Berger-Seidle: Investitionen nach Masterplan

Neues Schulungs- und Technikzentrum

Mit einem modernen Neubau für Schulung, Technik und Verwaltung hat Berger-Seidle die vorhandene 190 Meter lange Produktionshalle mit angeschlossenem großem Labortrakt erweitert. Im Mai wurden die entsprechenden Bauarbeiten gemeinsam mit der Muttergesellschaft Berger-Lacke abgeschlossen. In den Kundenseminaren können jetzt neue Produkte und Systeme mit modernster Lernmethodik anwendungstechnisch präsentiert werden. Gleichzeitig erweiterten und modernisierten die Grünstädter ihre Produktionsanlagen in den Bereichen Lacke und Klebstoffe. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 2,5 Mio. EUR.

Das Projekt haben wir schon lange geplant", sagt Thomas M. Adam, geschäftsführender Gesellschafter der Berger-Gruppe. Das Gesamtbauobjekt am Stammhaus finde nun den richtigen Abschluss. Seit der ehemals Ludwigshafener Hersteller für Parkettversiegelung, -pflegemittel, -öle, -klebstoffe und Sonderprodukte rund um das Parkett eine große Industriehalle mit 24.000 m Grundstück im Jahre 1978 in Grünstadt erworben hatte, werde dort kontinuierlich in Produktion und Laborbereich investiert, um technisch auf dem neuesten Stand zu sein. Berger-Seidle folge dabei dem Grundsatz, aus Sicherheitsgründen Personal- und Warenströme nach Möglichkeit räumlich zu trennen. Meist ließen sich die Umbauten in und an der vorhandenen Industriehalle realisieren. 1994 wurde ein neuer Büro- und Sozialbau errichtet und vor drei Jahren eine neue Versandhalle mit LKW-Andockstationen, Reinigungshalle und Warenannahme angebaut. Seit 20 Jahren folgt Berger-Seidle dabei einem anpassungsfähigen Masterplan für die Betriebsentwicklung. Daher lasse sich der Neubau des Schulungs- und Technikzentrums noch um zwei weitere Geschosse aufstocken.

Das neue, dreigeschossige Schulungs- und Technikzentrum mit rund 1.300 m Nutzfläche wurde von dem renommierten Architekturbüro P4 aus Frankenthal in der Pfalz geplant und unter Federführung des Architekten Frank Wolf umgesetzt. Nach dem Baubeginn im April 2011 konnte das anspruchsvolle Gebäude inklusive umfangreicher Erneuerung des Außengeländes nach straffen 13 Monaten Bauzeit zum Ende April 2012 fertiggestellt werden. Von der Berger-Gruppe gab es eine Vorgabe, welche Botschaft das neue Gebäude vermitteln sollte. Thomas M. Adam: "Wir wollen zeigen, dass unser Unternehmen innovativ und kundenorientiert ist." So entstand ein freundlicher, heller, sehr kommunikativer Neubau mit großen Glasflächen, sowohl außen wie innen. Durch Integration vieler Glaselemente statt normaler Wände wurde eine gute und großzügige Sicht und ein angenehmes Raumgefühl erzielt. Ab dem 2. Obergeschoss schließen sich repräsentative Büros an für Geschäftsleitung und Teile der Verwaltung. Zur Baumaßnahme gehört auch der Umbau des bisherigen Eingangsbereichs im Seitentrakt. Dort gibt es jetzt ein repräsentatives Entree und neue Besucher-Räume.

Der Kunde im Zentrum der Entwicklung

"Wir stehen für Innovationskraft, Problemlösungen sowie umweltschonende und höchste Qualität", erklärt Thomas M. Adam. "Doch das Wichtigste ist, bereitzustehen, wenn der Kunde Hilfe braucht, egal, um was für ein technisches Problem es sich handelt." Davon profitieren Kunden und Unternehmen gleichermaßen. Deshalb sollte der Seminarbetrieb unbedingt erweitert werden. Jetzt gibt es theoretische und praktische Unterweisung erstmals im selben Gebäude. Außerdem kann ab sofort mit größeren Seminargruppen bis zu 50 Teilnehmern gearbeitet werden. Der neue, großzügige Seminarraum-Lobby-Bereich erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 260 m. Die Wege sind kurz, so dass optimal gependelt werden kann. Die installierten Klima- und Beleuchtungseinrichtungen sowie Tagungstechnik im Schulungsbereich lassen kaum Wünsche offen. Genauso sollen auch die Seminare ein großes Spektrum abdecken.

