FEP Föderation der Europäischen Parkett-Industrie

Domotex-Sonderschau ohne FEP - warum?


Der Wood-Flooring-Summit, vom Namen her ein reiner Holztermin, findet ohne die Föderation der europäischen Parketthersteller (FEP) statt. Generalsekretär Endre Varga sieht die mit großem Engagement betriebene Real Wood-Kampagne der FEP durch den Ausstellungs-Mix aus Holz- und Laminatfußböden konterkariert. Es könne nicht sein, von "Wood" zu reden und Laminat zu zeigen. ParkettMagazin fragte in Brüssel nach.

ParkettMagazin: Herr Varga, dass die FEP als wichtigste Organisation der europäischen Parketthersteller und ihrer nationalen Verbände dem Wood Flooring Summit fernbleibt, wundert uns. Stehen Sie mit dem Veranstalter auf Kriegsfuß?

Endre Varga: Keineswegs. In den vergangenen Jahren hat sich zwischen der FEP und der Domotex-Geschäftsführung eine solide Arbeitsbeziehung entwickelt. Die Föderation weiß die professionelle Unterstützung sehr zu schätzen. Außerdem sind wir stolz auf den offenen Dialog mit unseren Mitgliedern, von denen manche auch in anderen Bodenbelagssegmenten aktiv sind. Trotz alledem haben wir die Wood Flooring Summit-Initiative sowohl innerhalb des FEP-Vorstands als auch mit der Führungsriege der Domotex ausführlich diskutiert.

ParkettMagazin: Wo sind die Knackpunkte?

Varga: Wenn jemand für eine Veranstaltung mit dem Motto "Holzfussböden" wirbt und damit hauptsächlich auf internationale Besucher zielt, die sich für Echtholz interessieren, muss er auch gewährleisten, dass tatsächlich derartige Produkte gezeigt werden. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, trifft für diese Veranstaltung aber nicht zu.

ParkettMagazin: Das in Hannover angestrebte Branchenereignis ist also nicht mit der Real Wood-Kampagne der FEP in Einklang zu bringen?

Varga: Genau. Ziel dieser Kampagne ist bekanntlich, jegliche Verwirrung auf Produktebene zu verhindern und klar zwischen echten Holzböden und anderen Belägen im Holz-Look, zu unterscheiden.

Das Projekt in Hannover erzeugt große Erwartungen auf Seiten der ganzen europäischen Parkettfamilie. Es wäre unverantwortlich und unklug, die wesentliche Zielsetzung der erfolgreichen Real Wood-Kampagne durch irgendwelche kontroversen Aktionen in Gefahr zu bringen. Die Bezeichnung "Holz" sollte auch nur für echte Holzprodukte eingesetzt werden. Als Interessenvertretung der europäischen Parketthersteller vertritt die FEP diesen Standpunkt mit aller Konsequenz.

ParkettMagazin: Aus Sicht des Veranstalters macht es durchaus Sinn, das Ausstellungsspektrum auf Holzwerkstoffe und somit auf Laminat und andere moderne Bodenbeläge auszudehnen.

Varga: Wir sehen es nicht als Aufgabe unseres Verbandes, die Motive für die besagte Initiative öffentlich zu erörtern. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die FEP stets zu Kompromissen bereit ist. Es gibt jedoch Situationen - im Leben wie auch im Geschäft -, wo man bereit sein muss, zu den eigenen Prinzipien zu stehen, ohne jemandem dabei zu schaden. Dies ist so eine Situation, da das vorgegebene Konzept der Messegesellschaft nicht die wesentlichen Erwartungen der europäischen Parkettindustrie widerspiegelt.


FEP Föderation der europäischen Parkett-Industrie

Rue Montoyer 24/box 20
B-1000 Brüssel
Telefon: +32 (0) 2 / 2 5 56 25 87
Telefax: +32 (0) 2 / 2 87 08 75
eMail: info@parquet.net
Internet: www.parquet.net

Gründungsjahr: 1956

Verbandsmitglied bei: CEI-Bois Verband der Europäischen Holzbearbeiterindustrie

Vorsitzender des Vorstands: Lars Gunnar Andersen

Generalsekretär: Endre Varga
aus Parkett Magazin 01/12 (Wirtschaft)