DAW SE
Caparol-Mutter und MEG Rhein-Ruhr kooperieren
Die Deutsche Amphibolin-Werke (DAW) aus Ober-Ramstadt bauen ihren Einfluss im Maler-Großhandel weiter aus. Sie beteiligen sich an der zur Maler Einkauf Genossenschaft (MEG) Rhein-Ruhr in Essen gehörenden Tochtergesellschaft Kersting in Nordkirchen. Wie beide Unternehmen mitteilten, sei ein entsprechender Vertrag unterschrieben worden. Er werde beim Bundeskartellamt zur Freigabe angemeldet.
Die DAW ist mit der Marke Caparol Marktführer im Bereich Bautenanstrichmittel und einer der Schlüssellieferanten der als Großhändler für Farben, Lacke und WDVS tätigen MEG Rhein-Ruhr. Ziel ihrer Kooperation sei es, Kompetenzen und Vertriebskraft zu bündeln und das Münsterland gemeinsam zu erschließen. Beide Partner sind davon überzeugt, ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Region stärken und ausbauen zu können. Dabei wird die Firma Kersting weiterhin in operativer Verantwortung durch die MEG Rhein-Ruhr geführt.
Mit dieser Kooperation schreitet der Konzentrationsprozess im Maler-Großhandel weiter voran. Erst im Herbst vergangenen Jahres hatte sich Akzo Nobel Deco in Deutschland mit dem Handelsunternehmen Peters sen. in Viersen und der Handelsorganisation Akzo Nobel Farbe und Heimtex (ANFH) zusammengeschlossen und sich von einem Produktions- zu einem Vertriebsunternehmen gewandelt. Die expandierende Hamburger Mega Gruppe als größte Maler-Genossenschaft in Deutschland kooperiert seit 1. Januar 2012 über eine Beteiligung mit dem Fachgroßhändler Rafa, der im Raum Köln/Bonn/Leverkusen agiert. Eine vergleichbare Partnerschaft besteht seit April mit der Murschhauser GmbH in Traunstein.
Mit ihrer jüngsten Kooperation will die Mega ihre Schlagkraft in einem Gebiet ausbauen, in dem auch eine der noch verbliebenen regionalen Genossenschaften aktiv ist, die MEG West. Wie Mega-Geschäftsführer Volker König sagte, zeige der Prozess der Marktkonzentration, dass Händler künftig ohne einen starken Partner oder eine Mindestgröße nicht mehr in der Lage seien, Mengen- und Preisvorteile im Einkauf zu erhalten, Warenwirtschaft und Logistik effizient zu gestalten und sich als nachhaltige Interessenvertretung zu präsentieren.
Diese Konzentration geht zu Lasten der kleinen Händler und der Industrie, die nicht wie Caparol und Akzo Nobel über einen eigenen Handelsvertrieb verfügen. Denn sie stärkt nicht nur die Verhandlungsposition einer immer kleiner werdenden Zahl an Großhändlern gegenüber den auf dreistufigen Vertrieb (Häfa) agierenden Herstellern, sondern auch die der Kofas, die zweistufig direkt an die Großhändler liefern.
aus
BTH Heimtex 04/12
(Wirtschaft)