Holzland
Für und Wider der Eigenmarke HQ
An der Eigenmarke HQ der Holzland-Kooperation scheiden sich die Geister: Während viele Lieferanten des Händlerrings danach streben, auch einmal mit einer eigenen Produktlinie unter dem Holzland-Label vertreten zu sein und damit ihren Umsatz zu steigern, gibt es auch solche, die eine "Verwässerung" ihres Markenproduktes fürchten.Ein wichtiger Lieferant für die Eigenmarke HQ ist seit mehr als fünf Jahren Kronotex. Rund 30 Produkte aus dem Laminatbereich mit Dicken von 6 bis 12 mm stammen von dem in Heiligengrabe ansässigen Hersteller. Das Unternehmen produziert nach Eigenangaben 100 Mio. m Laminat jährlich und exportiert in über 90 Länder. "Wir haben verschiedenste Großkunden die eine Eigenmarke wünschen", berichtet Verkaufsleiter Bernhard Grünaug. Da sei es selbstverständlich, dass Kronotex auch für Holzlands Eigenmarke zuliefere.
Von F.W. Barth aus Korschenbroich stammt das komplette HQ-Landhausdielen-Programm. Dazu gehören auch ausgesprochene Spezialitäten wie gealterte Landhausdielen in Eiche mit oxidativ geölten Oberflächen sowie extrabreite dreischichtige Schlossdielen. "Die HQ-Eigenmarke ist die stärkste Eigenmarke. Wir sind froh, da Partner zu sein", sagt Barth-Prokurist Sebastian Kruczek. Bei Massivholzdielen freut sich HKS darüber, HQ-Lieferant zu sein.
Pflegemittel-Produzent CC Dr. Schutz stellt seit drei Jahren die HQ-Ware für den kompletten Bereich der Pflege und Werterhaltung von Holz, Laminat und LVT-Beläge. "Wir haben ein abgespecktes Programm als HQ-Ware", berichtet Gerd Knott, Verkaufsleiter Vertrieb und Technik von CC Dr. Schutz.
HQ-Beteiligung wirkt für viele Lieferanten wie ein Magnet. Die Überlegung weckt beispielsweise den Unternehmergeist von Thomas Biebusch, Geschäftsführer des Bodenbelagsanbieters KWG. "Das ist immer eine Preisfrage und dabei müssen auch die Erträge für den Lieferanten stimmen", gibt er zu bedenken. Holzland habe bereits einmal bei KWG angefragt. Auch Parkettlieferant Silvatrade ist im Wartestand und würde gern Produkte für HQ liefern.
"Wir haben einige Eigenmarken bei großen Kunden", berichtet Jürgen Hemmerich, Geschäftsführer des Dämmunterlagen-Produzenten Ewifoam. Von daher sei es naheliegend, auch HQ zu bedienen, was aber noch nicht der Fall ist.
Der Massivholz- und Profilholz-Produzent Södra liefert seine Produkte nur unter eigenem Namen. Fremde Bezeichnungen lehnt auch die Kronospan Vertriebsgesellschaft Deutschland ab: "Wir haben gute Marken mit Kronospan und Sprela", betont Geschäftsführer Ulrich Schmitz. Ebenso bevorzugt Lack- und Klebstoffproduzent Bona den eigenen Markennamen und möchte nicht unter einem fremden Label vermarktet werden. Auch Terrassenholznbieter Deha sieht keine Möglichkeit für die Holzland-Eigenmarke.
Für das norwegische Unternehmen Boen ist HQ derzeit noch kein Thema. Der Parketthersteller ist erst seit Kurzem gelisteter Lieferant von Holzland.
(Notiert wurden die Aussagen auf der Holzland-Expo, d. Red.)
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Parkett im Holzhandel 06/12
(Wirtschaft)