nachdem der gesamte deutsche LVT-Markt nach Ansicht von Tarkett 2010 um 22% und 2011 um nochmals 40% gewachsen ist beziehungsweise wachsen werde.
In diesem Bereich hat sich Tarkett einiges vorgenommen und will aktiv seine Marktanteile ausbauen. Nicht ohne Grund hat man in den USA mit Centiva einen Hersteller hochwertiger LVTs übernommen. Die Nordamerikaner sind in allen relevanten Segmenten wie Gastgewerbe, Büro, Ladenbau, Gesundheits- und Bildungswesen sowie Wohnungsbau tätig. Centiva zeichne sich vor allem durch seine Flexibilität im Hinblick auf kundenspezifische Fertigungen in kleinen Losgrößen aus, schilderte Waibel. Neben den importierten Designbelägen plant Tarkett auch seine europäischen Produktionskapazitäten im LVT-Bereich zu erweitern.
Neue Produkte, Dekore und FarbenFür 2012 bietet der Konzern in den Bereichen homogene PVC-Böden, Holzfußböden sowie Laminatböden neue Produkte, Designs und Dekore. Die Kollektion "iQ Optima" ist mit neuen Farben, mit der neuartigen, rustikalen Oberflächenstruktur Essence, die an Baumrinde erinnert, sowie neuen Formaten völlig neu interpretiert worden. Bei Parkett orientiert sich Tarkett an den Farben Grau, Grün, Blau, Braun, Weiß und Schwarz.
Laminat-Bestseller wie die Eichenkollektion Woodstock 832 oder das Designkonzept LaminArt 832 werden verstärkt - beispielsweise mit Vintagedekoren und der Kollektion Revelation 832 mit neuer Oberflächenprägung. Sie entwickelt einen subtilen 3D-Effekt, die an geölte Holzoberflächen erinnert. Der Einstiegsbereich Casual und Cosy wurde komplett überarbeitet und um das Endlosdekor-Konzept Stretch Out 832 im XXL-Dielenformat erweitert.
Daten & Fakten zum Showroom und Ausbildungszentrum in Paris
-4.700 m auf fünf Ebenen in Aubervilliers/Paris
-Kunden, Architekten und Designer erleben auf zwei Ebenen alle Segmente, für die Tarkett Bodenbelagslösungen anbietet.
-Mehr als 5.500 Produktmuster in der "Tarkett Library"
-Arbeits- und Besprechungsräume für bis zu 100 Menschen
-Im "Tarkett Studio" wandert der Besucher auf den Pfaden der mehr als 130-jährigen Firmengeschichte von Tarkett.
-Im Trainings- und Ausbildungscenter, der "Tarkett Academy", werden auf 1.000 m in 26 Verlegeboxen Mitarbeiter, Kunden und Bodenleger im fachgerechten Verlegen aller Tarkettprodukte geschult.
Tarkett Daten und Fakten
Tarkett Holding GmbHNachtweideweg 1-7
67227 Frankenthal (Pfalz)
Tel.: 06233 / 81-0
Fax: 06233 / 81-10 10
info.de@tarkett.com
www.tarkett.de
Tarkett-Konzern:Umsatz 2010: 1,9 Mrd. EUR
Mitarbeiter: 8.800
-Vertreten in 100 Ländern
-30 Produktionsstandorte
Produkte:
-Homogene und heterogene PVC-Beläge, LVT/Designbeläge, Laminat, Parkett, Sportbeläge
-Bodenbelagslösungen für die Bereiche Wohnen, Gesundheitswesen, Altenpflege, Bildungswesen, Ladenbau, sozialer Wohnungsbau, Gastgewerbe, Büro- und Verwaltung, Indoor und Outdoor Sport sowie Industrie/ Transport
Seit Anfang 2007 ist Tarkett zu gleichen Teilen Eigentum der Familie Deconinck und den mit der amerikanischen Kapitalbeteiligungsgesellschaft KKR verbundenen Investmentfonds.
aus
BTH Heimtex 11/11
(Wirtschaft)