Textil- und Bekleidungsindustrie
Optimistisch für die Zukunft
Münster - Die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie in Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2011 zurück und haben die Folgen der Wirtschaftskrise überwunden. Das berichtet jetzt der Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie (Münster) in einer Pressemitteilung.
Der Verband vertritt rund 270 Unternehmen der Branche mit 27.000 Beschäftigten in Deutschland. "2011 war für unsere Branche ein gutes Jahr mit steigenden Umsätzen und sogar zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mit einem Beschäftigungszuwachs", erklärte der Präsident des Verbandes, Justus Schmitz (Emsdetten). Insgesamt verzeichneten die Mitgliedsunternehmen des Verbandes einen durchschnittlichen Umsatzzuwachs von 9,6 Prozent im vergangenen Jahr. Die Beschäftigung stieg insgesamt leicht um 0,4 Prozent. Damit schnitten die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie Nordwestdeutschlands etwas besser ab als im Bundesdurchschnitt. "Steigende Umsätze heißen aber nicht in jedem Fall auch steigende Gewinne", erklärte Schmitz. Die rasant gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe hätten die Unternehmen schließlich nur teilweise an ihre Kunden weitergeben können.
Besonders erfolgreich waren die Hersteller von technischen Textilien. Sie verzeichneten Umsatzzuwächse von 19, 1 Prozent. "Die Entwicklung des Jahres 2011 bestätigt die Trends der vergangenen Jahre", sagte Schmitz.
Zuwächse verzeichne die Branche vor allem dort, wo sie innovativer und qualitativ besser aufgestellt sei als die ausländische Konkurrenz. Als Beispiele nannte Schmitz Faserverbundstoffe, wie sie im Automobil- und Flugzeugbau eingesetzt werden, aber auch Geotextilien für den Tiefbau. "Die Textilindustrie liefert Produkte für Zukunftsherausforderungen wie Mobilität, Energieeffizienz, Umwelt- und Klimaschutz und Gesundheit - das ist unser Zukunftspotenzial", erklärte der Verbandspräsident. Auf eine gute Entwicklung blickt nach Angaben des Verbandes aber auch die Bekleidungssparte zurück. Hier seien vor allem auch im Export hohe Zuwachsraten zu verzeichnen. So seien deutsche Bekleider gerade auch auf dem russischen Markt erfolgreich. Auch die intensive Markenpflege und der Aufbau eigener Handelsschienen durch die deutschen Hersteller zahlten sich nun aus.
"Mit dem Jahr 2011 ist unsere Branche wieder auf dem Vorkrisenniveau angelangt", erklärte Schmitz. Zu verdanken sei dies nicht nur der anspringenden Konjunktur, sondern auch der unternehmerischen Leistung während der Krise. So sei es gelungen, trotz wegbrechender Aufträge qualifiziertes Personal zu halten und neue Märkte zu erschließen. Das schlage sich nun positiv nieder. Nach Angaben des Verbandes blickt die Textil- und Bekleidungsindustrie nach dem erfolgreichen Jahr 2011 auch optimistisch in die Zukunft. Für das Jahr 2012 werden Umsatzzuwächse von etwa 5 Prozent erwartet.
aus
Haustex 05/12
(Wirtschaft)