Branchen Stimmung: Was wird das Jahr 2012 wirtschaftlich gesehen und auf die Haustextilien- und Betten-Sparte bezogen wohl bringen?
Den hohen Level halten
Thomas Stoll, Doris Meyer
Unter dem Strich sind wir mit dem Jahr 2011 ganz zufrieden. Wir haben in etwa das Vorjahresniveau erreicht. Dies spiegelt vermutlich die Situation im Handel ganz gut wieder. Für dieses Jahr sind wir vorsichtig optimistisch. Wir glauben, dass wir mit unserer neuen Kollektion und den damit verbundenen Veränderungen recht gut liegen. Unser Problem in Deutschland ist, dass wir global gesehen einfach eine zu kleine Rolle spielen. Wir können notwendige Veränderungen nur im Verbund mit Europa und anderen Partnern durchsetzten. Hier wäre an erster Stelle die Regulierung der Finanzmärkte zu nennen. Hier tragfähige Mehrheiten zu finden, ist sehr schwierig und langwierig. Am Beispiel Griechenlands kann man erkennen, dass ein gemeinsames Vorgehen nur dann erreicht werden kann, wenn es wirklich gar nicht mehr anders geht. Von der Öffentlichkeit zu wenig beachtet glaube ich, dass es in Deutschland gar nicht so schlecht läuft. Wir haben eine hohe Beschäftigungsquote, ein stetiges Wirtschaftswachstum und stabile Verhältnisse. Das ist sicher besser als in den meisten anderen Ländern dieser Welt. Das Konsumklima ist zurzeit nicht schlecht. Ich glaube, dass viele Bürger ihr Geld lieber ausgeben als weiter zu sparen. Leider liegt der Fokus aber nicht auf der Heimtexilienbranche, sondern eher auf Touristik oder Elektronik. In den vergangenen zwei Jahren hat ja ein wirtschaftlicher Aufschwung stattgefunden. Wenn wir weiter auf diesem Niveau arbeiten können, ist das nicht schlecht. Wir müssen eher aufpassen, dass wir diesen hohen Level halten können. Leider ist es in unserer Branche noch nicht annähernd gelungen, die Vorteile von Produkten 'made in Germany" ins Bewusstsein der Verbraucher zu rücken. Daran muss gearbeitet werden.
aus
Haustex 01/12
(Wirtschaft)