das Jahr 2012 wirtschaftlich gesehen und auf die Haustextilien- und Betten-Sparte bezogen wohl bringen?
Entspannung am Rohstoffmarkt
Josef Kölker, Wilh. Wülfing
Der Jahreswechsel 2010/2011 war geprägt von massiven Preiserhöhungen bei der Baumwolle. In der Spitze mehr als eine Verdoppelung der Rohbaumwolle gegenüber den Kosten Anfang 2010 überraschte Industrie und Handel gleichermaßen. Das führte zu sehr schwierigen Preisgesprächen und z. T. deutlichen Margenverlusten, mit denen versucht wurde, akzeptable Endverbraucherpreise zu halten. Trotzdem kann unser Unternehmen das Jahr zufriedenstellend abschließen. Zahlreiche weitere Investitionen in Weberei und Ausrüstung führten zu nochmaligen Produktivitätssteigerungen und größerer Flexibilität im Angebotsspektrum. So konnten auch in 2011 erfolgreiche neue Produkte in den Markt eingeführt werden. Für 2012 erwarten wir Umsatzrückgänge, die nicht nur durch die Entspannung am Rohstoffmarkt entstehen werden. Ein wenig mit Sorge betrachten wir die Mengenentwicklung einzelner Produkte, da in vielen Bereichen die Abverkaufszahlen vermutlich auch auf Grund der höheren Endverbraucherpreise zurückgingen. Ständig sich widersprechende Aussagen aus der Regierung und ständige Hiobsbotschaften aus der Eurozone tragen trotz eines in Deutschland gesunden wirtschaftlichen Umfeldes zur Verunsicherung der Verbraucher bei. Klares und verlässliches politisches Handeln würde sicher zu einer Verbesserung des Konsumklimas beitragen. Erfreulich ist, dass der Handel sich verstärkt wieder in Europa bedient. Schnelle Reaktionszeiten, Qualitäts- und Terminsicherheit ebenso wie steigende Ansprüche an umweltverträgliche Fertigung und soziale Kompetenz kommen den europäischen Herstellern entgegen. Das lässt uns mit vorsichtigem Optimismus nach vorne schauen.
aus
Haustex 01/12
(Wirtschaft)