Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme
Das Image von WDVS muss besser werden
"Dämmen muss sexy werden" - so lautet das Motto der Marketingstrategie, mit der der Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme (FV WDVS) die Vorteile der energetischen Sanierung herausstellen will. Bei der Jahreshauptversammlung in Nürnberg wurden ihre Grundzüge von rund 120 Teilnehmern verabschiedet. Ein weiterer Höhepunkt der Sitzung war die Präsentation des neuen Energiesparkompasses 2012.Aufgrund der teilweise negativen öffentlichen Diskussion will der Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme (FV WDVS) Endkunden und Anwender mit sachlichen Argumenten davon überzeugen, dass Gebäudedämmung nicht nur in erheblichem Maß Heizkosten spart und den Kohlendioxid-Ausstoß senkt, sondern auch ausreichend brandgeschützt und damit sicher ist. Ziel der bis 2015 geltenden Verbandsstrategie sei es, die positiven Eigenschaften und Auswirkungen der Dämmmaßnahmen intensiver, emotionaler und weniger technisch an größere Zielgruppen weiter zu geben. "Dämmen muss sexy werden" laute die Botschaft.
"Das Markenguthaben von WDVS und Innendämmung muss deutlich erhöht werden. Wir müssen raus aus der Rechtfertigungsecke hin zur positiven Kommunikation mit der Kernbotschaft: Dämmen lohnt sich - finanziell, materiell und kulturell", erläuterte Verbandsgeschäftsführer Dr. Wolfgang Setzler auf der Jahreshauptversammlung des Verbandes. Dazu wolle man sich stärker in Politik und mit branchenbegleitenden Institutionen vernetzen. Koordiniert und konzipiert werden die Aktivitäten vom Arbeitskreis 5 "Kommunikationsstrategie". Vorstand und Geschäftsführung arbeiten an einem Finanzierungskonzept.
Für die in der Diskussion stehenden Themen wie Brandschutz - vor allem bei EPS-basierten Systemen -, Recycling und Algen strebt der Verband technisch belastbare Lösungen an, die im Rahmen der Image-Kampagne kommuniziert werden sollen. Um auf diesem Gebiet weiter voranzukommen, setzt der FV die Reihe der Brandschutzforen fort, in denen das Brandverhalten von WDVS technisch und wissenschaftlich unter Einbeziehung der örtlichen Brandbehörden und Vertreter von Bauämter aufbereitet wird.
Wie Setzler betonte, steht das mit dem Industrieverband Hartschaum (IVH) initiierte Forschungsprojekt zu Möglichkeiten der Wiederverwertung von Bestandteilen der Wärmedämm-Verbundsysteme nach dessen Rückbau durch Zuführung in den Produktionskreislauf der Dämmstoffe oder Downcycling in die Produktion minderwertiger Güter kurz vor der Zusage einer Mitfinanzierung durch den Bund.
Auf großes Interesse stieß der neue Energiesparkompass 2012, den Setzler im Rahmen des Wärmeschutztages in München an Bundesbauminister Peter Ramsauer übergeben hatte. "Ohne WDVS keine Energiewende, denn im Gebäudebestand liegen nach wie vor die größten Chancen", lautete dessen Kommentar.
In dem 60 Seiten umfassenden Werk finden sich unter anderem Fachbeiträge namhafter Experten sowie Bewertungen und Analysen von Umfrageforschern. Dr. Andreas Enseling vom Institut Wohnen und Umwelt weist im Kompass nach, dass sich Effizienzmaßnahmen rechnen, und Dr. Norbert Irsch, Chef-Volkswirt der KfW-Bank, erläutert den hohen volkswirtschaftlichen Nutzen der Dämmmaßnahmen. Darüber hinaus liefert der Energiesparkompass Handlungsoptionen für Wohneigentümer, Vermieter und Politik. Er kann kostenlos unter www.heizkosten-einsparen.de herunter geladen werden.
Einen sehr kurzweiligen Beitrag zur Versammlung lieferte ARD-Wetterexperte Sven Plöger. Er sprach vor dem Hintergrund spürbarer Klimaveränderungen und der Energiewende-Vorgaben über die energetische Sanierung.
Auch eine Personalie gab es bei der Jahreshauptversammlung. Nach achtjähriger Vorstandstätigkeit wurde Dr. Clemens von Trott aus seinem Amt verabschiedet. Zum neuen Vorstand Öffentlichkeitsarbeit wählten die Delegierten einstimmig den Vorsitzenden der Caparol-Geschäftsführung, Elmar Schmidt.
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BTH Heimtex 07/12
(Wirtschaft)