Orgatec 2012 Messe für Büroausstattung wird internationaler
Hersteller von Bodenbelägen insgesamt zufrieden
Veränderte Arbeitswelten benötigen neue Konzepte für die Ausstattung von Büros. Wer wissen will, wohin der Trend geht und welche Produkte für eine moderne Arbeitsumgebung die richtigen sind, der ist auf der Kölner Fachmesse Orgatec genau richtig. Hier traf man Ende Oktober aber nicht nur Anbieter von Bürostühlen und Schreibtischen, sondern auch eine ganze Reihe von Bodenbelagsherstellern sowie Caparol. Mit ihren Produkten sorgen sie für repräsentative Räume, eine gute Akustik und damit für eine leistungsfördernde Arbeitsatmosphäre. Ihre Messebilanz fällt insgesamt positiv aus, auch wenn vor allem der Bodenbelag noch nicht die Aufmerksamkeit von Seiten der Büroausstatter erhält, den er verdient.Gute Stimmung herrschte in diesem Jahr auf der Kölner Orgatec. Rund 50.000 Fachbesucher waren auf die Messe für Büro- und Objektgestaltung gekommen. Darunter befanden sich Architekten und Innenarchitekten sowie Vertreter von Planungsgesellschaften und dem Fachhandel. Aber auch eine Anzahl der großen Bedarfsträger war nach Köln gekommen, darunter Großbanken und Versicherungen, Chemie- und Automobilunternehmen, die Medien- und Telekommunikationsbranche war ebenso vertreten wie große Einzelhandelsketten und Verwaltungen. 48 % des Publikums kamen aus dem Ausland. Von den 622 Ausstellern waren es sogar 59 %, so dass Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse, in ihrem Messefazit sagen konnte: "Die gestiegene Internationalität und die ausgeprägte Entscheidungskompetenz der Besucher haben die Veranstaltung ausgezeichnet."
Hendrik Hund, Vorsitzender des Verbands Büro-, Sitz- und Objektmöbel, wies in seinem Resümee auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin: "Die Orgatec hat sich endgültig von einer Produkt- zu einer Themenmesse entwickelt. Was die Messebesucher in erster Linie bewegt, sind die Arbeitsformen der Zukunft. In zweiter Linie waren dann die Produktantworten gefragt."
Die Messe beschäftigte sich intensiv mit den Veränderungen der modernen Arbeitswelt. Ein zentrales Thema war die Gestaltung von kommunikationsfreundlichen Arbeitsplatzkonzepten, die gleichzeitig auch Rückzugsorte zum konzentrierten Arbeiten bieten. Innovative Akustiklösungen und Beleuchtungskonzepte wurden hierzu vorgestellt. Darüber hinaus spielten die Technikintegration sowie die Möglichkeit, Wissen und Informationen mittels moderner Technologie zu teilen, weiterzugeben und gemeinsam zu bearbeiten, eine wichtige Rolle. Das Credo lautete: Mehr Bewegung im Büro, um die Gesundheit und damit die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter länger zu erhalten. Generell war zu erkennen, dass das Design der Büroeinrichtung immer wohnlicher wird.
In diesem Umfeld zeigten auch eine Reihe von Bodenbelagsherstellern ihre Produkte. In erster Linie waren das Anbieter von Teppichböden, denn in Büros kann der schallschluckende Belag seine Stärken besonders gut ausspielen. So stellte
Anker im Rahmen des Acoustics Competence Centers seine Speziallösungen zum Thema Akustik-Optimierung im Büro- und Verwaltungsbau vor. Die Dürener bietet einen Großteil ihres Objekt-Standardsortiments mit Sonic Wave-Rücken an, darunter auch die neuen Qualitäten Pixa, York und Yukon, die auf der Orgatec Premiere hatten. Für Pixa gab es auf der Messe einen Innovationspreis und nicht nur deshalb lautete die Bilanz bei Anker: "Die Orgatec hat unsere Erwartungen erfüllt."
Carpet Concept Geschäftsführer Thomas Trenkamp bezeichnete die Orgatec gar als "überwältigenden Erfolg". Positive Reaktionen gab es sowohl auf die Webteppichböden mit ihrem parametrischen Design als auch auf das Carpet Concept Acoustic System, kurz CAS. Im Baukastensystem lassen sich damit Räume über die Gestaltung von Boden, Decke und Wand akustisch optimieren - und gleichzeitig ästhetisch ansprechend gestalten.
