MZE Jahreshauptversammlung
Wohnen in der Zukunft
"Wohnen in der Zukunft" war das Motto der MZE-Jahreshauptversammlung in München. Präsentiert hat sich ein starker Verband mit kontinuierlichem Mitgliederzuwachs und positiver Umsatzentwicklung von erstaunlichen 14 % im 1. Quartal 2012. "Wohnen in der Zukunft" war das Motto der diesjährigen MZE-Jahreshauptversammlung in München. Präsentiert hat sich dort ein starker Verband mit kontinuierlichem Mitgliederzuwachs und positiver Umsatzentwicklung von erstaunlichen 14 % im 1. Quartal 2012.
Es war kein Rechenschaftsbericht, es war ein Erfolgsbericht, den Geschäftsführer Rüdiger Gehse seinen Mitgliedern am Nockherberg in München vorstellte. Denn nicht nur die Mitgliederzahlen steigen kontinuierlich auf 561 angeschlossene Häuser 2011, auch die Umsatzentwicklung zeigt stetiges Wachstum.
Interessant ist die Umsatzverteilung im Verband. Größte Gruppe ist "Schlafen" um Helmut Stauner mit 38 % Umsatzanteil, knapp dahinter die "Küche" mit 36 % und "Wohnen" mit 19 %. Die noch jungen Aktivitäten von 2HK mit den textilen Einrichtern um Peter Schroeder und Alexander Voss steuern mit erstaunlichen 21,5 % Zuwachs 7% des Umsatzes bei.
Gehse ging bei seinem Grundsatzvortrag auf Kennzahlen zur allgemeinen Wirtschaftslage ein wie Arbeitslosenquote, Wohnungsfertigstellungen, Inflationsangst und Schuldenkrise. Daraus wurde eine für den Einrichtungsmarkt positive Entwicklungserwartung abgeleitet.
Es folgte eine kurze Darstellung neuer Geschäftsmodelle im Internet, die bereits auf anderen Märkten existieren (Zalando, Groupon). Es wurde skizziert, dass diese Vertriebsformen aktuell den Einrichtungsmarkt für sich entdeckt haben. Die Auswirkungen dieser Entwicklung werden kurzfristig erkennbar sein. Angesichts dessen wurde die weitere Profilierung und der Ausbau der traditionellen Stärken des Fachhandels als wichtiger Baustein erwähnt. Entscheidend sei aber die Präsenz des Fachhandels im Internet deutlich zu erhöhen.
"New Living - Wohnen und Leben in der Zukunft" war das Thema von Harry Gatterer, einem der führenden deutschsprachigen Zukunftsforscher. Der 37-jährige Österreicher gilt als Experte für den gesamten Themenkomplex "Zukunft von Leben und Arbeit, neue Lebensstile und ihre Wirkung auf Gesellschaft, Unternehmen, Konsum und Freizeit.' Gatterer ist Geschäftsführer des Zukunftsinstituts Österreich, Trendforscher und Studienautor sowie Experte für "New Living".
Der digitale KundeDarauf folgte eine Podiumsdiskussion zum Thema Wohnen in der Zukunft mit Teilnehmern aus Industrie und Handel.
"Das Einzige, was stört, ist der digitale Kunde, jetzt kann jeder mehr im Internet verkaufen", hieß der provozierende Vortrag von Edgar Geffroy, der sich mit dem Thema Handel versus Internet auseinandersetzte. Geffroy: "Wir befinden uns mitten in einer digitalen Revolution: Das Internet verändert grundlegend die Art, wie wir kaufen, leben und arbeiten. Alte Geschäftsmodelle verschwinden und neue entstehen. Trotzdem glauben viele Unternehmen immer noch, sie könnten ihr Business so weitermachen wie bisher. Täglich gewinnen die Kunden selbst mehr Macht und Einfluss auf die Wirtschaft. Zusätzlich entscheiden neue Türsteher wie Google, Apple, Facebook & Co., wer überhaupt noch einen Marktzugang erhält. Doch erste Pioniere haben vorgemacht, wie man mit diesen neuen Spielregeln der Wirtschaft umgeht und die digitalen Kunden begeistert."
Connectivity - Das vernetzte HausDie über 200 anwesenden Mitglieder des MZE-Verbandes trafen sich dann am Abend auf dem Nockherberg zum gemeinsamen Abendessen. Die Veranstaltung begann mit der Ehrung langjähriger Mitglieder, die 20 bzw. 25 Jahre zum MZE gehören. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Band "Blechblosn".
Connectivity ist ein Begriff, den wir uns ab sofort merken müssen. Der Begriff steht für die Vernetzung beispielsweise aller modernen Hausgeräte einschließlich Steuerung von Heizung und Markise. "Das vernetzte Haus" hieß der Vortrag zu diesem Thema von Dr. Ingo Pietsch.
Marktforschung habe gezeigt, dass viele Konsumenten davon ausgehen, in Zukunft auch ihre Hausgeräte über Smart Devices steuern zu können. Der Trend zu Connectivity bei Hausgeräten wird zusätzlich durch die smarten Stromnetze der Zukunft unterstützt, die sogenannten "Smart Grids". Einer größeren Verbreitung stehen dabei momentan weniger technische Hürden, als ungelöste Probleme in der Normung entgegen.
Anschließend informierte Christian Lattus von der Commerzfinanz über die vielfältigen Vorteile, die für ein Fachgeschäft durch eine Endkundenfinanzierung realisierbar sind. MZE bietet hier fertige Lösungen, die sofort umsetzbar sind.
Risikomanagement in PerfektionHöhepunkt war das VIP-Referat von Reinhold Messner mit dem Thema "Berge versetzen - Das Credo eines Grenzgängers". Der Alpinist riskiert seine Existenz Jahr für Jahr von Neuem und seine Leistungen haben das Bergsteigen revolutioniert. Der Mut zum Ungewissen, oft eigentlich Unmöglichen, und die Kunst der Selbstbeschränkung - als Verzicht auf Technologie - sind seine Devise. Reinhold Messner kennt seine Grenzen und respektiert die Gesetze der Natur. Gerade deshalb gelang es ihm, dank seiner Besessenheit und Disziplin, Berge zu versetzen. All seine Unternehmungen sind Risikomanagement in Perfektion. Reinhold Messner baut dabei Brücken zum Erfolg in ganz anderen Bereichen: in der Wirtschaft, in der Politik und in der Kunst.
Den Abschluss der Jahreshauptversammlung bildete eine Stadttour durch München in einer historischen Tram.
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BTH Heimtex 05/12
(Wirtschaft)