Neben großen Seminarräumen wird auch ein großes Technikum mit modernster Prüftechnik betrieben. Es umfasst rund 240 m. Dazu gehört unter anderem eine große Klimakammer, in der Trocknungsprozesse unter allen extremen Klimabedingungen der Erde getestet werden können. Die Klimakammer simuliert dabei unter anderem die vier Klimazonen Wüste (heiß, trocken), Tropen (heiß, feucht), Nordsee (kühl, feucht) und Montana (kühl, trocken). Moderne Siegelsysteme müssen nämlich rund um den Globus bestehen und werden dafür von Berger-Seidle entsprechend entwickelt, geprüft und für den Markt freigegeben.

Seminare werden rund ums Jahr angeboten und gehen nun noch mehr in die Breite des technischen Wissens. "Wir wollen, dass die Kunden am Ende des Tages sagen, es hat sich gelohnt", erläutert Adam die Devise für den Lehrbetrieb. Bedarf und Angebot an Schulungen, Seminaren und Workshops seien in den vergangenen Jahren beständig gestiegen. Die Siegel- und Ölsysteme sowie zahlreichen Problemlösungsprodukte für den Parkettleger sowie die vielfältigen Anwendungen in der Praxis müssten für ein optimales und sicheres Qualitätsergebnis gut erklärt und geschult werden. Die Seminare bei Berger-Seidle sind in der Regel kostenfrei, nur Anreise und Übernachtung trägt der Teilnehmer selbst.

Der geschäftsführende Gesellschafter freut sich über den schon jetzt erkennbaren Zugewinn durch das neue Schulungs- und Technikzentrum. "Mit dieser gleichermaßen zweckmäßigen aber auch ästhetischen Erweiterung und Modernisierung runden wir eine Serie sinnvoller Investitionen der letzten Jahre ab. Der bestehende Gebäudekomplex erhält einen architektonisch bemerkenswerten und in der Nutzung angenehmen und kundenfreundlichen Akzent. Damit unterstreichen wir die erfolgreiche Geschichte und eine optimistische Zukunftsorientierung unseres Unternehmens", sagt Thomas M. Adam. Die ersten Reaktionen seitens vieler Partner und Besucher zeige, dass diese Botschaft ankomme.

Breite Kompetenz im Lack- und Klebstoffbereich

"Unser Vorteil ist, dass wir nicht nur Parkettsiegel, sondern auch Industrielacke herstellen", sagt Adam zur Breite des Wissens in seinem Unternehmen allein im Lackbereich. So könnten Berger-Seidle und Berger-Lacke viel besser sicherstellen, dass keine wesentliche Entwicklung und Rohstoffinnovation am Betrieb vorbeilaufe und man über eine erweiterte Prüftechnik verfüge. Hauptzielgruppe bleibe der handwerkliche Verarbeiter in verschiedenen Regionen der Welt. Wer die zahllosen Labors der Unternehmensgruppe im Stammwerk durchschreitet, kann schnell nachvollziehen, dass die Geschäftsführung alles daran setzt, im technischen Bereich die Nase vorn zu haben.

Das soll auch für den Klebstoffbereich gelten. Rund 500.000 EUR wurden daher in eine weitere Produktionslinie zur Herstellung und Abfüllung von Klebstoffen investiert. Herzstück dieser Anlage ist ein Niemann-Vakuumdissolver. In diesem Gerät werden Rohstoffe für Kleber dispergiert. Die Investition wurde notwendig durch die stetig steigende Nachfrage nach Berger-Seidle Klebstoffen sowie die zum Jahreswechsel vorgesehene Eingliederung der 100%igen "Klebstoff-Tochter" Ramge-Chemie aus Dudenhofen am Hauptsitz der Unternehmensgruppe in Grünstadt.


