Branchen Stimmung: Was wird das Jahr 2012 wirtschaftlich gesehen und auf die Haustextilien- und Betten-Sparte bezogen wohl bringen?
Wärmer anziehen
Dr. Thomas Wagner, Pichler Textil
Die Stimmung im hoffnungsvoll gestarteten Jahr 2011 hat sich leider im Jahresverlauf zunehmend eingetrübt und lässt sich am besten an den IFO-Zahlen und ähnlichen Veröffentlichungen ablesen. Dabei liegen die Erwartungen meist deutlich unter der Beurteilung der tatsächlichen Lage. Hauptursache dieser Entwicklung sind eindeutig die finanzwirtschaftliche Lage und die Eurokrise. Die Menschen vermissen ein glaubwürdiges Krisenmanagement; oft hat man den Eindruck, die Politik kämpfe nur um das eigene kurzfristige Überleben. Leider hat die Rohstoffhausse mit unterschiedlichem Zeitversatz in Industrie und Handel zu teilweise erheblichen Preissteigerungen geführt und damit eine zusätzliche Verunsicherung der Verbraucher geschürt. Importe waren von den Preissteigerungen besonders betroffen und haben uns klar gemacht, dass ihr Preissenkungspotenzial nahezu ausgereizt ist. So kommt es, dass wir in Deutschland zwar immer noch einen hervorragend laufenden Exportmotor haben, dass aber die Binnenwirtschaft kaum von der gestiegenen Kaufkraft und einer immer noch relativ guten Geldwertstabilität profitiert. Wenn man unsere westlichen Nachbarn anschaut, dann gibt es wenig Hoffnung, dass sich diese positiven Begleitumstände so fortsetzten werden, will heißen: auch wenn es 2012 (noch) nicht zum großen Krach kommt, müssen wir uns wohl wärmer anziehen. Dennoch sollten wir nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Immer wieder hat sich gezeigt, dass positive Aktivitäten vom Markt belohnt werden. Es ist die gemeinsame Aufgabe von Industrie und Handel, dem Markt durch geeignete Aktivitäten immer wieder Impulse zu geben. Dazu wollen wir auch in Zukunft unseren Beitrag leisten und haben für die kommende Heimtextil entsprechend gerüstet. Auch die Haustex wirkt mit ihren Beiträgen als Kommunikations-Plattform hieran mit.
aus
Haustex 01/12
(Wirtschaft)