Als "Pflichtveranstaltung für uns als Weltmarktführer", bezeichnete Nils Rödenbeck von
Interface die Orgatec. "Wir konnten viele neue Kontakte knüpfen, neue Projektinformationen generieren, bestehende Kontakte vertiefen und aktuelle Projekte beraten", so der Head of Sales Germany bei dem Spezialisten für Teppichfliesen. "Der Anteil internationaler Anfragen auf der Messe lag bei rund 50%." Positives Feedback von Planern, Architekten und Innenarchitekten habe man auf die neue Kollektion Urban Retreat erhalten. Sie entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Designer David Oakey, der sich auf von der Natur inspirierte Designs spezialisiert hat. Damit sieht sich Interface auf der Höhe der Zeit: "Urban Retreat wird als Antwort auf aktuelle Trends in der Innenraumgestaltung angenommen", so Rödenbeck.
Weseler Teppich hatte zuletzt 2002 auf der Orgatec ausgestellt. "Seitdem haben wir das Objektgeschäft stetig ausgebaut und so hat die Teilnahme in diesem Jahr Sinn gemacht", erklärte Vertriebsleiter Udo Miroslawski und zog gleich ein positives Fazit: "Wir sind mit der Besucherfrequenz und vor allem mit der Qualität zufrieden." Gezeigt wurde die Objektware Plus7: Aus einer Kaschmir-Ziegenhaar/Polyamid-Mischung gefertigt, ist der Belag In der Tretford-typischen Rippenoptik als Bahnenware oder Fliese erhältlich. Das gilt auch für Multico, einen Objekt-Teppichboden aus der Recyclingfaser Econyl. Außerdem im Messegepäck: Veledo, ein Leder, das sowohl als Fußboden als auch als Material für Möbel und Innenausbau erhältlich ist.
Für
Object Carpet ist die Orgatec eine der wichtigsten Messen überhaupt. Um so erfreulicher, dass Geschäftsführer Daniel Butz nach der Veranstaltung resümieren konnte: "Die Veranstaltung ist für uns super verlaufen. Besonders die Besucherqualität hat uns begeistert." Die Reaktion auf den Messestand sei durchweg positiv gewesen. Hier widmete sich Object Carpet unter anderem dem Thema Akustik. Großes Interesse bei den Besucher fand auch die Neukollektion Facts & Visions.
Jordan setzte den Schwerpunkt auf die Teppichboden-Kollektion Project Blueline aus Econyl-Garn. Außerdem zu sehen: die Joka Designböden Design und Design Plus - teilweise auch zum Klicken - sowie das neue Produkt Giko LL. Die für Doppelböden geeignete Neuheit verfügt über einen Korkgegenzug, eine Gipsmittellage und eine bedruckte Korkoberfläche. Dass man diese ab dem ersten Quadratmeter individuell gestalten kann, sei bei den Besuchern auf dem Messestand gut angekommen.
Eine vergleichsweise kurze Anreise hatte
Project Floors. Das Unternehmen aus Hürth war zum ersten Mal als Aussteller dabei und hatte sich dafür einen interessanten Partner ausgesucht: Gemeinsam mit Partner M.I.D. Carpets aus den Niederlanden informierte man das Fachpublikum über die Einsatzmöglichkeiten von Designbelägen im Office-Bereich. "Wir können so wunderbar zeigen, dass sich textile und elastische Beläge in Bürogebäuden nicht substituieren und miteinander konkurrieren müssen, sondern dass die Kombination je nach Anforderung sinnvoll und vorteilhaft ist", erklärte Marketingleiter Marco Knop die ungewöhnliche Kooperation. "Unsere Produkte sehen wir vorrangig in den repräsentativen Bereichen wie Empfang oder Besprechungsräumen", erläuterte er. Insgesamt fällt sein Messefazit allerdings gemischt aus, weil Bodenbeläge auf der Orgatec immer noch eine untergeordnete Rolle spielen. Zwar habe es "einige interessante Kontakte aus dem In- und Ausland" gegeben und man habe Ortstermine zur weiteren Beratung vereinbart. Aber eine Entscheidung über eine erneute Teilnahme bei der nächsten Auflage im Jahr 2014 ist derzeit noch nicht gefallen. "Das wird sicher auch von der Marktentwicklung im Segment Office abhängen", so Knop.
Im Acoustics Competence Centre der Orgatec war auch
Caparol dabei. Gezeigt wurden die Akustiksysteme Fine, Structure und Melapor, wobei Melapor Picture als schallabsorbierendes Wandbild mit einem Panoramamotiv von Köln für besondere Aufmerksamkeit sorgte. "Das Thema Büroraumakustik hat weiter an Bedeutung gewonnen", konnte Produktmanager Alexander Barchfeld feststellen. Die Zahl der Aussteller in diesem Bereich habe gegenüber 2010 deutlich zugenommen und die Besucher hätten auf die Lösungen aus dem Hause Caparol positiv reagiert. "Ich wünsche mir aber etwas mehr Praxisbezug im Acoustics Competence Centre", sagte er. "Dann wird das Thema für das Publikum noch attraktiver."
aus
BTH Heimtex 12/12
(Wirtschaft)