Qualitätsgarantie bis zum Endkunden


Berger-Seidle-Qualität erstreckt sich über die gesamte Lieferkette vom Rohstofflieferanten über den Lackhersteller und den Parkettverleger bis hin zum Endkunden. In dieser Qualitätskette muss jeder seinen Part zur Qualität beitragen. Und eine Kette ist bekanntlich nur so stark wie das schwächste Glied. Nicht verwunderlich also, dass Berger-Seidle der Produktauswahl und Anwendung bis hin zur optimalen Pflege des Parkettbodens durch den Endkunden höchste Priorität beimisst. Insbesondere Vertriebspartner und Distributoren in aller Welt lassen sich in Grünstadt entsprechend der kundenorientierten Philosophie des Hauses Berger-Seidle ausbilden, um das Erlernte dann auf ihren individuellen Märkten angepasst umsetzen zu können. "Berger-Seidle muss global und überall gleich für höchste Qualität, Innovation und Service stehen, und dies müssen wir sicherstellen", sagt Thomas M. Adam. Darüber hinaus würden bereits drei Viertel der Produkte als umwelt- bzw. ressourcenschonend eingestuft. "Und an dem weltweiten Umwelt- und Sicherheits-Programm der Chemischen Industrie mit dem Namen "Responsable Care" nehmen wir freiwillig teil."


Vertrieb weltweit aufgestellt


Der Vertrieb der Berger-Gruppe erfolgt in einem gemischten System aus freien Handelsvertretern, angestellten Handelsvertretern, Fachgroßhändlern mit Lager bis hin zum Einzelkunden. "Das ist eine ineinandergreifende, bedarfsgerechte Struktur, die wir da geschaffen haben", sagt Thomas M. Adam. Der Inlands-Schwerpunkt liege im Direktvertrieb ergänzt durch Großhändler. Dies seien im wesentlichen Fachgroßhändler mit parkettorientierter, bauchemischer Spezialisierung. Der Exportanteil der weltweit vertriebenen Parkettlacke von Berger-Seidle wird vom Unternehmen als sehr hoch eingestuft. Für Industrielacke der Berger-Gruppe gebe es einen Markt in Deutschland und im europäischen Ausland, punktuell sogar weltweit.


Berger-Seidle - das Unternehmen


Berger-Seidle Siegeltechnik GmbH
Maybachstraße 2
67269 Grünstadt
Telefon: 0 63 59 / 8 00 50
Internet: www.berger-seidle.de
Mail: info@berger-seidle.de

Gruppe: Berger-Gruppe

Muttergesellschaft: Phil.Berger Lack u. chem. Fabrik GmbH, Grünstadt

Töchter:
- Berger Seidle America L.P. Duluth, Georgia, USA
- Ramge Chemie GmbH, Dudenhofen, D-Rheinland-Pfalz

Geschäftsführung und Abteilungsleitung:
- Thomas M. Adam, Geschäftsführender Gesellschafter
- Markus M. Adam, Prokurist und kaufm. Leitung, Gesellschafter
- Wolfgang Breetzke, Vertriebsleiter
- Dr. David Reindl, Laborleiter

Anzahl der Mitarbeiter: 90
- davon ca.25% in Forschung & Entwicklung,
- 25% in Vertrieb und Verwaltung,
- 50% in der Produktion

Produktionsstandorte:
- Grünstadt
- Dudenhofen

Produktgruppen Berger-Seidle:
- Produkte zur Oberflächenbehandlung von Holz- und Korkböden
- Parkett- und Fußbodenklebstoffe, Grundierungen, Spachtelmassen
- Arbeitsgeräte, Werkzeuge (abgestimmt auf die eigenen Produkte und Anwendungen)

Produktgruppen Berger-Lacke:
- Industrielacke
- Grundierungen
- Spezialprodukte für die Industrie

Zielgruppen Berger-Seidle:
- Parkettverlegendes Handwerk
- Parkettindustrie

Zielgruppen Berger-Lacke:
- Metallverarbeitende und sonstige Industrie
aus Parkett Magazin 04/12 (Wirtschaft)