Branchen Stimmung: Was wird das Jahr 2012 wirtschaftlich gesehen und auf die Haustextilien- und Betten-Sparte bezogen wohl bringen?
Chancen nutzen
Roland Stelzer, Gebr. Elmer & Zweifel
Das Jahr 2011 entwickelte sich alles in allem besser als die Vorjahre, unsere Positionierung als Hersteller von nachhaltigen und ökologischen Textilien konnten wir noch besser herausstellen. Dem Jahr 2012 sehen wir im Blick auf die eigene Firma optimistisch entgegen. Sorgen sehen wir im politischen Umfeld begründet. Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten viel geleistet und erarbeitet, die Wiedervereinigung ist weitgehend bewältigt. Deutschland ist heute wieder die Lokomotive, mit einer Spitzenposition in ganz Europa. Die Staatsschuldenkrise ist die größte Herausforderung. Die Politik sollte umgehend klarstellen, dass die solideren Länder nicht die Schulden der weniger soliden tragen können. Aus unserer Sicht steht Deutschland strukturell vor positiven Jahren, die wir nutzen sollten: Die demographische Entwicklung führt noch nicht zu Engpässen, erlaubt aber eine niedrigere Arbeitslosenquote. Dadurch werden Haushalte entlastet. Dadurch kann sich Deutschland auch einen höheren Konsum leisten. Das Jahr 2011 hat weitere wichtige Ereignisse gebracht, die ihre Wirkung entfalten werden; zunächst die hohe Volatilität der Rohstoffpreise, die andauernd höher bleiben werden als vor 2011. Dann erfordert die schnelle Abkehr von der Kernkraft auf Dauer schneller nachhaltigere Konzepte und höhere Effizienz. Zuletzt zeigen die deutlichen Kostensteigerungen in China, dass die längste Zeit billiger Produkte hinter uns liegt. Das alles kommt unserer Marke Cotonea sehr entgegen. Die Fertigung, die ausschließlich in Europa stattfindet, hat sich weniger verteuert. Langfristige Bindungen zu Biobaumwoll-Erzeugerprojekten haben uns eine kontinuierliche Rohstoffversorgung ermöglicht. Die Produkte sind langlebig und erfüllen die gesundheitlichen Wünsche der Menschen.
aus
Haustex 01/12
(Wirtschaft)