Bona

Mit dem Spray Mop ins Internet und in die Supermärkte

Bona will für seine Pflegemittelprodukte mit Supermärkten und Internet neue Vertriebswege erschließen. Bona-Geschäftsführer Löher sieht dafür gute Chancen: "In Deutschland sind geschätzt 300 Mio. m Parkett verlegt. Das sind 3,5 - 4 m pro Einwohner. Wer pflegt diese Flächen? Wenn überhaupt, in erster Linie Frauen." Und die, meint Löher weiter, würden Pflegeprodukte in Drogerien und Supermärkten einkaufen, eher nicht im Bodenbelagsfachhandel oder Baumarkt. Ergebnis sei, dass der Verkauf von Bona-Pflegemitteln bislang deutlich den Lacken und Ölen hinterher hinke.

Auslöser für das neue Marketingkonzept ist der Erfolg des Bona Spray Mops in den USA. Von dem praktischen Reinigungsgerät wurden dort in Supermärkten schon über eine Million Stück verkauft. An diesen Erfolg möchte Bona gern in Deutschland anknüpfen. Erste Tests auf dem deutschen Markt verliefen sehr viel versprechend. "Die Spray Mops gingen so schnell weg, so schnell konnten wir gar nicht gucken", berichtet Christian Löher und will jetzt Spray Mop sowie passende Reinigungs- und Pflegemittel, auch für den Outdoorbereich, über die Schiene Supermarkt vertreiben. Geplant ist außerdem, Internet, Fernsehwerbung sowie Social-Media-Netzwerke in das neue Vermarktungskonzept zu integrieren.

Auch ein Plus fürs Handwerk

Das Handwerk, bisher klassischer Bona-Kunde, ist in das neue Konzept eingebunden. Und das geht so: Jede Verpackung hat einen Aufkleber "Bona empfohlener Handwerker" mit dem Text "Wünschen Sie mehr als nur Bodenpflege? Dann kontaktieren Sie uns per Mail oder Telefon. Wir nennen Ihnen den passenden Handwerker in Ihrer Region." Der in diesem Zusammenhang von Bona empfohlene Handwerker soll Innungsmitglied sein. Wer in der entsprechenden Region in Frage kommt, aber nicht Innungsmitglied ist, wird von der Bona zur nächsten Innungsversammlung eingeladen. Um dann den Schritt zu Mitgliedschaft zu erleichtern, verpflichtet sich Bona, für ein Jahr den halben Innungsbeitrag zu übernehmen. Es gibt bereits erste Innungen, die sich spontan bereit erkärt haben, die andere Hälfte zu übernehmen.

Löher ist davon überzeugt, dass die neue Vermarktung nicht im Wettbewerb mit dem Fachhandwerk stehen wird, sondern dem empfohlenen Handwerker eher zusätzliche Aufträge verschafft. So entstehe für beide Seiten eine Win-win-Situation. Start ist Anfang September. Im ersten Schritt müssen jedoch die neuen Märkte erschlossen werden. Bona ist im Internet schon bei Amazon gelistet, ab Juli kommt QVC hinzu, von Famila konnten schon 5 Supermärkte für das neue Konzept gewonnen werden.
aus Parkett im Holzhandel 03/12 (Wirtschaft)